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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die Stadt Lindau hat sich auf einen eventuell auftretenden Energieengpass und auf die gestiegenen und möglicherweise weiter steigenden Energiekosten im kommenden Winter vorbereitet. Eine bereits im Juni 2022 von Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons eingesetzte Arbeitsgruppe hat mit der Maßgabe den städtischen Energiebedarf um mindestens 20 Prozent zu reduzieren, Einsparmöglichkeiten innerhalb der städtischen Gebäude geprüft und wirksame Maßnahmen ausgearbeitet. Neben vielen Einsparschritten wird heute die Beleuchtung des Lindauer Hafens und anderer öffentlicher Gebäude ausgeschaltet.
„Die berühmte Lindauer Hafenbeleuchtung wird ab heute nicht mehr leuchten“, sagt Lindaus Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. „Wir hoffen, dass diese sehr symbolträchtige Maßnahme, den Lindauer Hafen im Dunkel zu lassen, die Menschen zusätzlich aufrüttelt und zum Energiesparen motiviert.“ Es werden nicht nur die Hafenbeleuchtung, sondern auch alle anderen Illuminationen an städtischen Gebäuden, wie am Rathaus, am Cavazzen, der Spielbank oder den Kirchen auf der Insel und in Oberreitnau ausgeschaltet.
Viele weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung hat eine bereits im Juni 2022 gegründete ämterübergreifende Projektgruppe festgelegt. Alle Maßnahmen, die im Sommer möglich und sinnvoll sind, wie z.B. die Abschaltung des Warmwassers in Toiletten und Duschen aller städtischen Gebäude, wurden auf den Weg gebracht, weitere Maßnahmen folgen mit Beginn der Heizperiode 2022/2023. Dabei wurde der Maßnahmenkatalog in zwei Stufen eingeteilt, deren Eintreten sich im Wesentlichen an dem „Notfallplan Gas“ der Bunderegierung orientiert. Die Einsparmaßnahmen der Stadt basieren auf zwei wichtigen Bedingungen: Das städtische Leben insbesondere im Sport, der Kultur und den Vereinen soll erhalten werden und die Kinder und Senioren, die der Stadt in Kitas, Schulen und Pflegeheimen anvertraut sind, werden besonders geschützt.
„Wir sind uns darüber im Klaren, dass die städtischen Maßnahmen unbequem sind und nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen werden“, ist sich Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons sicher, „doch wir müssen jetzt vorausschauend handeln und sparen, um einer Verschärfung der Situation mit noch drastischeren Maßnahmen vorzubeugen.“
Alle in Stufe 1 verzeichneten Maßnahmen wurden bereits von der Stadt Lindau auf den Weg gebracht.
Stufe 1 – Sofortmaßnahmen
Mit Beginn der Heizperiode werden alle Heizungen bei reduziertem Betrieb gestartet. Die Büros in der Verwaltung, Freizeit- und Sporteinrichtungen werden nur noch auf 19 Grad beheizt. In sensiblen Bereiche wie Kitas und Seniorenheimen gelten bis auf weiteres noch Empfehlungen zu wärmeren Raumtemperaturen.
Abstellen der Heizung in Fluren, großen Hallen, Foyers oder Technikräumen, mit Ausnahme des Inselhallen-Foyers, da es oft auch als Veranstaltungsraum genutzt wird. Technische Umsetzung mittels elektronisch gesteuerter Thermostate und Heizungseinstellungen.
Deaktivierung Warmwasser (Ausnahme Küchenbereiche). Das heißt, es wird auch in den Sportstätten kein warmes Wasser zum Duschen zur Verfügung stehen. Die Abteilung Kinder, Jugend Sport hat im Vorfeld die Nutzer der Sportstätten darüber informiert, dass künftig zum Duschen kein warmes Wasser zur Verfügung stehen wird. Bisher gab es keine ablehnenden Reaktionen.
Umstellung von zwei Heizungsanlagen in der Mittelschule Aeschach und der Grundschule Hoyren von Gas auf Öl übergangsweise, bis Wärmepumpen installiert werden können, die aktuell nicht erhältlich sind. Durch den Umstieg auf Öl kann in den betreffenden Schulen Gas eingespart werden, das anderswo wieder genutzt werden kann. Im absoluten Notfall, sollte Gas rationiert werden, könnten diese Schulen weiter betrieben werden. Den Verantwortlichen der Stadt Lindau ist bewusst, dass der Umstieg auf Öl keine nachhaltige Maßnahme ist und nur in dieser Krisensituation eingesetzt werden soll. Die Stadt Lindau wird in Abstimmung mit dem Klimabeirat Kompensationsmaßnahmen für den zusätzlichen CO2 –Ausstoß prüfen.
Die Beleuchtung von Gebäuden oder Denkmälern, wie Hafenbeleuchtung, Münster, evangelische Kirche, Rathaus, Cavazzen, Spielbank und zwei Kirchen in Oberreitnau wird abgeschaltet.
In den Büros werden noch vorhandene Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzt. Die Homeofficeverfügung aus Coronazeiten wird verlängert.
Energieberatung vor Ort für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung in allen Büros zu den Einsparmöglichkeiten am jeweiligen Arbeitsplatz. Handreichung im Intranet zum Energiesparen im Büro.
Gemeinsam mit den Stadtwerken hat die Stadt Lindau schon im Juli die Aktion „Lindau macht minus 20 Prozent“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern 20 Prozent Energie einzusparen. Die Stadt Lindau und die Stadtwerke gehen dabei voran und zeigen in einem ersten Schritt, wie die Verwaltung spart. Weiter gibt es konkrete Energiespartipps für Bürgerinnen und Bürger. Diese laufen derzeit schon auf den SocialMedia-Kanälen der Stadtwerke und der Stadt Lindau. „Wir alle sind aufgerufen unseren Beitrag zu leisten“, sagt Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons, „deshalb möchten wir als Verwaltung mit gutem Beispiel voran gehen.“
Betriebsruhe der Verwaltung über Weihnachtsfeiertage und Jahreswechsel, um die Heizung in allen Gebäuden herunterzufahren (Frostschutz). Gewährleistung eines Notbetriebs für Dienstbereiche, die die Verwaltung durchgängig anbieten muss, zB. Winterdienst, Feuerwehr, Krematorium und Bürgerbüro.
Sollte sich die Situation an den Energiemärkten weiter verschärfen, kommen folgende Maßnahmen der Stufe 2 in Betracht.
Stufe 2 – Weitere Maßnahmen
Zusammenlegen von Arbeitsplätzen in der Verwaltung, um einzelne Gebäude oder Gebäudeteile nicht mehr zu beheizen (Frostschutz). Einschränkung von Arbeits – und Servicezeiten der Verwaltung Einrichtung von Wärmeräumen/-hallen für bedürftige Bürgerinnen und Bürger. Die Maßnahmen der Stufe 2 werden von der Projektgruppe laufend weiter ausgearbeitet.
„Niemand kann vorhersagen, was uns in diesem Winter erwartet, das hängt von den weiteren politischen und energiewirtschaftlichen Entwicklungen ebenso wie von der Witterung ab“, meint Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons, „Natürlich ist es zermürbend und anstrengend, dass wir alle nach den Corona-Einschränkungen der letzten beiden Jahre nun nahtlos einen neuen Kraftakt zu bewältigen haben. Aber es hilft nicht zu hadern, wir müssen der Realität ins Auge sehen und wollen als Stadt gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern gut vorbereitet in diesen Winter gehen.“
Geschrieben von: Redaktion