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Durch Corona mussten vor allem Kinder und Jugendliche viel zurückstecken. Egal ob bei Freizeitaktivitäten oder auch in der Schule, es ist immer eine Herausforderung für die Kleineren und Jüngeren unter uns. Momentan stellt sich vielen Eltern auch die Frage ob sie ihr Kind impfen lassen sollen oder nicht. Fakt ist, dass ungeimpfte Kinder durch die 2G-Regelung komplett oder teilweise aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind und deswegen sorgen sich viele um ihre Kinder.
Auch Matthias Fack, der Präsident des Bayerischen Jugendrings in Buchloe sieht mit Sorgen auf die aktuelle Lage. AllgäuHIT hat mit ihm gesprochen.
Herr Fack, wie groß ist derzeit Ihre Sorge um unsere Kinder und Jugendliche?
Matthias Fack: "Die ist sehr groß, denn man nimmt Kinder und Jugendlichen wesentliche Orte für ihr Aufwachsen, vor allem für Jugendliche, denn Kinder dürfen ja unter 3G durchaus viele Veranstaltungen wahrnehmen. Aber gerade Jugendliche, das heisst ab 12 Jahren und 3 Monaten, dürfen sich nur noch abhänig von ihrem Impfstatus außerhalb der Schule begegnen, und mit anderen etwas unternehmen. Vor allem an so wichtigen Orten wie Jugendarbeit ist das kaum aushaltbar."
Die Staatsregierung verwehrt einem Großteil der nicht oder noch nicht geimpften 12- bis 17-Jährigen den Zugang zu dem gesetzlichen Pflichtangebot Jugendarbeit – aber essen gehen und im Hotel übernachten könnten sie. Können Sie solche Entscheidungen noch nachvollziehen?
Matthias Fack: "Ich kann sie immer weniger nachvollziehen. Die jetzige Regelung bis 12. Januar bringt zumindest Klarheit wie es nach den Weihnachten weitergehen soll, auch das war eine Forderung von uns. Jugendarbeit ist jedoch keine beliebige Angebotsform, sondern es ist ein Pflichtangebot. Es ist wichtig, Orte fürs Aufwachsen zu haben sowie sich mit Gleichaltrigen begegnen zu können und auch beispielsweise andere Erzählweisen mitzubekommen wenn es um das Impfen geht. Es macht keinen Sinn, solche wichtigen Orte zuzumachen, denn tagsüber dürfen die Kinder in die Schule und Nachmittags ist dann wieder alles verwehrt."
Die Stiko hat deutlich gemacht und sich dagegen ausgesprochen, dass eine Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an Kultur, Bildung und sonstigen Aktivitäten von einer Impfung abhängig gemacht wird. Sehen Sie es genauso?
Matthias Fack: "Absolut wichtig ist es vorerst mal für Jugendliche sich mit Gleichaltrigen zu treffen und etwas mit ihnen zu unternehmen und dort auch stabile Beziehungen wahrzunehmen. Das geht auch im Austausch von Streitigkeiten, aber sich mit den anderen auseinanderzusetzen und nicht nur mit den Eltern sind wesentliche Aspekte des Jugenalters. Das sind die Aufgaben der Jugenarbeit, wenn ich das eben nicht mehr habe entstehen andere Schädigungen und über die reden wir widerum zu wenig."
Die Forderung seitens der Politik ist momentan 2G. Viele Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren wollen oder können sich nicht impfen lassen, sind daher komplett oder teilweise aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Blutet Ihnen als Präsident des BJR nicht das Herz?
Matthias Fack: "Auf jeden Fall. Unsere Forderung besteht daraus unser Angebot nicht abhängig vom Impfstatus von Kindern oder Jugendlichen zu machen. Diese dürfen nämlich nicht selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen. Dazu kommt noch, dass Kinder und Jugendliche jetzt auch wieder nicht so leicht an den Impfstoff herankommen. Der Impfstoff ist erstmal wieder für die vorzuhalten, die gefährdet sind oder Booster-Impfungen erhalten. Diese paradoxe Ausdrucksweise "Ihr sollt Impfen gehen, aber wenn ihr dann Impfen gehen wollt, geht es vielleicht garnicht, aber solang ihr nicht geimpft seid, könnt ihr nichts machen" ist eine die mir das Herz bluten lässt und mich allmählich auch sauer werden lässt."
Geschrieben von: Redaktion