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Heute ist der „Erzähl ein Märchen Tag“. Das erinnert uns natürlich an unsere Kindheit, als Oma oder Opa uns Märchen vorgelesen haben und wir ganz gespannt gelauscht haben. Annika Hofmann ist Märchen-Erzählerin, ein absoluter Traumberuf – und hat uns mehr darüber verraten.
Der Beruf einer Märchenerzählerin ist ja doch etwas ungewöhnlich. Wie sind Sie dazu gekommen?
„Ich war als junges Mädchen sehr schüchtern und habe mich nicht getraut vor der Klasse oder einer Versammlung zu sprechen. Das hat mich aber irgendwann genervt und geärgert, ich habe gedacht: 'Ich will nicht mein ganzes Leben so schüchtern sein.' Da kam ich auf die Idee, das Erzählen zu lernen und bin in Berlin, wo ich geboren und aufgewachsen bin, einem Märchenerzähler begegnet. Durch Zufall – wenn es Zufälle gibt. Das hat mich sehr fasziniert und beeindruckt und den habe ich dann gefragt, ob er mir das beibringen kann.“
Was macht Märchen für Sie so besonders?
„Märchen haben eine große Kraft. Sie sind das Gedächtnis der Völker. Es gibt auch in den verschiedenen Ländern und Kontinenten Übereinstimmungen in den Märchen und es ist wie ein uraltes Gedächtnis – das berührt. Märchen zu erzählen und zu hören erinnert uns an etwas, das wir in uns haben. Das ist etwas besonders Schönes, Kraftvolles und Heilsames.“
Es gibt ja Märchen aus allen Herren Ländern – gibt es speziell auch Märchen aus dem Allgäu?
„Viele – es gibt die Allgäuer Sagensammlung und die Erzählung von den Saligen. Das sind Frauen, die wild und frei sind und in den Bergen leben. Da gibt es ganz wunderbare, sehr geheimnisvolle Geschichten.“
Wie beliebt sind Märchen heutzutage? Lesen weniger Leute Märchen?
„Ich bin ganz überrascht. Natürlich habe ich viel damit zu tun und entdecke viele Menschen, die sich sehr dafür öffnen und interessieren. Märchen sollten erzählt werden – sie zu lesen ist schön, aber manchmal etwas mühselig – und sie daher erzählt zu bekommen ist noch schöner.“
Sie geben ja auch Coachings zum richtigen Sprechen. Was sind Ihre Tipps fürs richtige Märchenerzählen?
„Mein erster Tipp ist immer, eine Geschichte zu finden, die einen berührt, die einen zum Lachen oder Weinen bringt. Das ist dann auf jeden Fall eine Geschichte, die man gut erzählen kann. Besonders wenn man sie einige Male laut vor sich hingelesen hat und irgendwann ohne Buch erzählen kann – am besten vor einem Zuhörer. So werden die Geschichten geboren.“
Jetzt steht uns also nichts mehr im Weg, auch mal wieder ein Märchen zu lesen – oder sogar anderen zu erzählen.
Geschrieben von: Redaktion