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Panorama

AllgäuHIT SonnTalk: Ein Gespräch mit Bestsellerautor Michael Peinkofer

today16. Oktober 2022 9

Hintergrund
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Die dunklere Jahreszeit kommt, damit verstärkt sich die Lesesaison. Passend dazu war Schriftsteller, Filmjournalist und Übersetzer Michael Peinkofer aus Kempten zu Gast beim AllgäuHIT-SonnTalk. Er hat zahlreiche Krimis und auch Kinderbüchern geschrieben. Nach zweijähriger Pause freut sich der Schriftsteller vor allem wieder auf Lesungen.

Von Niklas Bitzenauer

AllgäuHIT: Wie ist das bei dir mit dem Schreiben losgegangen, wann hast du begonnen und es für dich entdeckt?

Michael Peinkofer: Der Wunsch zu schreiben war bei mir schon irgendwie immer da, bereits in der dritten Klasse habe ich zu meinen Eltern gesagt, dass ich mal Schriftsteller werden möchte. Die waren davon gar nicht begeistert. Ich hatte zwar auch andere Ideen, das Schreiben hat mich aber nie losgelassen und immer begleitet. Ich habe dann später Germanistik und Geschichte studiert, und dabei ist dann final die Entscheidung gefallen, dass ich Autor werden möchte. Zunächst habe ich dann unter Pseudonym geschrieben und dann später unter eigenem Namen.

AllgäuHIT: Kannst du dich noch an das allererste Buch erinnern, das du geschrieben hast?

Michael Peinkofer: Die allererste Geschichte war eine Rittergeschichte, die ich in meiner Grundschulzeit geschrieben habe. Fantasy war also damals schon interessant für mich. Später im Studium habe ich mich dadurch finanziert, indem ich Krimis, Wild-West Romane und Sciences-Fiction Geschichten geschrieben habe. Das erste Buch, das dann unter meinem Namen erschienen ist, war "Die Bruderschaft der Runen" im Jahr 2004, ein historischer Roman/Krimi. Das ist dann tatsächlich auch auf die Bestseller-Listen geklettert, was mir dann eine Menge Türen geöffnet hatte.

AllgäuHIT: Wie kann man sich den Alltag eines Schriftstellers vorstellen?

Michael Peinkofer: Der Beruf hat, anders als man sich das oft vorstellt, viel mit Disziplin zu tun. Gewöhnlich ist es so, dass ich sehr früh aufstehe und an neuen Geschichten schreibe. Ich versuche, jeden Tag mindestens ein Kapitel zu schreiben und wenn ich das nicht geschafft habe, setze ich mich am Abend nochmal vor den Text. Am Nachmittag bin ich immer für Telefon, Internet und Social Media zuständig. Es ist also auch keine Seltenheit, dass ich auch mal erst um 2 Uhr nachts ins Bett komme und dann trotzdem wieder früh aufstehe am nächsten Tag.

AllgäuHIT: Wie funktioniert es, immer neue Ideen für das Schreiben zu haben?

Michael Peinkofer: Ideen sind eigentlich überall, man muss sie nur sehen. Es ist auch nicht so, dass ich mich hinsetze und mich dazu zwinge, sondern das geschieht ganz nebenbei. Ich habe zum Beispiel immer ein Notizbuch dabei, wenn ich unterwegs oder auf Reisen bin, und da notiere ich mir alle Gedanken zu Geschichten, die ich vielleicht schreiben könnte. Ich hatte auch noch nie die klassische "Schreibblockade", da ich die Geschichte bereits im Voraus plane und nicht einfach darauf losschreibe, wie das viele andere Autoren machen. Außerdem schreibe ich ein Buch nach dem anderen und nicht mehrere parallel, damit ich mich ganz auf die eine Geschichte konzentrieren kann, die ich gerade schreibe.

AllgäuHIT: Schlüpfst du beim Schreiben immer auch selbst in die Rollen rein?

Michael Peinkofer: Das ist beim Schreiben ein bisschen wie bei der Schauspielerei. Man denkt sich auf jeden Fall in die Charaktere rein, nur dass es bei mir alle Personen sind in der Geschichte, den Helden wie den Bösewicht. Das ist manchmal etwas schwierig, aber man identifiziert sich dann schon ein Stückweit mit allen Charakteren, die man schreibt.

 

AllgäuHIT: Welche Bücher hast du denn als letztes veröffentlicht?

Michael Peinkofer: Das letzte Fantasy-Buch, das ich geschrieben habe, heißt "Myrk – Die Dunkelwald Saga". Das ist eine Geschichte, die auf alten germanischen Sagen und Volksmärchen beruht und aus denen ich meine eigene Geschichte geschrieben habe. Der letzte Historische Roman, den ich geschrieben habe, heißt Barbarossa und handelt von Friedrich I., erzählt aus der Sicht seines Leibwächters. Das nächste Kinderbuch, das erscheinen wird, heißt Holly Homes. Das ist eine Krimi-Geschichte für Kinder, rund um den Charakter Holly und ihre Unterstützung durch Dr. Watson, einem kleinen Schweinchen.

AllgäuHIT: Welches Genre macht dir denn am meisten Spaß zu schreiben?

Michael Peinkofer: Ich kann nicht sagen, was mir am meisten Spaß macht. Denn es ist eigentlich die Abwechslung, die mir am Schreiben so viel Freude bereitet. Nach dem Krimi einen historischen Roman schreiben, dann ein Kinderbuch und danach einen Fantasy-Roman – das ist einfach sehr abwechslungsreich und tut mir auch als Erzähler gut.

AllgäuHIT: Du gibst ja auch einige Lesungen, sowohl für deine Kinder- als auch Erwachsenenbücher. Was ist der Unterschied zwischen beiden Veranstaltungen?

Michael Peinkofer: Meistens ist es ja so, dass im Anschluss an die Lesung das Publikum Fragen an den Autor stellen kann. Die Fragen unterscheiden sich dann schon sehr. Aber vor allem ist die Atmosphäre total unterschiedlich, da Erwachsene erfahrungsgemäß mehr Hemmungen haben, direkte Fragen zu stellen. Kinder sprechen da einfach frisch von der Leber weg und geben direktes, ehrliches Feedback.

AllgäuHIT: Wie sind die nächsten Wochen bei dir mit Lesungen verplant?

Michael Peinkofer: Da steht jetzt die nächsten Wochen viel bei mir an, gerade weil die letzten Jahre coronabedingt viele Termine verschoben wurden und jetzt stattfinden können. Ich fahre auch dieses Jahr nicht auf die Frankfurter Buchmesse, damit ich hier die Lesungs-Termine wahrnehmen kann, die mir immer sehr viel Freude machen.

 

AllgäuHIT: Was kannst du den jungen Schriftstellern für Tipps mitgeben?

Michael Peinkofer: Also Michael Ende hat mal gesagt, dass Erfolg eine Portofrage ist. Man soll also nicht aufgeben, an sich glauben und wenn man ein fertiges Manuskript hat, soll man das einfach an Verlage schicken und dies immer wieder versuchen. Man muss aber auch kritikfähig sein und Kritik auch umsetzen können, sich selbst aber auch nicht entmutigen lassen.

AllgäuHIT: Ist es notwendig, studiert zu haben, um Autor zu werden?

Michael Peinkofer: Es geht auch ohne, also ich kenne sowohl Autoren-Kollegen die studiert und welche die nicht studiert haben. Letztlich geht es darum, dass man mit Sprache umgehen können und Talent zum Geschichten-Erzählen haben muss. Das sind Sachen, die kann man so oftmals gar nicht in einem Studium lernen. Man kann sich aber natürlich die theoretischen Grundlagen zum Schreiben erarbeiten, das hilft, ist aber nicht zwingend notwendig.

AllgäuHIT: Im Rahmen der Digitalisierung werden Bücher zunehmend von E-Books verdrängt. Gibt es deiner Meinung nach eine Zukunft für das gedruckte Buch?

Michael Peinkofer: Ich ganz persönlich bin Fan des gedruckten Buchs. Da hat man einfach ein ganz anderes Gefühl beim Lesen, wenn man die Haptik und den Geruch des Buchs wahrnehmen kann. Das ist aber nur meine Meinung, ich kenne auch Leute, die nur digital lesen. Vielleicht fällt die Entscheidung bei dem steigenden Preis für Papier und den damit höheren Produktionskosten für Bücher aber auch ganz von selbst und wir lesen alle bald gezwungenermaßen nur noch digital.

 

AllgäuHIT: Wie sind die nächsten Wochen bei dir mit Lesungen verplant?

Michael Peinkofer: Da steht jetzt die nächsten Wochen viel bei mir an, gerade weil die letzten Jahre coronabedingt viele Termine verschoben wurden und jetzt stattfinden können. Ich fahre auch dieses Jahr nicht auf die Frankfurter Buchmesse, damit ich hier die Lesungs-Termine wahrnehmen kann, die mir immer sehr viel Freude machen.

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Geschrieben von: Redaktion

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