Betrugsmaschen in der Region: Polizei warnt vor falschen Polizeibeamten und Schockanrufen

LINDAU / KAUFBEUREN / PFAFFENHAUSEN. In den letzten Tagen kam es in der Region zu mehreren Betrugsfällen, bei denen vor allem ältere Menschen zum Ziel wurden. Die Täter gingen geschickt vor und setzten die Opfer psychisch unter Druck, um sie zur Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen zu bewegen.

Lindau: Am Abend des 09. Dezember 2024 wurde eine Seniorin Opfer eines sogenannten Callcenter-Betrugs. Eine Anruferin gab sich als Polizeibeamtin aus und erzählte der Frau, dass in der Nachbarschaft ein Einbruch stattgefunden habe. Um ihre Wertgegenstände zu schützen, sollte die Seniorin diese der Polizei zur Verwahrung übergeben. In den frühen Morgenstunden des 10. Dezember 2024 übergab die Seniorin schließlich Schmuck im Wert eines niedrigen sechsstelligen Betrags an eine Person, die sich als Polizeibeamter ausgab. Erst später stellte sich heraus, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war.

Kaufbeuren: Einen ähnlichen Fall erlebte eine andere Seniorin am Nachmittag des 11. Dezember 2024. Diesmal täuschte die vermeintliche Polizeibeamtin der Frau vor, ihre Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine Inhaftierung der Tochter zu verhindern, solle eine hohe Kaution gezahlt werden. Die Betrügerin setzte die Seniorin so unter Druck, dass diese Schmuck im Wert eines hohen vierstelligen Betrags an einen Komplizen übergab. Auch in diesem Fall wurde die Situation später als verdächtig erkannt, und die Polizei konnte den Betrug aufdecken.

Pfaffenhausen: Ein weiterer Betrugsversuch konnte dank der Wachsamkeit eines Bankmitarbeiters verhindert werden. Eine Seniorin wollte in einer Bankfiliale einen fünfstelligen Betrag abheben, nachdem sie von ihrer angeblichen Enkelin erfahren hatte, dass diese einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hatte. Der Bankmitarbeiter erkannte den Betrugsversuch, als ihm die hohe Abhebesumme auffiel, und alarmierte sofort die Polizei. Durch das schnelle Eingreifen konnte ein finanzieller Schaden verhindert werden.

Zeugenaufruf: Die Kriminalpolizeistationen in Lindau und Kaufbeuren haben die Ermittlungen aufgenommen und bitten um Mithilfe aus der Bevölkerung. Wer im Bereich Lindau / Wannental oder in Kaufbeuren verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt hat, wird gebeten, sich zu melden.

Schutz vor Betrug: Die Polizei warnt vor aktuellen Betrugsmaschen, bei denen Kriminelle gezielt Ängste und Unsicherheiten ausnutzen, um an Geld oder Wertgegenstände zu gelangen. Besonders ältere Menschen sind häufig Ziel dieser Taktiken.

Tipps zum Schutz:

• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
• Geben Sie keine sensiblen Informationen preis.
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Fremde.
• Echte Polizeibeamte oder Behörden fordern niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände.
• Bei verdächtigen Anrufen: Hängen Sie auf und rufen Sie den angeblichen Verwandten unter der bekannten Nummer zurück.
• Sprechen Sie mit Nachbarn oder Angehörigen, bevor Sie auf Forderungen eingehen.

Wichtiger Hinweis: Falls Sie Opfer eines Betrugs werden oder einen Verdacht haben, wenden Sie sich umgehend an die Polizei und wählen Sie in Notfällen die 110. Ihre Aufmerksamkeit kann dazu beitragen, Straftäter zu fassen und andere zu schützen.