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Aktuelles

Der Bauernkrieg 1525 aus forstlicher Perspektive – Experten treffen sich in Memmingen

today18. Juli 2025

Hintergrund
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Anlässlich des Gedenkjahres „500 Jahre Zwölf Artikel“ fand in Memmingen die diesjährige Sommertagung des Arbeitskreises „Forstgeschichte in Bayern“ statt. Rund 70 Fachleute aus den Bereichen Forstwirtschaft, Geschichte, Kulturwissenschaft und Geographie kamen zusammen, um die Rolle des Waldes im Bauernkrieg von 1525 zu beleuchten.

Dr. Joachim Hamberger, Leiter des Bayerischen Amts für Waldgenetik, trägt sich mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der forsthistorischen Sommertagung sowie Ehrengästen ins Goldene Buch der Stadt ein // Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

 

Der Arbeitskreis, der seit den 1990er Jahren am Zentrum Wald-Forst-Holz in Weihenstephan besteht, verbindet Forstexperten und Historiker mit dem gemeinsamen Ziel, die Geschichte von Wald und Forst genauer zu erforschen und zu verstehen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Markus Schaller, Geschäftsführer des Zentrums Wald-Forst-Holz, sowie Dr. Joachim Hamberger, Leiter des Bayerischen Amts für Waldgenetik.

Staatsminister a.D. Josef Miller, der die Schirmherrschaft übernahm, erinnerte daran, dass der Wald vor 500 Jahren nicht nur Lebensraum und Wirtschaftsgrundlage war, sondern auch Konfliktzone: „Die Nutzung des Waldes – vor allem das Holz und das Jagdregime – gehörten zu den Mitauslösern der bäuerlichen Empörung. Der Bauernkrieg ist damit auch eine Geschichte von Zugang zu Wald, Land, Nahrung und Energie.“

Zentrale Themen der Tagung waren Fragen zur Waldnutzung im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Besonders im Fokus standen die in Memmingen verfassten Zwölf Artikel, die sich unter anderem mit der Nutzung der Allmende und den Jagd- sowie Holzrechten beschäftigen.

Zehn Referierende beleuchteten die Nutzungskonflikte zwischen Bauern und Juristen, die in zeitgenössischen Dokumenten und „Gravamina“ festgehalten sind. Auch die Jagdgesetzgebung des Nationalsozialismus wurde als historischer Bezugspunkt diskutiert.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Memmingen: Stadtarchivar Christoph Engelhard stellte die Rolle der Reichsstadt im Jahr 1525 vor, während Dr. Stephan Gampe neueste Archivfunde zum Waldbericht von 1575 und zur Holznot der Bauern präsentierte. Zudem wurde das Werk des in Memmingen geborenen Juristen Noe Meurer zum Wald- und Jagdrecht thematisiert, das nach Ansicht der Experten noch einer Edition bedarf.

Den öffentlichen Abendvortrag hielt Prof. Lyndal Roper von der Universität Oxford, eine anerkannte Expertin zum Thema Luther und Bauernkrieg. Im vollbesetzten Antoniersaal bot sie spannende Einblicke in den historischen Kontext.

Zum Abschluss lud Stadtförster Stefan Honold die Teilnehmenden zu einer Exkursion in die Memminger Waldungen ein, die einen lebendigen Einblick in die lange Beziehung zwischen Region und Waldgeschichte gab.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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