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AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
Normalerweise ist der Forggensee um diese Zeit schon recht gut gefüllt. Doch blickt man aktuell auf ihn, stellt man fest: Da fehlt in diesem Jahr aber noch einiges. Traditionell ist der See bis zum Pfingstfest oder Anfang Juni vollends aufgestaut. Auch die Forggenseeschifffahrt sticht dann wieder in See. Davon scheint man in diesem Jahr allerdings noch etwas entfernt zu sein.
Gute drei Meter Wasserstand fehlen zum heutigen Tag noch – der Vollstau liegt bei rund 780 Metern. Theodoros Reumschüssel ist Sprecher beim Kraftwerksbetreiber UNIPER, der für die Staustufen entlang des Lechs zuständig ist. Wir haben mit ihm über den aktuellen Stand gesprochen.
Wie liegt man denn im Zeitplan dieses Jahr? Oder macht man sich Sorgen?
„Also Sorgen machen wir uns keine, aber wir beobachten die Situation natürlich sehr intensiv und sind auch ein bisschen angespannt, weil wir dieses Jahr eine sehr geringe Niederschlagssituation hatten. Die Schneeauflage in den Bergen ist außerdem außerordentlich gering – das weiß jeder, der Wintersport betreibt. Man ist sehr froh über die Regenfälle der letzten Tage und hat mit dem Aufstau des Forggensees ohnehin schon Mitte April begonnen. Es ist aber so, dass nicht wahnsinnig viel kommt, und deswegen geht es echt langsam. Also unterm Strich: Ja, der See ist auffällig leer, das kann ich bestätigen.“
Wie voll müsste der See denn um diese Zeit schon sein? Aktuell liegen wir bei etwas mehr als 777 Metern.
„Also, es gibt ja für alles Vorgaben oder eben auch ein übliches Verfahren. Und wir sind durchaus im Aufstauband – das heißt, in den Ober- oder Untergrenzen dessen, wo wir uns üblicherweise um diese Jahreszeit in dieser Woche bewegen. In diesem Aufstauband sind wir also. Es ist nichts absolut Außergewöhnliches, aber wir sind am unteren Rand des Aufstaubandes. Insofern beobachten wir die Situation schon mit einer gewissen Spannung.“
Wie berechnen Sie die nächsten Wochen, zumal ja auch von der Schneeschmelze nicht mehr viel zu erwarten ist und der Saisonstart in 20 Tagen schon bevorsteht?
„Also, da gibt es nicht wahnsinnig viel zu berechnen. Das Wetter bleibt über längere Zeiträume natürlich nicht vorhersehbar. Das Thema Schneeauflage ist so ziemlich die einzige Thematik, bei der man wirklich relativ gut ableiten kann. Von daher beobachten wir die Situation schon mit einer gewissen Anspannung. Wir hoffen auf eine Punktlandung – dass man zum 1.6. den See wieder entsprechend befüllt hat. Das Stauziel liegt ja bei 780,5 Metern. Und wie gesagt: Wir hoffen auf eine Punktlandung und darauf, dass das Niederschlagsgeschehen entsprechend Wasser bringt, damit wir diese Punktlandung auch wirklich hinbekommen.“
Gab es das schon mal, dass der See um diese Zeit so wenig Wasser hatte?
„In den 15 Jahren, in denen ich für die Wasserkraft spreche, gab es so etwas noch nicht.“
Eine Frage natürlich noch: Was wäre denn, wenn der „Worst Case“ eintritt und bis zum 1. Juni nicht genug Wasser kommt?
„Also, Worst Case – wenn das Aufstauziel nicht eingehalten werden kann – dann wird es natürlich so laufen, dass die Forggenseeschifffahrt nicht funktionieren kann und so weiter. Da sind entsprechende Regularien hinterlegt. Die Bescheide und Verordnungen haben auch dieses Szenario längst berücksichtigt. Auch dann gibt es bestimmte Vorgaben, die einzuhalten sind. Und ja, Worst Case ist es so: Es geht halt nicht, wenn das Wasser nicht da ist. Wir können es nicht herbeizaubern. Wir tun alles, was wir tun können, um das Aufstauziel zu erreichen. Aber wenn es nicht da ist, dann ist es halt nicht da. Wir rechnen mit einer Punktlandung. Und wir regen uns jetzt nicht weiter auf, sondern hoffen einfach darauf, dass wir diese Punktlandung zum 1.6. auch wirklich hinbekommen.“
Geschrieben von: Stefanie Eller
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