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Vergangenen Samstag fanden Angehörige ein 55 und 70 Jahre altes Ehepaar tot in einem Einfamilienhaus in einem Ortsteil von Altenstadt. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm hat die Ermittlungen aufgenommen und zwischenzeitlich die SOKO Mühlbach ins Leben gerufen. Nun präsentiert die SOKO erste Ermittlungsergebnisse.
Die Spurensicherung der Kripo Neu-Ulm hat ihre Arbeit am Tatobjekt nach wie vor noch nicht ganz abgeschlossen. Die Ermittler der SOKO Mühlbach schließen derzeit allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, dass das getötete Ehepaar einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt hat und das Geschehen in der Folge eskalierte.
Derartige Kapitalverbrechen sind zu Beginn regelmäßig von einem massiven Informationsdefizit seitens der Ermittler geprägt. Die Kriminalbeamten zeigten von Beginn der Ermittlungen an hohen persönlichen Einsatz, um die Tat aufzuklären. Die SOKO Mühlbach hat mit heutigem Stand 42 Vernehmungen durchgeführt, rund 130 Ermittlungsspuren bearbeitet und etwa 180 Asservate sichergestellt und bereits teilweise ausgewertet.
Mit jeder verfolgten Ermittlungsspur, mit jeder Vernehmung und mit jeder kriminaltechnischen Untersuchung und Auswertung werden die Verhältnisse und Lebensumstände rund um das getötete Ehepaar für die Ermittler klarer. Die SOKO Mühlbach und die sachleitende Staatsanwaltschaft Memmingen haben Personen aus dem sozialen Umfeld der Getöteten sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit identifiziert, die mögliche Motive für die Gewalttat haben können.
Der Plan des Täters oder der Täter, das Geschehen wie einen erweiterten Suizid aussehen zu lassen, ging nicht auf. Da es sich um einen „blutigen Tatort“ handelt, haben die Ermittler mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei weitere Absuchen in einem entsprechend großen Radius um den Tatort vorgenommen. Unter anderem standen heute mögliche Fahrtstrecken potentieller Täter zum Objekt und von diesem wieder weg im Fokus.
Details zum konkreten Tatablauf können auch aktuell noch immer nicht bekannt gegeben werden, dazu Kriminaloberrat Robert Graf, Leiter der SOKO Mühlbach: „Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein: Wir geben nicht alle Ermittlungserkenntnisse an die Medienvertreter und somit an die Öffentlichkeit weiter. Wir tun das allerdings nicht aus mangelndem Respekt, sondern wir haben gute Gründe für unser Handeln. Wir haben volles Verständnis für das Informationsbedürfnis der Medien und der Bevölkerung. Wir befinden uns in solchen Ermittlungsfällen in einem Spannungsfeld zwischen dem taktischen Vorteil, nicht alle Erkenntnisse preiszugeben, und dem nachvollziehbaren öffentlichen Informationsbedürfnis sowie den bestehenden Sorgen aufgrund der Geschehnisse. Dieses Dilemma können wir – jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt – nicht gänzlich auflösen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die Bevölkerung, insbesondere Angehörige, Freunde und Bekannte der Getöteten, zuallererst und auch zu Recht erwarten, dass die Polizei professionell ihre Arbeit macht, diese schreckliche Tat aufklärt und den oder die Täter beweisfest überführt. Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir die aus unserer Sicht bestehenden ermittlungstaktischen Vorteile auch durch eine restriktive Preisgabe von Informationen nutzen. Die ermittelnden Kriminalbeamten der SOKO Mühlbach und auch ich bitten hierfür um Ihr Verständnis!“
Geschrieben von: Redaktion