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Die Wirtschaft im bayerisch-schwäbischen Raum blickt wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Das zeigt die aktuelle Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK Schwaben, an der rund 830 Unternehmen teilgenommen haben. Der IHK-Konjunkturindex steigt um fünf Punkte auf 104 – und damit erstmals seit einem Jahr wieder über die Wachstumsschwelle. Dennoch bleibt das wirtschaftliche Umfeld angespannt. Besonders die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sehen die Unternehmen weiterhin als größtes Risiko.
„Mit dem Regierungswechsel ist ein spürbarer Stimmungsumschwung eingetreten“, sagt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Die Erwartungen für die kommenden Monate hätten sich deutlich verbessert. Zu Jahresbeginn erwarteten noch 28 Prozent der Befragten eine Verschlechterung – aktuell sind es nur noch 20 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Optimisten von 18 auf 21 Prozent. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage bleibt hingegen stabil.
Dienstleister vorn, Bau- und Gastgewerbe optimistischer
Spitzenreiter in der Branchenbetrachtung bleiben die unternehmensbezogenen Dienstleister mit einem Indexwert von 116. Einzelhandel (103), Baugewerbe (102), Industrie und Gastgewerbe (jeweils 100) folgen mit leicht positiver Entwicklung. Besonders im Reise- und Gastgewerbe ist der Optimismus groß – getrieben von der anhaltend hohen Reiselust. Das Baugewerbe setzt auf Impulse durch angekündigte Infrastrukturprojekte der neuen Bundesregierung.
Exportflaute und US-Zollpolitik dämpfen Erwartungen
Sorge bereitet der Wirtschaft nach wie vor die globale Lage. Vor allem die aktuelle Zollpolitik der USA sorgt in der exportorientierten Industrie für Unsicherheit. Neue Handelsabkommen und eine Stärkung des EU-Binnenmarkts wären aus Sicht der Unternehmen dringend erforderlich. Auch aus Europa und China erwarten viele Betriebe keine nennenswerten Impulse – die Exportflaute hält an.
Investitionen verlagern sich zurück nach Deutschland
Positiv hebt die IHK hervor, dass Unternehmen wieder stärker im Inland investieren wollen. Erstmals seit zwei Jahren steigt die Investitionsneigung in Deutschland – während sie im Ausland zurückgeht. Lucassen: „Das zeigt Vertrauen in den Standort, auch wenn viele Herausforderungen bestehen bleiben.“
Rahmenbedingungen bleiben zentrales Risiko
Mit 68 Prozent führen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen weiterhin die Liste der größten Risiken an. Es folgen schwache Inlandsnachfrage (62 Prozent), hohe Arbeitskosten (53 Prozent), Energie- und Rohstoffpreise (44 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (41 Prozent). Zwar haben sich viele Einzelwerte gegenüber Jahresbeginn leicht verbessert, doch der Handlungsdruck bleibt hoch.
IHK fordert strukturelle Reformen und Tempo
IHK-Präsident Reinhold Braun betont: „Die Wirtschaft braucht jetzt klare Signale: Weniger Bürokratie, verlässliche Rahmenbedingungen und international wettbewerbsfähige Standortfaktoren.“ Die angekündigten Maßnahmen im Koalitionsvertrag seien ein Anfang, müssten aber durch tiefgreifende Reformen ergänzt werden. Gerade die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung seien entscheidend, um das Vertrauen der Unternehmen zu stärken und die Konjunktur dauerhaft in Schwung zu bringen.
Geschrieben von: Bernd Krause
Allgäu IHK Schwaben Konjukturumfrage wirtschaft