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Panorama

Ein Jahr bayerisches Radgesetz – ADFC Bayern zieht Bilanz

today1. August 2024

Hintergrund
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Das Fahrradfahren sollte mittlerweile im gesamten Freistaat, also auch bei uns im Allgäu, noch besser klappen und sicherer sein. Denn heute vor einem Jahr ist das Radgesetz der bayerischen Staatsregierung in Kraft getreten.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club zieht aber eher eine durchwachsene Bilanz. Wir sprachen mit Lutz Bäucker, dem Vorsitzenden des ADFC Kempten-Oberallgäu.

AllgäuHIT: Ein Jahr lang steht das bayerische Radgesetz schon. Wie können Sie hierbei Bilanz ziehen? 

Lutz Bäucker: Ja, das ist eine gemischte Bilanz, würde man sagen. Dieses Gesetz zur Stärkung des Radverkehrs in Bayern bringt oberflächlich gesehen zunächst mehr Geld. Es gibt eine zentralere Koordinationsstelle, die den Radverkehr und den Ausbau der Infrastruktur in Bayern koordiniert. Es gibt auch mehr Personal, was sehr erfreulich ist. Es gibt zudem eine Regelung in Sachen Radmitnahme im Bahnverkehr und eine sogenannte Bayerische Radallianz. Das ist ein Gremium von ehrenamtlichen Experten, das endlich nach über einem Jahr im Herbst einberufen werden soll – spät, aber immerhin. Das sind die erfreulichen Aspekte.

AllgäuHIT: Hat sich durch das Radgesetz im Allgäu irgendetwas verändert?

Lutz Bäucker: Also, die bürokratischen Mühlen mahlen ja langsam. Das ist leider auch in Bayern und im Oberallgäu so. Aber wie schon erwähnt, gibt es mehr Geld und eine bessere Abstimmung. Die Kommunen im Oberallgäu und im Allgäu können jetzt die Radwege besser planen, was vorher nicht möglich war, das betrifft gerade die Landstraßen in unserer Region. 70 % dieser Landstraßen haben ja noch keinen begleitenden Radweg. Die Radmitnahme wurde schon erwähnt, mit Zügen ins Allgäu, durch das Allgäu, und es wird zum Beispiel auch mehr Platz auf der Strecke Memmingen-Lindau geschaffen. Es soll jetzt auch ein Zug von München ins Allgäu unterwegs sein, in dem mehr Fahrräder Platz haben. Wie gesagt, das dauert alles sehr zäh, und im politischen, bürokratischen Maßstab ist ein Jahr ja auch noch nicht so arg lang.

AllgäuHIT: Wo ist doch am allermeisten Luft nach oben?

Lutz Bäucker: Ich würde sagen, der Ausbau der Radinfrastruktur hapert noch sehr. Das ist sehr zäh und es fehlt an vielen Stellen. Auch bei der Radmitnahme im Eisenbahnverkehr hapert es noch sehr, trotz aller guten Ansätze.

AllgäuHIT: Was wird denn weiterhin von der Bayerischen Staatsregierung gefordert?

Lutz Bäucker: Da wird gefordert, mehr Gas zu geben, also ein paar Gänge hochzuschalten. Die Anwendung und Ausgestaltung des sogenannten 1€-Fahrradtickets für die Bahn muss auch einfacher werden, da es viel zu viele Ausschlusszeiten gibt, gerade an Wochenenden, wenn viele Leute unterwegs sein möchten. Die Politik und die Gesellschaft müssen einfach mehr Gas geben und den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur zu einem essentiellen Anliegen für die Verkehrswende machen, sonst dauert das viel zu lange. Positiv am Rande bemerkt: Immerhin werden sogenannte Radschnellwege, also Radautobahnen, jetzt schneller geplant und ausgebaut. Im Allgäu ist da allerdings weit und breit noch nichts zu sehen.

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Geschrieben von: Stefanie Eller

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