Allgäuer als Volunteer bei der Fußball EM mit dabei

Die Fußball Europameisterschaft ist Geschichte, Spanien heißt der neue König auf dem Kontinent. In Erinnerung bleiben wird die EM aber nicht nur vielen Fans und Fußballbegeisterten. Auch in der Gemeinde Weiler-Simmerberg wird man sich sehr gut an das Turnier erinnern, als Gastgeber der Ungarn, die leider viel zu früh wieder abreisen mussten. Und noch einer, der viele Erinnerungen gesammelt hat, ist der Kemptener Lutz Bäucker. Er war als Volunteer bei der Fußball EM mit dabei:

Wie kam’s denn dazu, wir kennen Sie ja hier eher vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club?

Jaja, man muss ja auch andere Sachen machen, nicht immer nur Rad fahren. Ich habe vor zwei Jahren bei den European Championships in München, diesem großen Leichtathletik und Multisportevent, schonmal Volunteer gemacht. Da hab ich quase „Blut geleckt“, das hat mir so viel Spaß gemacht, da hab ich mich dann wieder beworben, letztes Jahr für die Euro24, für die Fußball EM. Ich hab Glück gehabt und bin genommen worden als einer von 1600, die in München im Einsatz waren, da war ich schon froh, glücklich und stolz, dass ich da dabei sein durfte.

Wie war das denn als Volunteer, was waren genau Ihre Aufgaben?

Da gibts ganz unterschiedliche Aufgaben. Meine Aufgabe war, ich sag immer mitten im Auge des Taifuns zu arbeiten, das heißt also auf dem Zugang zum Münchner Fußballstadion, der Münchner Arena zur sogenannten Esplanade, da gehen ja über 40, 50, 60 Tausend Menschen an einem vorbei und die müssen ein bisschen gelenkt werden die Besuchermassen, dass es keine Staus gibt und so weiter und sofort. Oder bei der Abreise, beim Abmarsch wollten wir natürlich wissen wo gehts am schnellsten in die Stadt, da mussten wir also multilingual auf allen möglichen Sprachen den Leuten das erklären. Ich hatte ja da Fans aus Schottland, das waren die absolut Besten, davon schwärme ich heute noch. Die Dänen waren da, die Rumänen waren da, auch überraschend tolle Fans. Und am Schluss natürlich auch die Spanier und die Franzosen.

Sie waren insgesamt bei sechs Spielen im Einsatz, vier Gruppenspiele, ein Achtelfinale und das Halbfinale Spanien gegen Frankreich. Was nimmt man da mit, an Eindrücken?

Ja, man ist voller Erlebnis und EIndrücke, wenn man die Fans aus aller Welt oder aus ganz Europa da sieht, die sind ja ganz unterschiedlich. Die Einen reagieren so, die Anderen so. Die Holländer waren auch noch da, ja klar, oh Wahnsinn natürlich, Links, Rechts tanzen war natürlich auch dabei. Wir haben da mitgemacht, als Volunteers, wir mussten eigentlich gute Stimmung machen, die Leute informieren. Dann trifft man auch unter den Volunteers immer wieder ganz interessante Menschen, die kommen ja aus allen Alters- und Berufsschichten und Klassen, junge, alte, ich gehöre ja zur älteren Seniorenfraktion, aber das macht einfach Spaß.

Also eine Horizont-Erweiterung mit vielen tollen Erinnerungen!

Ja auf jeden Fall und alles unentgeltlich, man kriegt da nichts außer den Klamotten, die darf man behalten. So eine Art Uniform, wir waren ja in brasilianisch grün und mit gelben Streifen unterwegs. Außer dieser Sache kriegt man nichts, man kriegt ein bisschen Verpflegung und sonst macht man es einfach aus Spaß und der Freude.

….sagt Lutz Bäucker, der als Volunteer bei sechs Spielen der Fußball Europameisterschaft in München für die UEFA im Einsatz war. Vielen Dank für Ihre Eindrücke, Herr Bäucker – und Ihnen eine schöne Woche!