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Events & Kultur

Funkenfeuer: Kontroverse um Hexenpuppen

today19. Februar 2024 41

Hintergrund
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Über 100 Funkenfeuer sind am Abend im gesamten Allgäu abgebrannt worden. Einige tausend Menschen haben die lodernden Spektakel auch in diesem Jahr wieder verfolgt. So heftig diskutiert, wie in diesem Jahr, wurde dabei wohl aber noch nie. „Sollen noch immer Hexenpuppen im Funkenfeuer brennen?“ titulierte die Süddeutsche Zeitung vor dem Wochenende. „Und warum brennt ausgerechnet eine Frauenfigur? Johannes Rinderle, Dialektforscher aus Seeg, hat mit uns darüber gesprochen.

Was sagen Sie dazu, wenn Sie solche Schlagzeilen lesen?

„Ich bin gegen Hexenpuppen und das war früher auch nicht die Tradition. Das waren Strohpuppen, die den Winter symbolisiert haben und ob der Winter weiblich oder männlich ist, das kann ich nicht sagen. Die Allgäuer sind auf jeden Fall gegen Hexenverbrennung. Explizit zu sagen, das ist eine Frau – noch dazu eine Hexe – finde ich übertrieben.“

Woher kommt das dann, dass die meisten sagen: „Bis die Hexe brennt“?

„Das kenne ich aus meiner Jugendzeit nicht. Das ist man um das Feuer gestanden und hat nichts gesungen, keine Sprüche gemacht, sondern man hat auf das Bier oder den Glühwein gewartet. Am Schluss ist man über das Feuer gesprungen. Beschwörungszauber und Gesänge hat es nicht gegeben. Von einer Hexe war nicht die Rede.“

Warum ist die Strohpuppe denn meistens eine Frauenfigur – wovon die SZ ja ausgeht?

„Ich verstehe das nicht so, dass das ausgerechnet eine Frauenfigur ist, sondern das war neutral früher. Hexenverbrennung ist generell schlecht. Es ist gut, dass man damit aufgehört hat und das muss man heute nicht mehr hochleben lassen.“

Aber es spricht nichts dagegen mit einer Strohpuppe den Brauch aufrechtzuerhalten?

„Natürlich, es ist ein lustiges Ereignis und vielleicht hat es sogar eine mythische Bedeutung. Es ist ein guter Anlass, damit man zusammenkommt.“

So oder so – der Winter wurde für dieses Jahr vertrieben. Mal schauen, ob die milden Temperaturen das auch bestätigen werden.

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Geschrieben von: Redaktion

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