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Bereits am Sonntag haben Bundespolizisten einen Haftbefehl gegen einen nigerianischen Staatsangehörigen vollstreckt, den Lindauer Grenzpolizisten am Vorabend am Bahnhof ohne ausreichende Dokumente festgestellt hatten. Wie sich herausstellte, war das nicht die erste polizeiliche Begegnung mit dem Mann.
Beamte der Lindauer Grenzpolizei kontrollierten am Samstagabend, 19. November, am Bahnhof Lindau-Reutin einen nigerianischen Staatsangehörigen. Zur Überprüfung konnte der 37-Jährige zwar seinen gültigen Reisepass vorweisen, der italienische Aufenthaltstitel des Migranten war aber bereits abgelaufen. Der vorgelegte Verlängerungsantrag sowie der italienische Ausweis genügten ebenso wenig für den Aufenthalt in Deutschland. Aufgrund des Verdachtes der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthaltes übernahm die Bundespolizei den Fall.
Gegen den Nigerianer, der in Lindenberg mit Wohnsitz gemeldet, aber angeblich in den Abruzzen wohnhaft ist, lag außerdem eine Fahndungsausschreibung vor. Die Staatsanwaltschaft Kempten war wegen Erschleichens von Aufenthaltstiteln per Vollstreckungshaftbefehl auf der Suche nach dem Mann. Der 37-Jährige war Ende 2021 vom Amtsgericht Lindau zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von über 900 Euro verurteilt worden.
Auch den deutschen Ausländerbehörden war der Gesuchte kein Unbekannter. So war er bereits 2015 einmal nach Italien überstellt und ihm 2017 die Abschiebung angedroht worden.
Offensichtlich hatte der Mann der Ausländerbehörde trotz Mitwirkungspflicht seinen Reisepass vorenthalten. Aufgrund fehlender Reisedokumente wurde er damals weiterhin in Deutschland geduldet.
Und auch die Lindauer Bundespolizei hatte den Nigerianer bereits im Juni 2020 bei den Einreisekontrollen am Grenzübergang Lindau-Ziegelhaus mit abgelaufenen deutschen und italienischen Asyldokumenten aufgegriffen und angezeigt.
Eine ebenso an der Meldeanschrift des 37-Jährigen wohnhafte Nigerianerin, seine angebliche Frau, konnte dem Verhafteten am Sonntag schließlich aus der Misere helfen. Die Nigerianerin zahlte bei der Lindenberger Polizei die ausstehenden Justizschulden ein und konnte dadurch eine Ersatzfreiheitsstrafe für den Mann abwenden.
Die Bundespolizisten nahmen die Papiere des Migranten in Verwahrung und leiteten den Mann sowie die Dokumente nach der Anzeigenbearbeitung an das Ankerzentrum Augsburg weiter.
Geschrieben von: Redaktion