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Panorama

Die Kapellenglocke von Hettisried läutet wieder

today22. September 2025 19

Hintergrund
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Kimratshofen-Hettisried: Die Glocke der kleinen Kapelle mit den Patronen St. Rochus und St. Sebastian läutet seit einiger Zeit wieder drei Mal täglich und erinnert die Gläubigen daran: „Vergesst den Herrgott nicht“. Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten am Zwiebelturm und dem Gebäude des Kleinods durch die Bewohner des kleinen Weilers segnete am Sonntag Pfarrer Manfred Gromer die Kapelle und dankte den Erschaffern und freiwilligen Helfern für ihre Arbeit. „Das ist ein Zeichen, dass der Herr in Hettisried willkommen ist“, betonte der Geistliche.

Die Glocke der kleinen Kapelle mit den Patronen St. Rochus und St. Sebastian läutet seit einiger Zeit wieder drei Mal täglich und erinnert die Gläubigen daran: „Vergesst den Herrgott nicht“. Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten am Zwiebelturm und dem Gebäude des Kleinods durch die Bewohner des kleinen Weilers segnete am Sonntag Pfarrer Manfred Gromer die Kapelle und dankte den Erschaffern und freiwilligen Helfern für ihre Arbeit. „Das ist ein Zeichen, dass der Herr in Hettisried willkommen ist“, betonte der Geistliche.

Jahrelang war der Zwiebelturm der neben der Staatsstraße platzierten Hettisrieder Kapelle schief. Das Holz im Inneren war verfault und auch die Balken, die die Zwiebel mit dem Dach verbinden, mussten erneuert und neu in die Mauer eingepasst werden. Die Glocke konnte nicht mehr geläutet werden. „Es war klar, man sollte etwas tun“, sagte Franz Hiemer vom Organisationsteam. Bis es dann zur Umsetzung des Vorhabens kam, verging jedoch noch einige Zeit. Denn alle Helfer haben bei der Renovierung ehrenamtlich, unentgeltlich und neben ihren beruflichen Tätigkeiten mitgemacht.

Im Jahr 1780 wurde in Hettisried eine Kapelle erbaut, die als Pestkapelle in Erinnerung ist. „Diese stand direkt an der Straße“, erinnert sich Franz Hiemer, dessen Elternhaus gegenüber steht. Sein Vater Johann (1934 -2021), langjähriger Mesner in Kimratshofen, hat den Bau genau dokumentiert. Seit dessen Tod führt Franz diese Dokumentation fort. Durch die erforderliche Straßenverbreiterung in den 1970er Jahren musste das Gebäude weichen, Teile der alten Kapelle (Dachstuhl und das Gestühl) wurde abgetragen und im Schwäbischen Freilichtmuseum in Illerbeuren dem alten Vorbild nachgebaut. Der Kapellenneubau erfolgte auf der südlichen Wiese einige Meter neben der Straße von 1977 bis 1980 in Eigenleistung der Hettisrieder Einwohner. Mit über 1000 Festgästen wurde am 24. August 1980 die Hettisrieder Kapelle von Pfarrer Anton Zimmermann feierlich eingeweiht.

Im Laufe der Jahre nagte der Zahn der Zeit an dem Gebäude. „Die Kapellengemeinschaft Hettisried beschloss im Juni vergangenen Jahres die rund 700 Euro Erlös des Weihnachtsmarkts für die Renovierung zu verwenden“, zitiert Franz Hiemer aus dem Protokoll. Der erste Arbeitseinsatz erfolgte bereits eine Woche später. Nach und nach wurden der Turm abgebaut, das Dach ab- und wieder eingedeckt, verschalt und neu abgedichtet. Ein neues Holzschild aus Weißtanne wurde angebracht. Die Fußpfette wurde komplett erneuert. Die Dachdurchführungen für das Geläut wurden erneuert und eine neue Kette für das Läutewerk eingezogen. Nachbar Stefan habe viele Stunden zur Reparatur des Läutewerks bei der Firma Hörz in Ulm zugebracht, weiß Franz Hiemer zu berichten. Das hölzerne Innere der Zwiebel war verfault. Das Holz wurde durch Eisen ersetzt und verschweißt, die Zwiebel wurde mit einem neuen Schutzanstrich versehen und das aufgesetzte Kreuz erhielt ein neues Fundament. Ein 80-jähriger Spengler aus Adrazhofen führte die Metallarbeiten am Dach und an der Zwiebel aus. „Ein Spengler war der einzige Handwerker, den wir in Hettisried nicht hatten“, erzählt Hiemer. Das Kapellen-Tor wurde komplett neu überarbeitet und neu gestrichen. Zum Schluss wurde das gesamte Gebäude abgestrahlt und anschließend geweißelt. Über 300 Arbeitsstunden kamen auf diese Weise zusammen. Zur Finanzierung wurden keinerlei Zuschüsse beantragt.

 

Mit der feierlichen Segnung wurde nun das Gemeinschaftsprojekt vollendet. In ihrer Ansprache zeigten sich Andrea Königl und Franz Hiemer dankbar für den guten Zusammenhalt der Hettisrieder. Im Anschluss an die kirchliche Segensfeier fand ein geselliges Beisammensein für Groß und Klein auf dem Gelände von Franz Hiemer statt.

 

 

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Geschrieben von: Redaktion

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