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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Zum Alten Friedhof ist es vom ZUP in der Anheggerstraße in Lindau nur ein Katzensprung, hinter den hohen Mauern liegt ein besonderer Park mit historischer Bedeutung: Der Alte Friedhof war von 1512 bis 1915 die Lindauer Begräbnisstätte. Wer ihn aufsucht, findet abseits vom Trubel einen beschaulichen Ort, der einlädt in der Stille Kraft und Energie zu tanken.
Doch der Zustand des Friedhofs war nicht immer so. Vor genau 20 Jahren taten sich Lindauer Bürger zusammen, um den historischen Friedhof mit den zahlreichen Grabhäuschen vor dem Verfall zu retten. Sie gründeten den Förderverein „Lindauer Kulturerbe Alter Friedhof“ mit dem Ziel, das denkmalgeschützte Kleinod zu sanieren, zu erhalten und zu pflegen. „Der Vorstand war sich der Herausforderung bewusst“, erinnert sich der langjährige Vorsitzende Peter Borel, „hatte aber mit Rosmarie Auer eine treibende Kraft, die nicht mehr locker ließ.“
Da die Stadt schon damals kein Geld hatte, waren die Anfänge schwierig. Erst die Sanierung der Kröll-Kapelle 2005 brachte die Instandsetzung der Grabstätten vieler prominenter Bürger Lindaus in Gang. Mit der Idee, hier auch wieder Bestattungen zuzulassen, schaffte der Verein schließlich den Durchbruch. Die zuständigen Verwaltungsstellen mussten erst einmal überzeugt werden, und das dauerte. Dank des „Lindauer Modells“ wurden innerhalb von 10 Jahren sämtliche Gräber fachgerecht restauriert. Für die Sanierung einer Grabstätte erhielt der Pächter per Vertrag von der Stadt ein Bestattungsrecht, zudem richtete die Stadt zwei begehrte Gemeinschaftsgrabanlagen ein. Die Einnahmen verwendet die Stadt wieder für diesen Friedhof. Allein 14 Grabstätten ließ der Verein auf seine Kosten sanieren.
Dass dieser historische Ort wieder den Weg in die Herzen der Lindauer fand, dafür sorgte der Verein durch seine vielfältige Öffentlichkeitsarbeit: Mit zahlreichen Führungen, Konzerten, Ausstellungen, Festakten und Presseartikel war er aktiv. „Diese 20 Jahre sind eine einzigartige Erfolgsgeschichte bürgerlichen Engagements, auf die wir und die Stadt stolz sein dürfen“, so Borel. Denn ohne den unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz des Vorstands und vieler Helferinnen und Helfer sowie ohne den Rückhalt der rund 250 Mitglieder hätte das historische Denkmal nicht diese Strahlkraft erlangt. Ein verjüngter Vorstand will nun diese Erfolgsgeschichte in eine gute Zukunft führen und hofft auf eine konstruktive und gedeihliche Zusammenarbeit mit der Stadt.
Geschrieben von: Redaktion