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Panorama

Verein Hilfe für Frauen in Not Lindau im AllgäuHIT SonnTalk

today20. November 2022 18

Hintergrund
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Am 25. November ist „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“. Anlass für Radio AllgäuHIT diesem Thema im Programm einen Schwerpunkt zu setzen. Im SonnTalk hatte Lindau-Redakteur Norbert Kolz Vorstandsvertreter des Vereins „Hilfe für Frauen in Not e.V.“ im Landkreis Lindau zu Gast. Seine Gäste waren Anita Stierle (Vorsitzende), Claudia Donné, Monika Schlehr-Petzold und Dr. Christel Hauber.

Ein Bericht von Norbert Kolz

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner. 

Finanzieller Druck in einer Beziehung kann sich in Gewalt äußern

Die Aufzählung von Gewalt gegen Frauen nur mit physischer oder sexualisierter Gewalt zu beschreiben, greift zu kurz. Die Liste der Tatbestände, die vom „Verein Hilfe für Frauen in Not e.V.“ in Lindau, wie aber auch von der Justiz wahrgenommen werden, ist weitaus umfangreicher. Dazu gehören digitale Gewalt, Stalking, Mobbing, Gewalt im Namen der „Ehre“, Zwangsverheiratung, Genitalverstümmelung und Menschenhandel. Auch der finanzielle Druck in einer Beziehung kann sich derart in Gewalt äußern, indem ein Partner sagt „ich gebe dir kein Geld mehr, wenn du nicht das machst, was ich dir sage“. So gibt es, sagt Monika Schlehr-Petzold vom Verein, die physische Gewalt, mit Äußerungen wie „da bist du sowieso zu blöd, das schaffst du nicht, Du kannst mir noch lange nicht das Wasser reichen“.

In vielen Fällen beginnt es mit einer physischen Gewalt, die dann im Verlauf der Zeit auch in körperliche Gewalt umschlagen kann. Das finanzielle Abhängigkeit zwangsläufig der Nährboden für Gewalt sei stimmt so nicht, sagt Claudia Donné, weil sich das Problem häusliche Gewalt durch alle Schichten der Gesellschaft ziehen würde. Dennoch ist soziale Not ein Schwerpunkt, laut Dr. Christel Hauber. Frauen die existentiell besser gesichert wären, könnten sich auch besser Hilfe holen und sich aus der Situation befreien.

Zuhören und beraten

Die Fälle die an den Verein herangetragen werden kommen von den Betroffenen, wie auch von der Polizei, erzählt die Vorsitzende des Vereins Anita Stierle. Als „Erste Hilfe“ findet zunächst ein Gespräch statt, ganz einfach zuhören und beraten. Weiter steht dann, falls erforderlich, auch eine Wohnung zur Verfügung, in der die betroffene Person für eine gewisse Zeit untergebracht wird. Auf die Frage, was sich in der Gesellschaft ändern müsste, damit sich die Situation ändert und es einen Verein dieser Art nicht mehr bräuchte, wird auf die frühe Erziehung der Kinder verwiesen und dort der Ansatz gesetzt. Monika Schlehr-Petzold verweist auf die Tatsache, dass in den Kindergärten und Grundschulen fast nur Frauen arbeiten und stellt fest, dass hier das Rollenbild „Mann“ fehlt. Auf die Frage, warum das so ist, sagt die Vorsitzende Anita Stierle, “dass frag ich mich auch, haben die Männer keine Lust im Kindergarten zu arbeiten?, ich weiß es nicht….Männer ran“. Auch die Bezahlung sei ein Kriterium, da müsse sich etwas ändern. Insgesamt geht es darum ein Bewusstsein in der Gesellschaft für fas Problem zu schaffen.

Mehr Engagement der Politik

Von den Parteien im deutschen Bundestag wird eindeutig mehr Engagement gefordert, denn, so die einhellige Meinung der vier Vorstandsmitglieder, würde keine der derzeit vertretenen Parteien das Thema „Gewalt gegen Frauen“ so richtig ernst nehmen.

25.11.2022: Seebrückengeländer zur Insel | Projekt Lindau Schulen

Am 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen), ist auch der Lindauer Verein „Gewalt gegen Frauen, gemeinsam mit dem Landratsamt aktiv. Unter der Führung der Gleichstellungsbeauftragten Ursula Sauter-Heiler wird an diesem Tag ein Projekt vorgestellt, dass im Vorfeld an verschiedenen Lindauer Schulen durchgeführt wurde. In den Schulen wurden von Schülern Bilder zum Thema erstellt. Diese werden am 25. November auf Banner gezogen und am Brückengeländer der Seebrücke zur Insel aufgehängt. Verbunden damit ist die Einladung zum gemeinsamen Gespräch oder einem Moment des Innehaltens, die Wirkung zu erfahren und sich seine eigenen Gedanken zu machen.

Ausführliche Informationen zum Thema, wie auch zum Verein „Hilfe für Frauen in Not Lindau“ im Internet. Kontaktrufnummern: 0172/8851483 (Unterer Landkreis) und 0171/2197952 (Oberer Landkreis)

 

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Geschrieben von: Redaktion

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