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Einem Allgäuer Ureinwohner kommt im kommenden Jahr eine ganz besondere Ehre zuteil: Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat den Schneehasen zum Tier des Jahres 2025 gekürt, vor allem, um auf die Gefährdung des Wildtieres aufmerksam zu machen. Dabei hat er sich gegen das Murmeltier und den Steinbock durchsetzen können, teilte die Deutsche Wildtier-Stiftung mit. Auf der sogenannten Roten Liste wird der Hase, der etwa 60 Zentimeter groß und drei Kilo schwer wird, als „extrem selten“ eingestuft. Er kommt in Deutschland nur in Bayern vor, und zwar in Lagen ab etwa 1.300 Metern. Agnes Hussek ist Wildökologin bei der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Oberallgäu und heute bei uns zu Besuch.
Man könnte sagen, der Schneehase ist ein Ureinwohner des Allgäus, oder?
Das kann man durchaus so sagen, man könnte auch sagen, er ist ein Relikt der letzten Eiszeit. Der Alpenschneehase war also vor ein paar tausend Jahren noch deutlich verbreiteter, aber mit dem Rückzug der Schneegrenze, die sich auch im Laufe des Klimawandels weiter fortsetzt, sind auch die Lebensräume des Alpenschneehasen kleiner geworden und so ist der Bestand in den letzten Jahren eher zurückgegangen.
Welche Bedeutung hat der Schnee-Hoppler denn im Gesamtkreislauf unserer Natur?
Grundsätzlich hat natürlich jede heimische Wildart einen Wert für sich als Beitrag zur Artenvielfalt. Der Alpenschneehase ist ein Pflanzenfresser. Durch seinen selektiven Verbiss, vor allem bei Gräsern und Kräutern, setzt er dann natürlich einen gewissen Einfluss, was die Artzusammensetzung in der Vegetation angeht und stellt aber selber auch Nahrung für andere Wildtiere, wie zum Beispiel den Fuchs oder den Steinadler, dar.
Weiß man wo er bei uns im Allgäu vorkommt, es heißt ja über 1300 Meter, also überall ab dieser Höhe?
Also grundsätzlich fängt der Lebensraum so ab 1200–1300 Metern an. Darunter kriegt er dann schon sehr stark Konkurrenz von seinem Artgenossen, dem Feldhasen. Man nimmt auch wahr, dass der Feldhase sich tendenziell immer weiter in die Höhe bewegt und damit eben noch eine weitere Gefährdung für den Schneehasen besteht, indem es zur Vermischung von Feldhasen und Schneehasen kommen kann. Wodurch natürlich diese Gene des Alpenschneehasen mit der Zeit auch irgendwo verloren gehen.
Dass einem ein Schneehase in der freien Natur bei uns mal über den Weg läuft, kommt eher selten vor, denk ich, also zu sehen bekommt man ihn wohl kaum, oder?
Es ist schon ein gewisser Glücksfall, wenn man einen Alpenschneehasen beobachten kann. Zumal die Tiere in der Regel eher dämmerungs- und nachtaktiv sind, eben auch um sich vor den Fressfeinden, wie dem Adler, möglichst gut zu schützen. Wir wissen von zum Beispiel der Jägerschaft von Fotofallen, dass die Tiere sehr wohl noch hier im Oberallgäu zum Beispiel vorkommen, aber genaue Bestandszahlen gibt es da leider nicht. Wichtig ist aber auch, weil es eine zusätzliche Gefährdung der Art ist, dass man da als Bergsucher, sage ich mal, Rücksicht auf die Tiere nimmt, gerade während der Winterzeit.
Zumal der Schneehase ja auch mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen hat, was ist da das größte Problem für ihn?
Man muss sich da vorstellen, dass diese weiße Fellfarbe beim Alpenschneehasen nur im Winter vorhanden ist. Im Sommer hat er ein grau-bräunliches Fell. Dieses weiße Fell ist natürlich eine ganz tolle Tarnung, wenn der Schnee liegt, aber durch die milderen Winter, durch immer mehr Winter ohne Schnee, fällt dieser weiße Fleck natürlich dann sehr ins Auge und unterliegt damit auch einem höheren Risiko, dann durch Fressfeinde gesichtet und erwischt zu werden.
….sagt Wildökologin Agnes Hussek vom Landratsamt Oberallgäu, über den Schneehasen, der zum Tier des Jahres 2025 erkoren wurde.
Written by: pk