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Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte das Wonnemar von Juli bis Anfang November wieder geöffnet. Allerdings unter sehr strengen Hygieneregelungen. Nur ein Drittel der eigentlichen Besucheranzahl konnte zugelassen werden. Als weitere Schutzmaßnahme hatte das Freizeitbad in Sonthofen mit zwei Zeit-Slots gearbeitet. So konnten die Besucher zwischen 10 Uhr und 16 Uhr oder von 16 Uhr und 22 Uhr das Bad besuchen, wodurch der Besucherstrom gelenkt und kontrolliert werden konnte. Der Besucherrückgang mit 40% war jedoch immens.
"Am schwierigsten für uns ist eigentlich die ständige Ungewissheit. Hätten wir gewusst, dass sich der Lockdown so lange zieht, hätten wir in den Becken das Wasser natürlich abgelassen. Dadurch, dass einem hinsichtlich einer möglichen Öffnung jedoch immer bildlich die Karotte vor die Nase gehalten wird, befindet man sich als Unternehmer in ständiger Rufbereitschaft. Es bleibt einem nichts weiter, als abzuwarten", erzählt Maximilian Haag, Centermanager des Wonnemars in Sonthofen. Bis das große Schwimmerbecken wieder vollgelaufen ist und die richtige Temperatur erreicht hat, würde es bis zu acht Wochen dauern.
Um möglichst flexibel agieren zu können, werden die Temperaturen nur langsam heruntergefahren. So können Schäden an den Rohren vermieden und ein schnelleres Hochfahren zur Wiedereröffnung sichergestellt werden. Die Kosten der Instandhaltung allerdings sind enorm. Das Wonnemar gehört der Unternehmensgruppe InterSpa an, welche insgesamt fünf Bäder in Deutschland betreibt. Die Corona-Hilfen wurden daher zusammengenommen, wodurch die Bäder einzeln kaum Hilfen erhalten haben. Die Mitarbeiter befinden sich aktuell alle in Kurzarbeit, nur die Techniker und die Auszubildenden sind derzeit vor Ort. "Die Ausbildung gleicht derzeit natürlich eher einer Ausbildung zum Krisenmanager, aber wir tun unser Bestes, um den jungen Leuten das notwendige Wissen zu vermitteln", betont Haag. "Ich würde mir eine ganzheitliche Betrachtung wünschen, wie wir es als FDP mit unserem Stufenplan vorgeschlagen haben.
Freiheit und Sicherheit bedingen sich und eine verantwortbare Öffnung ist derzeit mit Sicherheit eine Gratwanderung. Aber mit immer mehr geimpften Personen und der Möglichkeit von Testungen sollte künftig über neue Ansätze zur Öffnung diskutiert werden", mahnt der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. "Dass Unternehmen, die in Schutzmaßnahmen investiert haben und kluge Konzepte ausgearbeitet haben, immer noch gleichbehandelt werden wie Unternehmen, die nichts dergleichen unternommen haben, widerspricht meinem Verständnis von Freiheit und Verantwortung zutiefst. Es wäre wichtig, endlich Ausnahmeregelungen zu ermöglichen, um nicht alle Betriebe über einen Kamm zu scheren", so Thomae abschließend.
Geschrieben von: Redaktion