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Panorama

AllgäuHIT SonnTalk mit dem Betreiber der Therme Lindau

today20. September 2021 20

Hintergrund
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Die Therme Lindau gehört zu den großen Bauprojekten der letzten zehn Jahre in Lindau. Investor und Betreiber ist Andreas Schauer. Insgesamt 14 Anlagen in Europa tragen seine Handschrift, davon zehn in eigener Regie. Bodenseeredakteur Norbert Kolz hatte Gelegenheit mit dem Bäderkönig über seine Projekte, sein Leben und seine Zukunft ein Interview zu führen.

Andreas Schauer – Bäder sind sein Lebenselixier

Sein Beruf ist Berufung, dafür lebt er. Wer sich mit Andreas Schauer unterhält stellt schnell fest, dass er ein Vollblutinvestor in Sachen „Therme“ ist. Den Begriff Bäderkönig sieht er distanziert. Bademeister gefällt ihm besser und geht wohl mehr in die richtige Richtung, denn bei allem im Haus gemacht wird, sind Bademeister am Werk, so Schauer.

Das Wasser hat es ihm schon in jungen Jahren angetan. Lange Zeit erfolgreich im Schwimmsport unterwegs, war sein Blick immer auf das Wasser gerichtet. Mit dem Wassersport waren dann auch zahlreiche Reisen verbunden auf denen er Bädereinrichtungen kennen lernte und dabei die eigentliche Idee geboren wurde, dieses Hobby einmal zum Beruf zu machen. Bei der Sporthochschule Köln belegte er dann die Fachrichtung Sportstättenarchitektur-Ökonomy-Management. Das war für die Ausbildung ideal.

Steinige Wege und dicke Brocken galt es zu beseitigen, denn der schönste Bauplatz einer Therme in Lindau am Bodensee war der größte und schwerste Brocken, den er zehn Jahre vor sich hergeschoben hat. „Der liebe Gott hat wohl gemeint, wenn Du hier bauen willst, dann musst du dir das auch verdienen“, so Schauer: Zwei Ausschreibungen, ein Bürgerentscheid, Verwaltungsgerichtsverfahren und weil das scheinbar auch nicht reichte, kam die Corona-Pandemie noch hinzu.

"Corona haben wir nur mit eigenem gutem Wirtschaften überstanden", so Schauer. Dazu kam, dass es im ersten Jahr der Coronakrise zwischen März und August 2020 überhaupt keine staatliche Unterstützung gab. Die Corona-Krise habe die Therme nur überstehen können, da in der Vergangenheit alles in die eigene Firma investiert wurde. Das Geld blieb drin, dies hat es auch ermöglicht, dass Schauer die Krise überstanden habe. Nun heiße es zunächst ein bis zwei Jahre konsolidieren, dann jucke es bestimmt schon wieder in den Fingern etwas Neues zu machen. 

Insgesamt hat Andreas Schauer bis heute 14 Projekte eröffnet, davon zehn in eigener Regie.

Das alles kostet Kraft und fordert seinen Tribut auch was die eigene Gesundheit und die Psyche anbetrifft. Hier gesteht Schauer, dass wenn er in der Vergangenheit mal in der Nacht aufgewacht wäre und man hätte ihm gesagt, da kommt ein kleiner Virus und du musst alle Anlagen schließen und die bleiben mehrere Monate geschlossen, dann hätte ich gesagt, dann lass mich weiterschlafen, dann brauchen wir die Anlagen gar nicht mehr aufzumachen.

Bei so einem Projekt hat man Verantwortung für ca. 1000 Mitarbeiter und deren Familien. Kurzarbeitergeld von 60 Prozent reicht da nicht, sodass Andreas Schauer diesen Satz auf 80 Prozent erhöht hat.

Blick in die Zukunft

Würde er rückabwickeln, wenn er die Zeit zurückdrehen könnte, dabei aber die Erfahrung der Zukunft hätte? Schauer: „Ach wissen sie, wenn es vorbei ist, sieht man es von einer anderen Seite und sieht dann doch den Erfolg.

Im Moment zeigt sich Andreas Schauer stolz mit dem was er in Lindau mit der Therme geschaffen hat. Ganz zufrieden ist er dennoch nicht. Er denkt schon weiter was den Standort Lindau betrifft. Für ihn hat diese Stelle Entwicklungspotenzial. Trotz Landschaftsschutzgebiet spricht er vom Bodenseeradwanderweg und in Verbindung damit, Hotels zu bauen, die Eishalle zu verschieben und den Parkplatzbereich zu verändern. Zu weit sei der Weg vom Parkplatz bis zur Therme. Und das läge auch an den noch vorhandenen Schrebergärten. Nicht nur die Fläche des Parkplatzes, auch der Grund der Schrebergartenanlage gehört ihm, somit ist er auch in die Verträge mit den Nutzern eingetreten. Ein erstes Treffen vor Wochen mit den Nutzern und ihm, war ein Austausch von Argumenten, die beide Seiten nicht weitergebracht haben. Im Interview lässt Schauer jedoch keinen Zweifel daran, dass da was geschehen muss, im Rahmen eines Gesamtkonzeptes und im gedeihlichen Miteinander. Da ist noch viel Gesprächsbedarf und die Emotionen werden in dieser Sache sicher weiter Wellen schlagen.

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Geschrieben von: Redaktion

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