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AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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In Offenburg im benachbarten Baden-Württemberg hatte in der letzten Woche ein Mitschüler einen Neuntklässler erschossen. Auch in Hamburg oder anderen Städten in Deutschland sind solche Fälle schon vorgekommen, bisher allerdings immer relativ weit weg von uns.
Aber auch bei uns im Allgäu wurde in den letzten Jahren schon des Öfteren mit Waffengewalt gedroht. Schon 2016 hatte ein Schüler in Biessenhofen im Ostallgäu damit gedroht, an einer Schule in Marktoberdorf kam es in diesem Jahr gleich zweimal zu einer Drohung. Wie denken die Polizeibeamten im Allgäu darüber? Wir sprachen mit Holger Stabik, Sprecher der Allgäuer Polizei.
AllgäuHIT: Wie nimmt die Allgäuer Polizei diese Entwicklungen wahr?
Holger Stabik: Also glücklicherweise gab es im Allgäu ja tatsächlich noch keinen entsprechenden Vorfall. Aber die Entwicklung der vergangenen Jahre, die beobachten wir natürlich. Es hat auch in Bayern schon solche Vorfälle gegeben, auch an Schulen. Natürlich richtet sich die Polizei auf solche Vorfälle ein oder nimmt diese Vorfälle wahr und bereitet sich zum Beispiel im Rahmen der Ausbildung darauf vor. Wir sind auch zum Beispiel im Bereich der Ausrüstung mit nochmal stärkeren Schutzwesten ausgerüstet worden. Oder aber auch im Bereich der Einsatzkonzeptionen, also sprich wie wir auch auf solch eine Tat dann schlussendlich reagieren.
AllgäuHIT: Wir hatten ja in Marktoberdorf auch schon Drohungen an einer Schule. Ist das für Euch quasi der "Super-Gau", wenn so eine Meldung reinkommt?
Holger Stabik: Ja, es ist natürlich definitiv Alarmstufe 1 angesagt, wenn eine solche Meldung bei der Polizei eingeht. Es ist dann immer die Frage, bewahrheitet sich der Sachverhalt auch so oder nicht. Aber Sie können versichert sein, dass wir diese Meldung natürlich sehr ernst nehmen und sehr schnell mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften vor Ort nach dem Rechten sehen.
AllgäuHIT: Man meint ja immer, so etwas passiert nur weit weg. Statistisch gesehen sind wir aber gar nicht mehr soweit entfernt davon, oder?
Holger Stabik: Ja, also ich möchte das natürlich definitiv nicht herbeibeschwören, aber es ist so. Das zeigt auch schon der Eingang der Unterhaltung, dass wir uns eben darauf vorbereiten und wir damit rechnen müssen, dass sowas auch jederzeit im Allgäu passieren kann. Es ist im Endeffekt nur noch eine Frage der Zeit, bis ein solch entsprechender Sachverhalt unter Umständen auch bei uns im Allgäu stattfindet und an einer Schule gemeldet wird.
AllgäuHIT: Nun haben wir zum Glück ja strengere Waffengesetze als in den USA. Dass aber jeder Mensch dennoch an eine Waffe rankommen kann, ist Fakt und deswegen nie auszuschließen, oder?
Holger Stabik: Also Untersuchungen und Studien zeigen, dass natürlich ein einfacher Zugriff auf Waffen definitiv eine mögliche Tat beschleunigt, beziehungsweise dass es dann eine Tat in dem Moment ermöglicht. Also wenn ich jetzt keinen einfachen Zugriff auf Waffen habe, dann ist erstmal die konkrete Umsetzung einer solchen Tat erschwert. Das die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass es in der heutigen Zeit kein Problem ist, wenn ich ernsthaft an eine Waffe gelangen möchte, diese auch zu bekommen. Da können die Waffengesetze noch so schwer und noch so streng sein und die Kontrollen der Polizei noch so oft passieren. Man wird es nicht ganz verhindern können, dass eine solche Waffe unter Umständen auch in den Besitz von Jugendlichen gelangt.
Written by: Redaktion