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AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Während sich die Entstehung des Begriffes nicht zurückverfolgen lässt, steht eines fest: Die Aussage stimmt. Weltweit scheint das Credo vorherrschend, aktuelle Gegebenheiten möglichst beizubehalten, wie sie sich auch zeigen mögen. Denn so wird zumindest Sicherheit garantiert, das Risiko des Unbekannten vermieden. Doch die Welt befindet sich in stetem Wandel, und jeder ist betroffen. Wer sich dies bewusst macht, wird sich Veränderungen angstfrei stellen können – mag es sich um schleichende Prozesse handeln oder plötzliche Schicksalsschläge.
Wer will, findet Wege
Wer nicht will, findet Gründe. Dieses Zitat wird dem französischen Schriftsteller Albert Camus zugeschrieben, und er bringt damit auf den Punkt, worauf es ankommt bei der individuellen Reaktion auf Veränderungen: auf die innere Einstellung. Grundsätzlich basieren Veränderungen auf einer von drei Ursachenkategorien:
Innerer Veränderungswille – Entscheidungen für einen persönlichen Wandel ohne äußere Einflüsse
Biologische Erneuerungen – körperliche Umstellungen wie Stimmbruch oder Gehschwierigkeiten
Äußere Einwirkungen – die Scheidung wird eingereicht, die Kündigung liegt auf dem Tisch
Lassen sich körperliche und äußere Einflüsse nicht verhindern, stehen sich viele Menschen bei einer Veränderung ihrer Lebensgewohnheiten aus eigener Überzeugung häufig selbst im Wege. Der Umsetzung des Wunsches nach etwas Neuem stehen primär zwei Gründe entgegen: fehlende Risikobereitschaft und die Sorge vor der Reaktion Dritter. Das Angestelltenverhältnis aufzugeben und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, die Ehe trotz kirchlichen Versprechens als gescheitert zu erklären, scheint für viele eine zu große Unsicherheit zu bedeuten. Zwar zeigen zahlreiche Studien, dass im Anschluss an einen gewollten Bruch im Leben das Glück bei vielen größer ist als zuvor. Dennoch scheint Durchhalten die Devise, die Angst vor dem Ungewissen hält viele von Veränderungen ab. Dabei wusste bereits Napoleon: Es gibt nie den passenden Moment.
Mut zum Risiko
Kinder lernen durch Versuche und Fehler. Mit dem Alter steigt die Angst vor Rückschlägen, davor, einen Schritt möglicherweise zu bereuen. Doch Niederlagen gehören zum Leben. Ohne ihre Überzeugungen über das Risiko zu stellen, wären die Allgäuer Alfred Kranzfelder und Franz Sperr nicht in den Widerstand gegangen, Reinhard Furrer nicht als Weltraumpionier als dritter Deutscher ins All geflogen, hätte Claude Dornier nicht mit Ferdinand Graf von Zeppelin die Luftfahrt revolutioniert.
Schicksal in die Hand nehmen
Nicht immer jedoch liegt es an einem selbst. Oft genug sind es äußere Umstände, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Schicksalsschläge wie eine Krankheitsdiagnose oder ein Todesfall, aber auch frohe unerwartete Ereignisse wie eine Beförderung oder ein Lottogewinn, die einen Umgang mit einer komplett neuen Situation erfordern.
Das Glück beim Schopfe packen
Das Unglück als Chance verstehen
In der Regel am schwierigsten gestalten sich unerwünschte Veränderungen. Dies insbesondere, weil mit ihnen oft ein Schicksalsschlag einhergeht – ein Todesfall in der Familie, der Jobverlust, die Trennung vom langjährigen Partner. Mit gutem Recht darf anfangs getrauert, sollten Gefühle der Wut oder der Verzweiflung nicht unterdrückt werden. Doch ist die erste Ohnmacht gewichen, ist es von äußerster Wichtigkeit zu realisieren, dass Trauer und Selbstmitleid die Situation nicht verändern, langfristig jedoch zur Zerstörung auch der eigenen Zukunft führen können.
Im Gegenteil: den Einschnitt in das gewohnte Leben als Chance für einen Neubeginn zu sehen, kann sogar in eine glücklichere Zukunft führen. Stephen Hawking soll nach eigener Aussage dankbar für sein Leben im Rollstuhl gewesen sein, das ihm ermöglichte, sich voll auf seine geistige Arbeit zu konzentrieren. Doch selbst, wer nicht von Beginn an so positiv denkt, kann der neuen Situation durch einige Maßnahmen am Ende möglicherweise etwas Erfreuliches abgewinnen.
Ein Blick in die Glaskugel
Ein plötzliches Ereignis kann niemand vorhersehen. Viele Veränderungen jedoch kündigen sich bereits im Voraus an: Die Firma wird umstrukturiert, die Streitigkeiten mit dem Partner häufen sich, die Liste der Arzttermine wird länger. Ist es auch nicht möglich, die Zukunft vorherzusagen, so kann der Entwurf eines Plans B für den Fall der Fälle nie schaden. Selbst, wer nicht von sich aus die Initiative für eine Neugestaltung seines Lebens ergreifen möchte, wird im Falle einer unbeeinflussbaren Begebenheit zumindest in der Lage sein, mit den Konsequenzen zu leben – im besten Falle sogar glücklicher als zuvor.
Ein Beitrag von Autorin Nadine Tangemann.
Geschrieben von: Redaktion