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Panorama

Unterricht zu Hause: Teils eine Frechheit!

today20. März 2021

Hintergrund
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Was lernen unsere Kinder im Unterricht zu Hause, im so genannten „Home-Schooling“? Bei weitem nicht das, was als Lernziel in den jeweiligen Jahrgangsstufen nötig wäre – So zumindest empfinden das viele Eltern, die sich in den vergangenen Tagen und Wochen an Radio AllgäuHIT gewandt haben. Zudem ist die Konzentration zu Hause eine andere als in der Schule. Als Höhepunkt berichten Eltern gegenüber Radio AllgäuHIT von schlechten Bewertungen ihrer Kinder im Verhalten – Da fragt sich manche Mama und mancher Papa schon, wie die Lehrkraft das bei hauptsächlich Distanzunterricht im Zwischenzeugnis überhaupt beurteilen kann.

Fakt ist: Wer heute in der dritten Klasse ist, hat nur das erste Schuljahr regulären Unterricht genießen dürfen. Denn in der zweiten Klasse kam bereits der Lockdown im Frühjahr 2020 in die Quere. Seitdem wechseln sich der Unterricht zu Hause (Distanz) und in der Schule (Präsenz) ab. Von Erst- und Zweitklässlern ganz zu schweigen – Außer die Notbetreuung wird besucht. Hier wird in der Regel aber nur beaufsichtigt, denn echte Hilfestellung wäre gegenüber den Schülern im Homeoffice unfair, heißt es.

Für Kinder, die sich in einigen Fächern eh schon schwertun, ist die aktuelle Zeit besonders schwierig. Sie können nur darauf hoffen, dass eines der Elternteile nicht einer Arbeit nachgeht oder in Kurzarbeit weilt und deshalb zu Hause die Lehrkraft ersetzen kann. Wer als ehemaliger Realschüler dann einem Gymnasiasten bei den Hausaufgaben helfen soll, ist meist aufgeschmissen. In vielen anderen Fällen betreuen die Großeltern oder das Kind sitzt im schlimmsten Fall allein vor dem Rechner.  

Dazu kommt das Pensum: Jeder Lehrer handhabt seinen Bereich völlig anders. Während der eine für die ganze Woche Pläne herausgibt, müssen die Kinder in einem anderen Fall am Morgen auf die Aufgaben warten. Video-Konferenzen gibt es mal täglich, dann wieder nur vereinzelt. Eltern haben kaum Kontrolle über geleistete Aufgaben, wenn diese nur die Lehrkraft per Formular verschickt werden, danach aber nicht mehr einsehbar sind. Wenn dann die Aufgabe eines ganzen Schulvormittags für einen Grundschüler darin besteht, einen Lückentext auf einer DIN-A4- Seite auszufüllen und danach Freizeit zu genießen, wissen auch die Eltern, dass hier gewaltig was schiefläuft.

Prinzipiell ist das laufende Schuljahr ein verlorenes Jahr. Grundsätzlich alle Schüler dafür das Jahr wiederholen zu lassen, geht zu weit. Doch welches Elternteil reißt sein Kind freiwillig aus dem gewohnten Umfeld, während die besten Freunde doch in die nächste Jahrgangsstufe vorrücken. Die Politik muss sich hier dringend an den tatsächlichen Problemen orientieren und darf sich nicht in theoretischen Möglichkeiten und Diskussionen verirren.

Tagtäglich fühlen sich die Erziehungsberechtigten dann bestätigt: Es herrscht ein großes Chaos im Bereich der Bildung in ganz Deutschland. Zumal es Glückssache ist, wer vernünftigen Online-Unterricht bekommt. Dies ist von Schule zu Schule unterschiedlich. Das bedeutet: Es gibt auch viele Positivbeispiele bei uns im Allgäu, doch die Kinder können nichts für mangelhaften Breitbandausbau, digital nicht geschulte Lehrkräfte und Eltern, die arbeiten müssen, um Geld zu verdienen.

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Geschrieben von: Redaktion

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