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Trotz des drängenden Bedarfs an Pflegekräften in Deutschland blockieren zwei Bundesministerien die Ausweitung der Pflegeausbildung auf Reha-Kliniken. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) haben entschieden, die rund 1.000 Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation nicht als Ausbildungsträger für Pflegeberufe zuzulassen.
Alexander Heim, kaufmännischer Leiter der m&i-Fachklinik Enzensberg, zeigt sich enttäuscht über diese Entscheidung: „Nachvollziehbar ist das für uns nicht. In unserem Akutbereich bilden wir jährlich etwa fünf angehende Pflegekräfte aus, doch im Reha-Bereich ist dies aktuell gesetzlich nicht möglich.“ Heim weist darauf hin, dass die Fachklinik die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze pro Jahr mehr als verdoppeln könnte, wenn Reha-Kliniken als Ausbildungsträger zugelassen würden.
Viele Reha-Kliniken, darunter auch die m&i-Fachklinik Enzensberg, erfüllen nachweislich die erforderlichen fachlichen und sachlichen Voraussetzungen für die Pflegeausbildung. Experten schätzen, dass durch die Nutzung dieser bestehenden Ressourcen Tausende zusätzliche Ausbildungsplätze für Pflegeberufe geschaffen werden könnten. Dies erscheint umso dringlicher, da Prognosen des Statistischen Bundesamtes einen zukünftigen Mangel von bis zu 280.000 Pflegekräften bis 2049 vorhersagen.
Obwohl die Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgelegt hat, dass Reha-Einrichtungen als Ausbildungsträger zugelassen werden sollen, haben die zuständigen Ministerien bisher keine entsprechenden Schritte unternommen. Im aktuellen Gesetzgebungsverfahren zum „Gesetz über die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung“ (PflAssEinfG) bleibt die Zulassung von Reha-Kliniken ausgeschlossen.
Während das Bundesarbeitsministerium (BMAS) eine Zulassung der Reha-Kliniken befürwortet, lehnen das BMFSFJ und das BMG dies ab. Sie argumentieren, dass mehr als 50 Prozent der praktischen Ausbildung in der eigenen Einrichtung stattfinden sollten und es bereits genügend Ausbildungsträger gebe. Diese Argumente werden von der m&i-Fachklinik und dem Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) als unzureichend angesehen.
Der BDPK hat bereits mehrfach die Politik auf Bundesebene angeschrieben und ein Umdenken gefordert. Der Verband bezeichnet die Ablehnung der Reha-Kliniken als „realitätsfern“ und kritisiert die willkürliche Grenze von 50 Prozent der praktischen Ausbildung in der eigenen Einrichtung.
Geschrieben von: Anton Bier