Durchsuchung im Landratsamt Unterallgäu – Korruptionsverdacht gegen Mitarbeiterin

Mitte Dezember 2025 hat das Landratsamt Unterallgäu im Zuge interner Kontrollmaßnahmen Unregelmäßigkeiten im Ausländeramt festgestellt. Demnach sollen Aufenthaltstitel ausgestellt worden sein, ohne dass die rechtlichen Voraussetzungen geprüft wurden.

In diesem Zusammenhang nahm die Kriminalpolizei Memmingen Ermittlungen gegen eine Mitarbeiterin des Ausländeramts auf. Der Verdacht lautet unter anderem auf Bestechlichkeit und Falschbeurkundung im Amt. Nach bisherigen Erkenntnissen soll eine Verwaltungsangestellte kroatischer Staatsangehörigkeit zwischen 2021 und Ende 2023 mehrfach Aufenthaltstitel erteilt haben, obwohl die gesetzlichen Vorgaben des Aufenthaltsgesetzes nicht erfüllt waren. Zudem soll sie dafür Gegenleistungen verlangt haben.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen ordnete das Amtsgericht Durchsuchungen am Arbeitsplatz und in der Wohnung der Beschuldigten an und erließ einen Haftbefehl. Dieser wurde bei der Durchsuchung am Montag, 22. Dezember 2025, vollzogen. Der zuständige Ermittlungsrichter bestätigte den Haftbefehl, setzte ihn jedoch aufgrund der aktuellen Gesamtsituation außer Vollzug.

Das Landratsamt Unterallgäu reagierte umgehend mit arbeitsrechtlichen Maßnahmen. Die weiteren Ermittlungen führt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen ein Fachkommissariat der Kriminalpolizei Memmingen.