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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Andere packen sich bei winterlichen Temperaturen möglichst dick ein. Nicht so der Allgäuer Paul Bieber. Am Sonntag will er in Wasserburg in den Bodensee steigen und seine sechste Eismeile schwimmen – das wäre deutscher Rekord. Wie man auf die Idee kommt, in eiskaltes Wasser zu springen und was die Herausforderung am Eisschwimmen ist, darüber hat AllgäuHIT mit dem Eisschwimmer gesprochen.
Paul Bieber hält bereits den deutschen Rekord im Distanzschwimmen und über die meisten geschwommenen Eismeilen-Meter. Wenn das Wasser im Bodensee am Sonntag noch kalt genug ist – unter 5 Grad – will er seine sechste Eismeile im Bodensee schwimmen und damit den Rekord von Bruno Dobbelman knacken.
Herr Bieber, wie kommt man auf die Idee, im eiskalten Wasser schwimmen zu gehen?
Paul Bieber: „Das hat alles vor vier Jahren angefangen, als Hamza Bakircioglu aus Sonthofen versucht hat, den Weltrekord im Eisschwimmen aufzustellen. Das hat mich fasziniert, deshalb habe ich ihn einfach angeschrieben. Ich habe ihm geschrieben, interessant was du da machst, wie ist das überhaupt möglich. Er hat geantwortet, komm vorbei, wir schwimmen mal eine Runde. Und so fing das ganze eigentlich an.“
Eine Seemeile hört sich jetzt nicht gerade viel an. Was ist denn die Herausforderung am Eisschwimmen?
Paul Bieber: „Die Wassertemperatur liegt bei unter 5 Grad. Das ist wohl die größte Herausforderung. Die nächste ist die Strömung im Freiwasser, auch den Wellenschlag hat man nicht im Griff, das sind alles Faktoren, die muss man berücksichtigen. 1.600 Meter schwimmen bei unter 5 Grad Wassertemperatur – es ist die Königsdisziplin und nicht ohne Grund die Disziplin im Eisschwimmen, die den größten Respekt in der Szene verdient.“
Wie haben Sie sich auf ihren Rekordversuch vorbereitet?
Paul Bieber: „Indem man so oft wie möglich ins Wasser kommt und bei niedrigen Temperaturen schwimmt. Ich schwimme fast jeden Tag bei niedrigen Temperaturen im Wasser und schwimme zwischen 1000 und 1600 Meter. Man muss sich vorher auch ein paar Kilo anfressen. Ohne ist es kaum möglich, die Kilos helfen über die ganze Zeit, mit der Kälte zurecht zu kommen.“
Was kommt nach dem Rekord – sind Sie dann zufrieden oder wollen Sie noch weitere Rekorde knacken?
Paul Bieber: „Nach der 6. Eismeile bin ich der deutsche Schwimmer mit den meisten Eismeilen. Es ist zwar schön, dann den dritten deutschen Rekord zu haben, aber es sind dann noch zwei Weltrekorde übrig, die es zu schlagen gilt und die, wie ich glaube, auch machbar wären. Der eine ist in 24 Stunden mehr als drei Eismeilen zu schwimmen – reingehen, rausgehen, erholen, Nahrungsaufnahme, wieder reingehen. Das ist die größte Herausforderung, drei Eismeilen in 24 Stunden schwimmen, im besten Fall vier, im optimalen Fall fünf Eismeilen in 24 Stunden. Das ist ein Weltrekord, den ich schon gerne angehen möchte. Und dann gibt es natürlich noch den Weltrekord derjenige zu sein mit den meisten Eismeilen weltweit.“
Wovon hängt es denn ab, ob sie am Sonntag schwimmen können?
Paul Bieber: „Von der Temperatur. Wir beobachten die Wassertemperatur, es ist ja im Moment schön, das Wasser heizt sich auf. In den Nächten ist es allerdings sehr kalt deshalb hoffen wir, dass sich das Wasser nicht so stark aufheizt und ich am Sonntag den Rekord in Angriff nehmen kann.“
Dann können wir Paul Bieber nur wünschen, dass der Bodensee kalt genug für seinen Rekord bleibt und er am Sonntag die Seemeile schafft!
Geschrieben von: Redaktion