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Panorama

AllgäuHIT SonnTalk mit Schiedsrichter Bernd Krause

today15. Mai 2023 36

Hintergrund
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In unserer SonnTalk-Sendung an diesem Wochenende war Bernd Krause zu Gast bei Norbert Kolz. Wir alle kennen Bernd Krause als Moderator der Früh- und Mittagsendung von Radio AllgäuHIT. Was bis zur Sendung viele nicht wussten, Bernd ist auch ehrenamtlicher Schiedsrichter und das schon seit 23 Jahren.

Norbert Kolz: Der Eine also Fußballprofi, und der andere, ich als Schreiber dieser Zeilen gemeint, weniger Fußballaffin, trafen in der SonnTalk-Sendung aufeinander, um Freud und Leid eines Schiedsrichters zu beleuchten. Wir begaben uns gewissermaßen gemeinsam auf das Spielfeld, wobei unser Spiel nicht 90, sondern 120 Minuten dauerte, denn der SonnTalk ging von 10 bis 12 Uhr. Fußball ist ein Mannschaftssport. 22 Spieler wollen nur das eine, und zwar siegen. Da geht es manchmal auch heiß her. Damit das nicht unkontrolliert passiert, hat die FIFA schon vor langer Zeit Spielregeln aufgestellt und über die Einhaltung dieser Regeln wacht ein Schiedsrichter. Dass das nicht immer einfach ist, weiß jeder der schon am Spielfeld stand oder sich das Spektakel im TV angeschaut hat. 

Bernd Krause:Bei mir gibt es mittlerweile ein dickes Fell, rechts rein und links wieder raus, was nicht immer funktioniert. Kommt drauf an, wo sich der Spieler gerade befindet, auf dem Spielfeld z.B., oder es überhaupt ein Spieler oder ein Zuschauer oder vielleicht sogar ein Trainer ist. Emotionen gehören in einem gewissen Umfang auch zum Fußball dazu.

Norbert Kolz: Dass Schiedsrichter auch mal im Kreuzfeuer der Kritik stehen, sieht Bernd Krause gelassen, solange alles im Rahmen bleibt. Angesprochen auf Verfehlungen von Schiedsrichtern in der Vergangenheit, Stichwort „Hoyzer“ (nähere Erläuterungen zu diesem Stichwort, siehe unten), äußert er sich gelassen und entspannt.

Bernd Krause:Also bei mir ist es noch nie passiert, dass einer gekommen ist und gesagt hat, ich stell dir drei Kisten Bier hin, wenn du jetzt drei Elfmeter pfeifst.

Norbert Kolz: Fußball ist heute auch die Macht der Medien, selbst auf dem Spielfeld ist man sich der Übertragungstechnik nicht mehr sicher, hier Stichwort „Videobeweis“. Für Schiedsrichter Krause in bestimmten Situationen durchaus eine sinnvolle Einrichtung, dennoch hat er Bedenken.

Bernd Krause: „Es gibt ja auch viele Videobeweise, wo du ganz deutlich siehst, dass überhaupt nicht zu erkennen ist, was passierte. Das ist das, was mir persönlich besonders weh tut. Da sag ich mir manchmal, wären doch die guten alten Zeiten wieder da.

Norbert Kolz: Bernd Krause ist mit viel Herzblut Schiedsrichter, wie auch Moderator. Er sieht die Dinge meistens positiv. Aber ganz kritiklos ist er bei der Jugendarbeit des DFB dann doch nicht und hat hier klare Vorstellungen.

Bernd Krause:Was mir fehlt, ist die Jugendarbeit, denn es stellt sich die Frage, was haben wir den jetzt in der Nationalmannschaft? Schauen wir uns doch mal die letzten Weltmeisterschaften oder auch die Europameisterschaften an. Die deutsche Mannschaft ist hier immer sehr früh ausgeschieden. Wir halten immer an den Leuten  fest, die jahrzehntelang schon spielen. Vielleicht müsste man hier den Neuanfang wagen“.

Zur Person Robert Hoyzer, die im obenstehenden Bericht erwähnt wurde:

Robert Hoyzer war eine zentrale Figur im Fußball-Wettskandal 2005. Es ging um Sach- sowie Geldzuwendungen, die an ihn geleistet wurden. Im Gegenzug soll Hoyzer von ihm geleiteter Fußballspiele manipuliert haben, um Teilnehmern an Sportwetten Gewinne zu ermöglichen. Diese Vorwürfe hat Hoyzer im Verlauf der Ermittlungen dann zugegeben. Daraufhin wurde er vom DFB lebenslang gesperrt. 2011 hob der DFB diese Entscheidung dann teilweise auf und erlaubte ihm wieder im Amateurbereich tätig zu sein, jedoch nicht als Schiedsrichter. Im Strafverfahren gegen Hoyzer wurde er schuldig gesprochen und wegen Beihilfe zum Betrug zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt. Zunächst hatte er gehofft, mit einer Bewährungsstrafe davonzukommen, da er geständig war. Die Strafe konnte rechtlich aber nicht zur Bewährung ausgesetzt werden, da das Strafmaß mehr als zwei Jahre betrug. 2008 wurde Robert Hoyzer wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen und die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt.

 

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Geschrieben von: Redaktion

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