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Zivilfahnder der Lindauer Grenzpolizei konnten am Donnerstag auf der A96 von Lindau kommend innerhalb weniger Minuten gleich zweimal zuschlagen.
Im internationalen Verkehr über die Schweiz und Österreich eingereist, war zunächst um 11:20 Uhr ein Autotransporter mit polnischer Zulassung in das Visier der Zivilstreife geraten. Aufgeladen war ein hochwertiger Plug-In Hybrid der japanischen Luxusmarke Lexus. Bei der Kontrolle händigten die drei aus Rumänien und Frankreich stammenden Transporteure zwar ihre Ausweisdokumente aus, konnten jedoch für den mit französischen Kennzeichen zugelassenen Wagen keine Papiere vorlegen. Rasch konnte über die durchgeführte Halterfeststellung im Schengener Informationssystem die ausländische Zulassung abgerufen werden. Beim Abgleich mit dem Fahndungsbestand stellten die Polizeibeamten schnell fest, dass der erst 10 Monate junge Lexus kurz nach seiner Zulassung in Frankreich im Juni 2021 unterschlagen wurde. Das Fahrzeug war deswegen zur Beweissicherung im französischen Strafverfahren durch die Justiz aus Grenoble gesucht.
Nachdem noch vor Ort geklärt werden konnte, dass es sich bei den drei jungen Rumänen offenbar lediglich um die beauftragten Abholer handelte, wurden diese als Zeugen vernommen. Mittels Dolmetscher und durch eingehende Vernehmungen durch die Ermittlungsgruppe der Grenzpolizei konnte der Käufer aus Rumänien und die Umstände des Erwerbs in Erfahrung gebracht werden. Aufgrund übermittelter Unterlagen scheint das Fahrzeug bereits in Frankreich durch eine Scheinfirma vom rechtmäßigen Besitzer angemietet worden zu sein, um dann rasch weiter veräußert zu werden. Nach Einschaltung der Staatsanwaltschaft und des Bundeskriminalamtes, wurden noch am Nachmittag die Polizei und die Justiz von Frankreich über den Fahndungstreffer informiert. Der Luxus-Hybrid mit einem Zeitwert von mindestens 45.000 Euro wurde im Hof der Grenzpolizeiinspektion Lindau abgeladen und sichergestellt.
Noch während der ersten Abklärungen am Kontrollort, wurde eine weitere Streife der Grenzpolizei Lindau hinzugezogen. Dieser fiel nahezu zeitgleich mit der Kontrolle des Autotransporters ein Ford Transit mit vier Personen auf, der sich in der Nähe befand. Auch hier gab die Überprüfung der Personen dem Fahnderinstinkt Recht. Ein 38-jähriger Kurierfahrer aus Rumänien war zur Festnahme im Fahndungscomputer registriert. Erst seit März dieses Jahres wurde er nach einem rechtskräftigen Verfahren der Staatsanwaltschaft Coburg wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort gesucht. Einem Strafbefehl in Höhe von insgesamt rund 2.100 Euro kam er bis zur Kontrolle nicht nach und wurde daher zu einer Ersatzfreiheitsstrafe von 40 Tagen zur Festnahme ausgeschrieben. Nachdem der Paketzusteller die Geldstrafe nicht begleichen konnte, wurde Rücksprache mit der örtlich zuständigen Polizei Leutkirch gehalten. Um die Sachbearbeitung des unterschlagenen Lexus aus Frankreich weiter voranzutreiben, übernahm dann eine Streife der Polizei Leutkirch den Festgenommenen. Nachdem der 38-Jährige zumindest einen Teil seiner Strafe begleichen konnte, konnte er seine Fahrt fortsetzen.
Geschrieben von: Redaktion