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Panorama

Allgäuer Jugendherbergen zwischen Ferien und Energiefrage

today15. September 2022 11

Hintergrund
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Erste Schulwoche im Allgäu heißt für die Schülerinnen und Schüler: Erst einmal ankommen. Wann gibt's Nachmittagsunterricht, wann sind die Klassenarbeiten und wann kommen endlich Schulausflüge? Darauf freuen sich nicht nur die Kids, sondern auch die Jugendherbergen, die sich schon aufkommende Klassen vorbereiten. Marko Junghänel vom Deutschen Jugendherbergswerk ist für Bayern und das Allgäu zuständig und hat mit AllgäuHIT gesprochen.

AllgäuHIT: Hier in der Region haben wir vier Jugendherbergen – in Lindau, Füssen, Oberstdorf und Ottobeuren – sind sie schon gut gebucht für die nächste Saison?

Junghänel: Die Menschen wollen einfach reisen und in den Urlaub, das merken wir auf jeden Fall. Denn wir haben sowohl für den Herbst als auch für 2023 schon eine gute Vorausbuchungs-Situation. Kurzfristige Fahrten werden schon schwierig werden für Familien und Schulklassen, gerade bei der Terminauswahl, da vieles schon ausgebucht ist. So sind vor allem die attraktiven Termine um Weihnachten herum bereits nicht mehr verfügbar, gerade in den Häusern in der Nähe von Skigebieten.

AllgäuHIT: So ähnlich gut besucht war sicher der Sommer, oder? Wie zufrieden schauen Sie zurück?

Junghänel: Wir können sowohl für die Häuser im Allgäu als auch für alle anderen Häusern in Bayern eine durchwegs positive Bilanz ziehen. Es hat sich bewahrheitet, was wir auch immer angemahnt haben in der Politik, also dass Klassenfahrten wieder möglich sein müssen. Das ist der Punkt, der damit bei uns wieder dafür gesorgt hat, dass die Gästegruppe der Schulklassen wieder enorm zugelegt hat. Darüber hinaus sind aber auch wieder viele Familien, Chöre und Sportgruppen wieder zu uns gekommen. Wir sind zwar noch nicht ganz zurück auf Vor-Corona-Niveau, was die Besucherzahlen angeht, aber schon sehr nahe dran.

AllgäuHIT: Wir kommen nicht umhin, um über das Thema Heizen zu sprechen. Auf welche Quellen greifen Sie hier aktuell zurück?

Junghänel: Wir haben tatsächlich dahingehend eine eher ungünstige Situation vorliegen. Denn in einigen Jugendherbergen heizt man mit Gasheizungen – also genau die Heizungsart, die jetzt besonders betroffen ist. Es gibt auf der anderen Seite aber auch schon gute Ansätze, bei der wir Häser mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet haben. Das heißt, wir sind auf dem Weg, in gewisserweise autark zu werden, was die Energieversorgung angeht. Bis wir allerdings alle 52 Häuser in Bayern mit solcher einer Anlage ausgestattet haben, wird noch eine ganze Weile vergehen.

AllgäuHIT: Stehen Sie deshalb im Austausch mit der Politik?

Junghänel: Wir sind zu diesem Thema in engem Austausch mit der Politik, denn wir können dieses Thema nicht alleine lösen. Unser Argumentationsansatz ist dieser, dass wir eine Bildungseinrichtung sind. Das heißt, dass wir genauso behandelt werden wollen wie Schulen, wo man auch nicht einfach die Heizungen abdrehen kann. Denn genau wie in den Schulen passiert bei uns etwas Systemrelevantes in Bezug auf Bildungsprozesse. Im Moment gibt es noch keine Anzeichen dafür aus dem zuständigen Ministerium, dass wir eine solche Systemrelevanz zugesprochen bekommen. Was die steigenden Energiepreise angeht haben wir momentan noch eine Schonfrist, denn wir haben sehr langfristige Verträge abgeschlossen. Wir hoffen aber auch für die Zukunft, dass wir kein Haus schließen müssen, nur weil wir dieses nicht mehr beheizen können.

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Geschrieben von: Redaktion

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