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Ein Bericht von Norbert Kolz
Ein neues Format hatte im Stadttheater Lindau Premiere. Heim-Spiel, eine Wortspielerei, bezogen auf den Nachnamen des Moderators Wolfgang Heim, der über 30 Jahre erfolgreich im öffentlich-rechtlichen Radio moderierte. In der ersten Ausgabe ein hochkarätiger Talk-Gast. Thomas Roth, auch respektvoll „Mr. Tagesthemen“ genannt, stellte sich den Fragen des „Freundes“ Wolfgang Heim, denn beide kennen und schätzen sich schon lange, aus der gemeinsamen Radiozeit.
Für Wolfgang Heim war der Abend fast schon eine intime Veranstaltung im relativ kleinen Marionettentheater in Lindau. Ein Vergleich mit einer Radiosendung und einem Studio lässt sich daher auch nicht herstellen. Der Abend sei einfach wunderbar gewesen. Macht ein Gespräch mit einem Freund, also Thomas Roth, das Gespräch etwas einfacher? Klare Antwort, da Wolfgang Heim schon viele Sendungen mit Thomas Roth gemacht hat. Er weiß wie er tickt, weiß wie er redet, und kennt auch die eine oder andere Geschichte. Dies macht natürlich das Ganze etwas einfacher. Letztlich seien aber auch seine spannenden Geschichten fast schon eine Garantie für ein gutes Gespräch.
Das duale Medienkonzept in Deutschland hat sich bewährt
Das Wolfgang Heim beim öffentlich-rechtlichen Radio aufgehört hat war der Rente geschuldet. Einer einjährigen Verlängerung hatte er zugestimmt, da bis zum Renteneintritt die Nachfolgeregelung nicht klar war und man ihm das Angebot eines Podcast machte. Das hat ihn natürlich gefreut. Nach einem Jahr war der Podcast dann zu Ende, was auch in Ordnung war und die Nachfolgeregelung war auch geklärt, dann kam der endgültige Abschied und der war respektvoll, anerkennend und wertschätzend. Auf die Frage nach dem Nebeneinander von öffentlich-rechtlichen und privaten Medien verteidigt er das duale Mediensystem in Deutschland, erst recht beim Vergleich mit anderen Ländern.
Thomas Roth begegnet in Lindau seiner eigenen Kindheit
Für Talk-Gast Thomas Roth war der Abend aus zwei Gründen ein Heim-Spiel. Zum einen die Freundschaft zum Moderator Wolfgang Heim, den er seit vielen Jahren kennt und zum anderen freute er sich, dass er an diesem Abend seiner eigenen Kindheit wieder begegnete. Roth war oft in seiner Kindheit mit Eltern und Geschwistern am Bodensee, hat er hier doch auch das Schwimmen erlernt. So sei der See und die Region ein großes Stück Heimat für ihn. Thomas Roth hatte wahrlich viel zu erzählen, aus seiner Zeit bei den Tagesthemen und seiner Zeit als ARD-Korrespondent in Amerika und Russland. Spannend und wertend äußerte er sich ausführlich zur Person Wladimir Putin, den er zweimal interviewte und zu Donald Trump. Auch Exkanzler Schröder war an diesem Abend ein Thema, wenn auch kritisch. Einen tiefen und nachhaltigen Eindruck hinterließ ein Treffen mit Nelson Mandela.
Radio trifft auf Fernsehen, funktioniert das?
Wie ist das, wenn in einer Talkrunde Radio auf Fernsehen trifft, funktioniert das? Roth: „Ich glaube schon, warum, wenn man beim Radio mal gearbeitet hat wie ich viele Jahre mit Wolfgang Heim, dann verliert man diese Erfahrung nie. Fernsehen ist das, was man dann zusätzlich hat. Am Ende steht die Frage wie versteht man sich, unabhängig vom Medium, wie authentisch kann man miteinander sprechen. Das sei ganz gut gelungen, egal ob Radio oder Fernsehen. Privat hört er nach wie vor leidenschaftlich gerne Radio, schaue aber auch gerne Fernsehen und Radio und Fernsehen seine für ihn keine Rivalen. Angesprochen auf die Diskussion innerhalb der ARD und den Vorwürfen meint Thomas Roth „Dort wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler. Die Frage sei was tun wir, wenn diese Fehler passiert sind, wie kann man die wieder ausbessern. Alleine das es eine Diskussion, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt, sei ja kein Schaden. Die Frage ist, wie gehen wir mit der Diskussion um und was machen wir daraus.“
Fingerspitzengefühl und einfühlsame Psychologie
Für Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn war der Abend eine gelungene Premiere. Es ging um einen Menschen der vorgestellt wurde und der viel zu erzählen hatte über das, was das Leben ausmacht und es ging um seine Biografie. Die Entscheidung Wolfgang Heim als Moderator zu nehmen war richtig, weil er eine unglaubliche 30-jährige Erfahrung hat mit solchen Talk-Formaten hat. Sein Fingerspitzengefühl und seine einfühlsame Psychologie hätten spannende Eindrücke bei Thomas Roth entlockt, sei es über seine Zeit in Moskau, wie auch die aktuelle Situation. Die neue Talkreihe „Heim-Spiel“ sei kein neuer Weg, sondern ein wichtiges neues Format, das an ein interessiertes Publikum in Lindau gerichtet sei. Die nächste Ausgabe soll es am 9. Februar 2023 geben.
Geschrieben von: Redaktion