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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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100 Jahre ist es her, seit die heutigen Lindauer Stadtteile Aeschach, Reutin und Hoyren sich mit der Insel zusammenschlossen, und damit den Grundstein für das heutige Lindau legten. 100 Jahre, die ein Grund zu feiern sind, aber auch, sich Gedanken zu machen, wie das Lindau der Zukunft aussehen könnte. Dazu haben sich mehr als 40 Bürgerinnen und Bürger in einer Projektschmiede ausgetauscht. Es war die erste Projektschmiede, in der sich die Stadtverwaltung mit einer Fragestellung direkt an die Bürgerinnen und Bürger wandte.
Die Perspektive muss stimmen. Auch für Oberbürgermeisterin Claudia Alfons, die ebenso wie alle anderen Anwesenden nicht von einer Eingemeindung der drei damals unabhängigen Festlandsgemeinden sprechen will. Es war vielmehr ein Zusammenschluss.
Ein Zusammenschluss, bei dem jeder heutige Stadtteil seine charakteristischen Merkmale miteinbrachte, die zum Teil heute noch im Stadtbild zu sehen sind. Die aber auch, da waren sich viele Teilnehmer einig, immer mehr verschwinden. Dies wird oft als Verlust empfunden.
Wie also umgehen mit diesem Jubiläum? Die Aktiven an den drei Thementische näherten sich von unterschiedlichen Seiten. Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn stellte zusammen mit seinem Stellvertreter Arnold Weiner die Frage: „Wie wollen wir das Jubiläum feiern?“.
Einen Tisch weiter suchte Carsten Holz, Geschäftsführer der Lindauer Tourismus- und Kongress GmbH (LTK), Antworten auf die Frage, wie das Jubiläum auch Impulse in die Zukunft setzen kann, und letztendlich zu noch mehr Lebensqualität in Lindau – gerade für die Einheimischen.
Geschichten sind Schätze
Noch konkreter wurden Alexandra Abbrederis und Isabella Natter-Spets. Sie wollen mit ihren Erzähl-Cafes in den Stadtteilen einen verborgenen Schatz heben: Die Geschichten der dort lebenden Menschen. Alltägliche Geschichten, die etwas über das Leben im Stadtteil, aber auch über seine Bewohnerinnen und Bewohner erzählen.
Drei Annäherungen, die in drei Diskussionsrunden engagiert und sehr konstruktiv diskutiert wurden. Aber auch drei Fragen, die bei aller Unterschiedlichkeit zumindest im Kern ähnliche Antworten brachten: Die Menschen wollen die Möglichkeit zur Begegnung haben, möglichst in ihrem Stadtteil.
Die Stadtteile im Fokus
Der Fokus soll weniger häufig auf der Insel liegen, sondern auch auf den Stadtteilen. Klar wurde, dieses Fest und auch der weitere Weg in die Zukunft können nur gelingen, wenn sich die Lindauerinnen und Lindauer selbst engagieren und einbringen. Zudem sollten alle (Verwaltungs-) Hürden so niedrig, wie möglich sein.
Für das Team des Kulturamtes heißt dies zu überlegen, welche Form des Feierns dem Anlass entspricht. Natürlich ist denkbar, dies mit einem Festakt zu tun. Aber Warmbunn und Weiner gingen auch der Frage nach, wie sie private Initiativen in den Stadtteilen besser unterstützen können. Weiner fasste es so zusammen: „Wir empfanden den Abend als sehr informativ und harmonisch. Gleichzeitig konnten wir eine Menge kreativer Vorschläge und Ideen zur Planung unserer 100-Jahre-Feierlichkeiten mitnehmen.“
Schwarmintelligenz öfter nutzen
Warmbrunn schloss sich an: „Ich war begeistert, überrascht und verblüfft von der guten Energie und den guten Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Projektschmiede.“ In seiner Zusammenfassung regte er an „diese Schwarmintelligenz auch von städtischer Seite noch häufiger zu nutzen“. Eine Botschaft, die auch die beiden Moderatoren Maite Ulaiza und Florian Oberforcher erfreut zur Kenntnis nahmen.
Für Carsten Holz ergaben sich auch direkte Impulse für die Arbeit der LTK: „Bei den Teilnehmern habe ich den großen Wunsch wahrgenommen, dass in Lindau zukünftig den einzelnen Stadtteilen viel mehr Beachtung zukommt, etwa in der Schaffung von attraktiven Begegnungsorten oder dem Abbau von Barrieren. Ich habe eine große Bereitschaft für eine aktive Beteiligung zur Gestaltung eines inklusiven, lebendigen Miteinanders in ganz Lindau wahrgenommen, für das es allerdings unbedingt eine verlässliche Plattform mit koordinierenden Ansprechpartnern braucht.“
Er sieht schon konkrete nächste Schritte: „Als nächstes gilt es, die Ideen weiter zu sortieren, zu bewerten und mögliche Zuständigkeiten zu klären. Ganz wertvoll wird es sein, die Ergebnisse in den Prozess zum Aufbau eines vor allem nach innen gerichteten aktiven Stadtmarketings in unserer Stadt mit einzubringen.“
Feste Ansprechperson notwendig
Für Alexandra Abbrederis kommt es darauf an, die richtige Mischung aus vorgegebenem Rahmen bieten und freiem Gestalten für Interessierte zu finden. „Wir wollen mit den Menschen und Vereinen vor Ort arbeiten. Außerdem ist uns klar geworden, dass es eine feste Ansprechperson braucht und dass die Orte, an die wir einladen, sehr wichtig sind.“
Jetzt werden die drei Projektgeber die Erkenntnisse auswerten. Danach geht es schrittweise in die Umsetzung und eventuell nochmal in eine Projektschmiede. Denn das Fest kann nur gelingen, wenn die Lindauerinnen und Lindauer sich einbringen können.
Weiterführende Infos:
Die nächste Projektschmiede findet bereits am Mittwoch, 6. April, 18 Uhr in der Inselhalle statt. Ein Projekt ist der Europa Werte Wanderweg". Das überregionale Projekt kommt Ende dieses Jahres nach Bayern und kommende Woche in die Projektschmiede mit der Frage: "Wie finde ich Mitstreiter, um den Europa-Werte-Weg für Lindau gemeinsam gut vorzubereiten?"
Der Link zur Projektschmiede: https://www.stadtlindau.de/B%C3%BCrger-Politik-Verwaltung/B%C3%BCrgerbeteiligung/Projektschmiede/?&La=1
Geschrieben von: Redaktion