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Im Allgäu hat sich die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs 2024 weiter verschlechtert. Laut Bayerischer Eisenbahngesellschaft (BEG) verzeichnete das Dieselnetz Allgäu mit 14,5 Prozent die höchste Ausfallquote in ganz Bayern. Hauptgründe waren Fachkräftemangel in Werkstätten und marode Infrastruktur. Die landesweite Pünktlichkeitsquote sank auf 85,3 Prozent. Verkehrsminister Bernreiter fordert mehr Investitionen in ländliche Bahnstrecken, um die Situation zu verbessern.
Die Zuverlässigkeit des Regionalverkehrs im Allgäu hat sich im vergangenen Jahr erneut verschlechtert. Das geht aus der aktuellen Jahresstatistik der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hervor. Demnach lag die Pünktlichkeitsquote aller bayerischen Regionalzüge und S-Bahnen 2024 nur noch bei 85,3 Prozent – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (87 Prozent). Gleichzeitig fielen bayernweit 8,0 Prozent aller Verkehrsleistungen ganz aus. Besonders betroffen: das Allgäu.
Am schlechtesten schnitt das Dieselnetz Allgäu Los 1 ab, das unter anderem die Strecken von Ulm nach Kempten sowie weiter nach Pfronten umfasst. Hier lag die Ausfallquote bei alarmierenden 14,5 Prozent – der höchste Wert in ganz Bayern. Hauptursache waren laut BEG fehlende Fachkräfte in den Werkstätten, wodurch Wartungen nicht planmäßig durchgeführt werden konnten. In der Folge mussten Züge gestrichen und Ersatzkonzepte gefahren werden.
Verkehrsminister Christian Bernreiter zeigte sich besorgt: „Die Entwicklung ist ernüchternd, aber nicht überraschend. Die Infrastruktur ist vielerorts marode – auch im Allgäu. Es braucht Investitionen, nicht nur in die Ballungsräume, sondern auch in die Fläche.“ Die Probleme reichten von technischen Störungen an Gleisen, Weichen und Signalanlagen bis hin zu zahlreichen Baustellen. Allein 47 Prozent aller Verspätungen in Bayern waren auf infrastrukturbedingte Probleme zurückzuführen.
Auch BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs äußerte sich kritisch: „Das ist die schlechteste Bilanz seit der Regionalisierung vor 30 Jahren.“ Die Gestaltungsmöglichkeiten der Verkehrsunternehmen seien angesichts der Zustände im Schienennetz stark eingeschränkt. Kurzfristige Verbesserungen seien nicht in Sicht.
Trotz der schwierigen Lage gibt es auch Lichtblicke: In Teilnetzen wie Ostallgäu-Lechfeld war die Ausfallquote mit 1,5 Prozent vergleichsweise gering. Hier zeige sich, dass bei stabiler Infrastruktur und ausreichendem Personal deutlich zuverlässiger gefahren werden könne.
Die BEG mahnt nun weitere Investitionen in die Bahn an. Der Bund habe mit dem Sondervermögen Infrastruktur zwar ein wichtiges Instrument geschaffen – nun komme es aber auf die konsequente Umsetzung an. Nur so könne sich die Situation auch im Allgäu wieder spürbar verbessern.
Geschrieben von: Niklas Bitzenauer
Allgäu Ausfälle Bahnverkehr bayern