AD
play_arrow

keyboard_arrow_right

Listeners:

Top listeners:

skip_previous skip_next
00:00 00:00
playlist_play chevron_left
volume_up
  • play_arrow

    AllgäuHIT

  • cover play_arrow

    AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie

  • cover play_arrow

    „Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger

  • cover play_arrow

    „Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger

Politik

Zahl von Geflüchteten steigt im Kreis Lindau weiter dramatisch an

today9. September 2023 9

Hintergrund
share close
AD

Der Zustrom an geflüchteten Menschen ist ungebrochen und bundesweit weisen Landräte und Bürgermeister schon seit Monaten darauf hin, dass sowohl die Unterbringungskapazitäten als auch die Infrastruktur vor Ort nicht für so viele Menschen ausreichen. Auch im Landkreis Lindau musste am Donnerstag nun die Notunterkunft im Hauptgebäude des früheren Zeltplatzes in Sauters mit geflüchteten Menschen belegt werden.

Es handelt sich um 18 allein reisende Männer im Alter von 20 bis 49 Jahren aus Afghanistan, der Türkei und dem Irak. Ein junger Mann kommt aus Gambia. Für die kommende Woche sind bereits wieder 20 Personen angekündigt worden. „Für Geflüchtete steht uns nicht ausreichend adäquater Wohnraum zur Verfügung, so dass wir nun auf unsere Notunterkünfte zurückgreifen müssen,“ erklärt Landrat Elmar Stegmann. In den vergangenen Jahren und insbesondere in den letzten Wochen und Monaten hat das Landratsamt große Mühen unternommen, um weiteren Wohnraum anzumieten. Und auch wenn nach wie vor vereinzelt Wohnungen zur Anmietung angeboten werden, so reichen diese aufgrund des aktuell starken Zustroms nicht mehr aus.

1.116 Menschen wohnen derzeit in den dezentralen Unterkünften, die das Landratsamt angemietet hat. Es handelt sich hier um kleinere Wohneinheiten, die auf den gesamten Landkreis verteilt sind. Insgesamt leben 2.261 Geflüchtete im Landkreis Lindau, darunter 1.063 Menschen aus der Ukraine. „Wir sind in der Vergangenheit mit der dezentralen Unterbringung sehr gut gefahren. Wenn Menschen nicht geballt untergebracht sind, werden Spannungen verringert und Integrationsbemühungen erleichtert,“ so der Landrat. Dass nun doch Sammelunterkünfte aktiviert werden müssen, bedauert der Landrat und sieht die Verantwortung klar bei der Regierung in Berlin, die trotz der bundesweiten Rückmeldungen aus den Kommunen ihren nationalen Migrationskurs nicht ändert. „Wir werden vor Ort im Regen stehen gelassen und ich kann nicht erkennen, dass der Bund seine Verantwortung, die Flüchtlingssituation vor Ort in den Kommunen zu entschärfen, wahrnehmen möchte. Stattdessen werden immer mehr soziale Anreize für weitere Migrationswellen geschaffen. Gleichzeitig gelingt es der Migrationsbürokratie nicht, abgelehnte Asylbewerber zeitnah in ihre Heimatländer zurückzuführen.“

In Sauters stehen den Geflüchteten nur Gemeinschaftsschlafräume, ein gemeinsamer Aufenthaltsraum samt Küche sowie Sammelsanitäranlagen zur Verfügung. Eine Anbindung an den ÖPNV ist erst in 2 km Entfernung gegeben. Auch Einkaufsmöglichkeiten oder ein Arzt sind erst nach 25 bzw. 45 Minuten Fußmarsch erreichbar. Dass die Situation alles andere als gut ist, ist Landrat Elmar Stegmann bewusst. Die alternative Notunterkunft in der FOS/BOSTurnhalle in Lindau und noch vereinzelt vorhandene Wohnungen möchte er jedoch für Familien freihalten. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir weiterhin Menschen zugewiesen bekommen und dann brauchen wir diesen Platz für Familien, die auf eine Infrastruktur, beispielsweise Kindertagesstätten, zugreifen müssen.“ Insgesamt stehen in der FOS/BOS-Turnhalle 80 Plätze bereit, in Sauters sind es 65. In anderen schwäbischen Landkreisen mussten in den vergangenen Wochen leerstehende Möbelhäuser, Tragluft- und Industriehallen und sogar Zelte auf der grünen Wiese für die Unterbringung genutzt beziehungsweise vorbereitet werden. „Die Menschen müssen dort langfristig ausharren, weil aufgrund des großen Zustroms an Geflüchteten die Kommunen nun – wie mehrfach davor gewarnt – an ihre Kapazitätsgrenzen kommen“, erläutert Landrat Elmar Stegmann, der auch Sprecher der schwäbischen Landräte ist.

Wer Wohnraum für geflüchtete Menschen zur Verfügung stellen kann, kann sich direkt beim Landratsamt Lindau melden. (pm)

AD

Geschrieben von: Redaktion

Rate it
AD
AD
AD
AD
0%