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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die Bayerische BodenseeBank – Raiffeisen – eG mit Sitz in Lindau hat sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen auch im Geschäftsjahr 2022 gut behauptet und konnte bei nahezu allen Eckdaten zulegen. Erstmals konnte die Milliarde geknackt werden.
Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Bauer sprach bei der diesjährigen Generalversammlung in Wasserburg von einem „anspruchsvollen Jahr“, in dem trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein „robustes Ergebnis“ erzielt werden konnte. Und so dürfen sich die 5120 Mitglieder der Genossenschaftsbank abermals über eine dreiprozentige Dividende freuen.
2022 sei generell für alle Banken ein „schwieriges Jahr“ gewesen, berichtete Vorstand Dr. Hans-Martin Blättner vor den 160 Genossenschafterinnen und Genossenschaftern, die der Einladung in die Wasserburger Sumserhalle gefolgt waren. So sei auch die Geschäftsentwicklung der BodenseeBank (BoBa) von einer ganzen Reihe an Problemen beeinflusst worden. War es zu Beginn des vergangenen Jahres noch die Corona-Krise, so folgte alsbald der russische Angriffskrieg mit Auswirkungen auf die Lieferketten, die Energiepreise und die Inflation.
Eine besondere Herausforderung für die Geldinstitute sei der „rasante Anstieg der Zinsen“ gewesen, wie Blättner betonte. Habe die Europäische Zentralbank (EZB) das Zinsniveau seit 2017 durchgehend bei null Prozent belassen, so sei es 2022 gleich zu einer mehrfachen Anhebung des Leitzinses durch die EZB gekommen.
Große Zuwächse im Kreditbereich
Dennoch habe die BodenseeBank im vorigen Jahr in nahezu allen Sparten ein „mehr als zufriedenstellendes Ergebnis“ erreichen können, wie Vorstandskollege Armin Mesmer bei der Präsentation der Geschäftszahlen sagte. Große Steigerungen gab es vor allem im Kreditbereich, insbesondere aufgrund der Nachfrage im Bereich Immobilien- und Wohnbaufinanzierung. Demnach sind die Kundenkredite um knapp sechs Prozent auf annähernd 309 Millionen Euro gestiegen. Zusammen mit Verbundpartnern wie z.B. der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der Münchener Hypothekenbank konnten die gesamten Kundenkredite um fast zehn Prozent auf rund 472 Millionen Euro gesteigert werden.
Um satte 7,7 Prozent nahmen die Kundengelder zu – sie summierten sich zuletzt auf rund 288 Millionen Euro. Zusammen mit den Einlagen bei den Verbundpartnern erreichten die Kundengelder insgesamt über 545 Millionen Euro. Damit stieg das betreute Kundenvolumen (Kundenkredite plus Kundengelder) im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf knapp 1018 Millionen Euro, womit erstmals in der Geschichte der BodenseeBank die „Milliardenmarke geknackt“ wurde, wie Mesmer stolz verkündete. Gleichzeitig wuchs die Bilanzsumme um 5,6 Prozent auf über 391 Millionen Euro.
Ein kleiner Wermutstropfen: Trotz höherem Zinsergebnis musste die Bank beim Provisionsüberschuss gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang hinnehmen. Bedingt durch den Zinsanstieg habe es vor allem weniger Immobilienvermittlungen und weniger Kreditvermittlungen an Verbundgesellschaften gegeben, wodurch auch die damit verbundenen Provisionen geschmolzen seien, so Mesmer. Durch einen Abschreibungsbedarf bei den Wertpapieren im Umfang von 2,1 Millionen Euro hat sich am Ende auch das Ergebnis (vor Steuern) auf 1,261 Millionen Euro reduziert. Für das laufende Geschäftsjahr jedoch erwartet der Vorstand wieder ein gewohnt gutes Ergebnis.
Eigenkapital weiter aufgestockt
Unterm Strich weist die BodenseeBank für 2022 einen Bilanzgewinn von gut 317 000 Euro aus. Nach Abzug von gesetzlichen und anderen Rücklagen verbleibt ein Betrag von rund 112 000 Euro, der in Form einer dreiprozentigen Dividende an die Genossenschaftsmitglieder ausgeschüttet wird. Mit den
Rücklagen habe man das Eigenkapital, die „Wurzel des Unternehmens“, nochmals um 700 000 Euro auf insgesamt 38,5 Millionen Euro aufstocken können, so Mesmer.
Aufsichtsratsvorsitzender Bauer kündigte auch zwei Neuerungen an – zum einen eine bessere Erreichbarkeit der Bank, zum andern ein neues Produkt. So soll bis zum Herbst ein sogenanntes „Kinderkonto“ eingeführt werden, welches das bisherige Kontomodell „VR Mein Konto“ ablösen soll. Das kostenlose Kinderkonto werde „mit altersgerechten Funktionen und Einschränkungen ausgestattet, um den Schutz und die finanzielle Bildung der Kinder zu gewährleisten“. Zudem soll es auch noch ein Zeugnisgeld geben, das Schülerinnen und Schüler für herausragende Leistungen erhalten. Der jeweilige Betrag werde dann auf das Kinderkonto überwiesen.
Neu ist auch, dass die BodenseeBank ab sofort „24 Stunden/7 Tage die Woche“ telefonisch erreichbar ist, so Bauer weiter. Zusätzlich sollen demnächst auch die Geschäftszeiten der Hauptgeschäftsstelle erweitert werden.
Aufsichtsräte bestätigt
Gegen Ende der Generalversammlung wurden turnusgemäß auch noch Wahlen zum Aufsichtsrat durchgeführt. Neben Jörg Bauer kandidierte auch Aufsichtsratsmitglied Martin Zentgraf für die Wiederwahl. Beide wurden von den Genossenschaftsmitgliedern im Amt bestätigt. Im Anschluss an die Versammlung kamen die Aufsichtsratsmitglieder zu einer kurzen Sitzung zusammen und wählten Bauer erneut zu ihrem Vorsitzenden. Stellvertreter bleibt Florian Schäfer.
Geschrieben von: Redaktion