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Streuobstwiesen sind in Bayern eine traditionelle Form des Obstanbaus mit großer Bedeutung für die Kulturlandschaft und die Biodiversität. Am Montag haben Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in Bamberg offiziell den Startschuss für die praktische Umsetzung des Bayerischen Streuobstpakts gegeben.
Glauber betonte bei der Auftaktveranstaltung der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL): "Wer Vielfalt will, muss Streuobst pflanzen. Auf den bunten Wiesen gibt es einen unglaublichen biologischen Reichtum. Streuobstwiesen sind ein Gewinn für die Artenvielfalt, für die Wertschöpfung vor Ort und für die Regionen in Bayern. Diese wertvollen Flächen, unser von der UNESCO anerkanntes bayerisches Kulturerbe, wollen wir deutlich ausbauen. Bayernweit sollen auf einer Fläche von etwa 17.000 Fußballfeldern mehr Streuobstwiesen entstehen. Über 600 Millionen Euro wollen wir bis 2035 in den Streuobstanbau investieren. Zahlreiche Verbände unterstützen das großartige Projekt. Der Streuobstpakt ist eine starke Gemeinschaftsleistung."
Für Ministerin Michaela Kaniber bringt das Streuobstwiesen-Programm ökologischen Wirkung, wirtschaftlichen Nutzen und Vorteile für das Landschaftsbild hervorragend zusammen: "Streuobstwiesen sind prägend für unsere wunderschöne Kulturlandschaft. Sie bereichern den ländlichen Raum in allen Teilen Bayerns. Der Streuobstanbau hat eine Jahrhunderte alte Tradition im Freistaat. Wir wollen diese Tradition für die kommenden Generationen erhalten. Durch die bayernweite Pflanzung von einer Million neuer Streuobstbäume erhalten wir langfristig die Streuobstbestände und bauen sie sogar noch aus. Der Streuobstanbau soll sich aber auch wieder wirtschaftlich lohnen. Das wäre die beste Grundlage für den Erhalt der Streuobstbestände. Mit den vielfältigen Projekten unserer Streuobst-Offensive wollen wir den Anbau, aber auch die Verwertung und Vermarktung von Streuobst weiter vorantreiben und noch stärker professionalisieren. Wenn uns das gelingt, werden wir die Bestände mit all ihren Vorteilen für Natur und Menschen auch nachhaltig für die Zukunft sichern können. Jeder, der Streuobst genießt, vom Obstsaft bis zum Edelbrand, wird zum aktiven Naturschützer."
Seit der Unterzeichnung des Streuobstpakts im Oktober 2021 haben die beteiligten Ministerien, Fachbehörden und Verbände intensive Vorarbeit geleistet:
Über 2.000 Obstsorten werden in Bayern als Streuobst angebaut. Streuobstbestände zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa: Rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben dort. Seit 1965 sind rund 70 Prozent der Streuobstbestände in Bayern verschwunden. Die Bayerische Staatsregierung hat im Oktober 2021 den "Bayerischen Streuobstpakt" zusammen mit zahlreichen Verbänden unterzeichnet. Ziel ist, den derzeitigen Streuobstbestand in Bayern zu erhalten sowie eine Million Streuobstbäume neu zu pflanzen. Mit Mitteln für insgesamt 26 Streuobstmanager unterstützt das Bayerische Umweltministerium die Bezirksregierungen und Landratsämter bei der Umsetzung des Streuobstpakts.
Written by: Redaktion