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Panorama

Laufen die Wasserkraftwerke, wenn Schmelzwasser im Allgäu fehlt?

today22. März 2023 26

Hintergrund
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In diesem Winter hat es im Allgäu, auch auf den Bergen, extrem wenig geschneit. Auch sonst gab es zu wenig Niederschläge. In der Folge wird es in diesem Frühjahr auch wenig Schmelzwasser geben, die Flüsse werden wenig Wasser haben. Befürchtungen werden laut, dass dadurch die Stromerzeugung in den Wasserkraftwerken problematisch wird. 

"Wir würden nicht soweit gehen, dass es Probleme mit der Stromerzeugung gibt. Die Stromerzeugung ist bei uns durch die Wasserkraft in der Region auf jeden Fall derzeit gewährleistet, aber natürlich sehen wir eine Reduzierung der Erzeugungsleistung, wenn wir weniger Wasser haben und wegen der geringeren Durchflussmenge weniger Stromerzeugung stattfinden", sagt Stefan Nitschke, Pressesprecher der Allgäuer Überlandwerke AÜW.

Das AÜW betreibt 15 eigene Wasserkraftwerksanlagen rund um Kempten und in seinem Erzeugungsgebiet. Die Kraftwerke erzeugen im Schnitt etwa 84 Millionen Kilowattstunden Ökostrom im Jahr – "das bedeutet etwa eine Versorgung von rund 24.000 Haushalten alleine durch die Wasserkraft", erzählt Nitschke im Gespräch mit AllgäuHIT. Die großen Erzeugungsanlagen, in denen wirklich viel Strom erzeugt wird, stehen alle an der Iller, aber das AÜW hat auch an Nebenflüssen kleinere Anlagen, wie zum Beispiel in Jungholz oder in Wertach. 

Nitschke und seine Kollegen beim AÜW können sich nicht erinnern, dass es in einem Jahr schon mal so wenig Schmelzwasser gegeben hat wie es heuer der Fall sein wird. "Aber die Wassermengen sind ja immer unterschiedlich", sagt er, "es kann auch einmal sein, dass wir zu viel Wasser haben und die Kraftwerke keinen Strom erzeugen können deshalb."

Erste Anzeichen des Klimawandels in der Region

In dieser Dimension ist es allerdings neu. "Was wir hier sehen ist ganz deutlich, der Klimawandel ist da, und er kommt auch immer mehr in unsere Region", ist sich Nitschke sicher. "Man sagt zwar immer, man kann den Klimawandel bei uns noch nicht sehen, aber wenn Sie uns fragen, sind das die ersten Auswirkungen!"

Bereits im vergangenen Jahr waren Italien und Frankreich von extremer Trockenheit betroffen, Bilder des Po in Italien, der fast ausgetrocknet war, gingen um die Welt. Und auch einige Pumpspeicherwerke in Österreich waren vom Niedrigwasser betroffen. In diesem Jahr scheint es sich zu wiederholen. "Und es ist definitiv kein gutes Zeichen, es sollte uns alle aufwecken, jetzt noch schneller diesem Wandel mit konsequentem Ausbau von erneuerbaren Energien und mit klarem Einsparen von CO2 zu begegnen!", so Stefan Nitschke weiter.

Augenmerk auf Solar- und Windenergie auch im Allgäu

Die Stromerzeugung durch Wasserkraft ist im Allgäu bereits jetzt an ihre Grenzen gelangt. Das AÜW wird die Wasserkraft auch nicht weiter ausbauen. Für den Allgäuer Stromanbieter stehen jetzt der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft im Fokus. "Wir haben in den letzten 20 Jahren im Netzgebiet rund 10.000 PV-Aufdachanlagen in Betrieb genommen, bis 2035 werden wir 23.000 weitere Anlagen brauchen. Wir werden aber auch 570 Fußballfeld-große Flächen brauchen, auf denen wir PV-Freiflächenanlagen installieren. Außerdem werden wir zusätzlich zu den 16 Windkraftanlagen, die wir heute im Allgäu, vor allem im Raum Kempten, haben, rund 50 weitere bauen müssen, um bis 2035 zu 100 Prozent erneuerbare Energien zu bekommen", erklärt Nitschke die sehr große Herausforderung der kommenden Jahre sowohl für die Bevölkerung als auch für die Politik.

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Geschrieben von: Redaktion

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