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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Seit 20. Mai läuft die Lindauer Gartenschau. Geplant waren zunächst 130 Tage, nach Verlängerung geht sie nun bis Mitte Oktober. Gesellschafter sind die Stadt Lindau mit 60 Prozent und die Bayerische Landesgartenschau GmbH mit 40 Prozent.
Nach der Gartenschau bleiben Teile des Gartenschaugeländes weiterhin für mindestens 30 Jahre naturgrün erhalten. Nur unter dieser Voraussetzung wurde die Veranstaltung mit Fördermitteln unterstützt, insgesamt 4,8 Millionen Euro: 2,6 Millionen Euro als Gartenschauförderung für Uferstufen, Luitpoldpark, Karlsbastion und 2,2 Millionen Euro für die Verbreiterung des Schützingerweg. Das gesamte Gartengelände hat eine Größe von 5,3 ha.
Kostenlos stehen künftig der Bürgerpark (Bereich nach der Eisenbahnbrücke) und die Luitpoldkaserne (Blumenwiese auf dem Dach der Tiefgarage) für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Auf den dann rechtlich ungeschützten freiwerdenden Stellen soll es eine………ja was soll es dann geben?
Das war die Hauptfrage bei einer Diskussion auf dem Gartenschaugelände.
Drei Absichten:
Die „Stadt Lindau“ will als Ergebnis eines Rahmenplans, der in einem Bürgerbeteiligungsprozess entstanden ist, eine Bebauung mit maximal 900 Wohnungen für 1800 Menschen. Dies sei, so Kai Koschka, Baudirektor der Stadt Lindau, allerdings zunächst nur eine rechnerische Größe. Noch stehe nicht abschließend fest, wie groß die einzelnen Wohnungen werden und wie viele letztlich entstehen sollen. Im Rahmen einer Wohnbedarfsanalyse, die fortgeführt wird, soll der tatsächliche Bedarf ermittelt werden.
Die Stadtverwaltung Lindau tritt Behauptungen entgegen, der Rahmenplan für die Bebauung der Hinteren Insel schreibe 800 bis 900 Wohnungen fest. „Dies stimmt so nicht“, sagt Kay Koschka, Chef der Stadtplanung. Diese Zahl sei eine rein rechnerische Größe, insbesondere um herauszubekommen, welcher Stellplatzschlüssel maximal notwendig sei und ob die Abstellflächen für Fahrräder ausreichend sind. „Wir haben auch deswegen möglichst viele kleine Wohnungen angenommen, da hier momentan der größte Bedarf herrscht“, so Koschka.
Aber, so Koschka weiter: „Wir schreiben die Wohnbedarfsanalyse natürlich fort. Wenn große Wohnungen benötigt werden, dann bauen wir eben große Wohnungen. Dann könnte sich die Zahl der Wohnungen natürlich deutlich absenken.“ Die städtebauliche Struktur ist da sehr flexibel. Dies sei die große Stärke des Entwurfs.
Zudem setzte die Stadt bei jedem einzelnen Baufeld auf einen Wettbewerb, so dass keine massive Blockbebauung entsteht. Auch sollen im Zuge der Konzeptvergabe diejenigen Interessenten zum Zug kommen, die jeweils das beste Konzept vorweisen.
Die Zugänglichkeit zu den Plänen im Cavazzen, sowie die rechtzeitige und offene Beteiligung der Lindauerinnen und Lindauer sie immer da gewesen und auch weiterhin möglich, so Jürgen Widmer, Pressesprecher der Stadt und zuständig für Bürgerbeteiligung.
Die „Lindauer Wohngenossenschaft „quartier4“ will eine reduzierte Bebauung im Umgang von 30 bis maximal 50 Wohnungen. Karl-Heinz Brombeis und Silke Them (Lindauer Wohngenossenschaft „quartier4“) befürchten Klientelpolitik und Sozialneid. „Einfache Leute mal auf den See schauen lassen“, sei Einigen ein Dorn im Auge. Ein „Reichen-Rollladen-Ghetto-Viertel“ soll nicht entstehen.
Die „Bürgerinitiative Hintere Insel“ will keine Bebauung und stattdessen einen reinen Natur- und Erholungsbereich für Einheimische und Urlaubsgäste. Maria Graf und Catharina Ober bewerten die vorliegenden Konzepte als „schlimm“ für die Hintere Insel. Der Bereich solle in 10 Jahren noch so aussehen, wie jetzt. Noch mehr grün, sei die Devise. Der jetzige Rückzugsort ginge bei einer Bebauung gänzlich verloren. Die Flächen sollen für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen.
Das Wort „Bürgerbegehren“ als Möglichkeit eine Bebauung zu verhindern wollte keiner so recht in den Mund nehmen. Ganz am Schluss der Diskussionsrunde wurde das Thema kurz erwähnt. Im Interview mit Norbert Kolz (Bodenseeredaktion von Radio AllgäuHit) äußerte sich Catharina Ober dann schon konkreter und es klang so, als sehe sie diese Möglichkeit als sehr wahrscheinlich. (nk)
Geschrieben von: Redaktion