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Der Heimweg vom Clubbesuch kann schon einmal unangenehm sein: Es ist dunkel, die Straßen sind nicht mehr so gefüllt und oftmals wurde auch Alkohol konsumiert. Gerade Frauen fühlen sich in einer solchen Situation nicht sicher. Ein beliebtes Mittel, um sich vermeintliche Sicherheit zu verschaffen ist dann das Pfefferspray. Das Problem daran ist allerdings, dass man damit nicht in einen Club kommt. Aus diesem Grund war AllgäuHIT mit dem Pressesprecher der Allgäuer Polizei Holger Stabik und mit dem Chef vom Parktheater in Kempten Hannes Palmer im Gespräch.
Holger Stabik hat zunächst einmal den rechtlichen Rahmen aufgeklärt:
Holger Stabik: "In Deutschland ist es gestattet sogenannte Tierabwehrsprays mitzunehmen, die man beispielsweise dann in einer Handtasche verstauen und bei sich haben kann. Nicht gestattet hingegen wäre das Verwenden von Pfeffersprays, die sich direkt gegen den Einsatz von Menschen richten, wenn diese kein Zulassungszeichen haben".
Laut Holger Stabik ist das Pfefferspray allerdings nicht gerade die beste Lösung zur Verteidigung:
Holger Stabik: "Wir raten davon ab ein Pfefferspray mitzunehmen. Das hat mehrere Gründe. Zum Beispiel ist einer dieser Gründe, dass ich dieses Pfefferspray nicht einsetzen kann, wenn ich mich in geschlossenen Räumen befinde oder wenn der Wind schlecht steht, weil ich mich dann im Endeffekt durch diese Pfefferwolke, die ich dadurch erzeuge, selber einneble und dann unter Umständen selber nicht mehr handlungsfähig bin. Eine weitere Frage, die wirklich sehr entscheidend ist, ist die: Wenn das Pfefferspray nicht trifft oder es bei demjenigen gegen den ich es einsetze nicht wirkt, was mache ich dann, wie verhalte ich mich. Also ein Pfefferspray verschafft oftmals nur eine trügerische Sicherheit, die aber eigentlich nicht wirklich dazu geeignet ist, einen solchen Übergriff gegebenenfalls verhindern zu können".
Stattdessen rät er zu Selbstverteidigungskursen und dazu, das Handy immer griffbereit zu haben. Sollte es wirklich mal zu einer unangenehmen Situation kommen, dann sollte man auf sich aufmerksam machen. Warum das Pfefferspray im Club verboten ist, das hat Hannes Palmer folgendermaßen erklärt:
Hannes Palmer: "Pfeffersprays und Reizgase sind im Club einfach generell nicht erlaubt, weil es auch eine Waffe ist. Vor allem, wenn der Gebrauch im Laden stattfinden würde, dann wären auch in einem dicht gefüllten Laden andere Leute beeinträchtigt beziehungsweise getroffen und das wäre natürlich katastrophal. Dann kann man den ganzen Raum sofort räumen. Man darf es ja auch eigentlich nur mit einem gewissen Abstand von sich weghaltend machen, weil diese Wolke betrifft alle".
Aber natürlich sollen sich die Clubbesucher trotzdem sicher fühlen und dazu nimmt das Parktheater an einer ganz bestimmten Aktion teil:
Hannes Palmer: "Wir nehmen an der Aktion 'Wo ist Luisa' teil. Da gibt es auch viele andere Clubs die daran teilnehmen. Das heißt ein Mädchen kann, falls sie sich mit der Situation unwohl oder sich bedrängt fühlt an der Bar zu einem Mitarbeiter ein Codewort aussprechen das heißt 'Wo ist Luisa' und damit weiß der Mitarbeiter, dass das Mädchen oder die Person, es können auch Männer sein, Hilfe benötigt. Somit wird der Sicherheitsdienst dann benachrichtigt und klärt die Situation".
Und die gute Nachricht: Holger Stabik ist der Meinung, dass die jungen Frauen in der Region im Großen und Ganzen sicher und beruhigt nach Hause laufen können, da derartige Überfälle nur sehr selten vorkommen. Wenn es dennoch zu einer solchen Situation kommen sollte, dann sollte mit der 110 sofort die Polizei dazu gerufen werden.
Geschrieben von: Redaktion