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Panorama

Läden dicht, Öfen aus: Isnyer Betriebe setzen ein Zeichen

today12. Februar 2021 30

Hintergrund
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Isnyer Geschäfte und Lokale setzen ein deutliches Signal. Tiefschwarze Plakate und knappe Worte in den Schaufenstern der innerstädtischen Läden vermitteln Passanten eine düstere Aussicht. Mit der Plakataktion von Isny Aktiv, dem lokalen Einzelhandel und der Gastronomie soll aufmerksam gemacht werden: auf die Gefahr, dass Geschäfte und Lokale die Corona-Krise und den anhaltenden Lockdown nicht überstehen. 

Wie sähe eine Kleinstadt aus, wenn es keine Geschäfte mehr in der Innenstadt gäbe? Wie, wenn keine Lokale mehr zu einer Einkehr einladen? Wie würde sich das städtische Leben anfühlen, wenn die Innenstadt nur noch Leerstand zu bieten hat? Vor diese Fragen werden die Menschen gestellt, die an den Plakaten mit den Worten „Läden dicht“ und „Ofen aus“ an Türen und Schaufenstern vieler Isnyer Geschäfte und Lokale vorbeigehen. Die Plakate machen bewusst, welch große Bedeutung dem stationären Einzelhandel und den gastronomischen Betrieben in einer Kleinstadt wie Isny zukommen. Sie machen bewusst, dass die Lage vieler Betreiber in den langen Wochen des Lockdowns zunehmend existenzbedrohend ist. Sie machen bewusst, dass es einige von ihnen nicht über die Krise schaffen könnten. Und sie machen bewusst, was eine Stadt dann verlieren könnte. 

„Unter den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus leiden besonders die Geschäfts- und Gastronomiebetreiber“ führt Katrin Mechler, Leiterin der Geschäftsstelle Isny Aktiv e.V. an. „Der zweite Lockdown in der Pandemie bedeutete bis jetzt 15 Wochen Umsatzeinbußen für die Gastronomie und mehr als 8 Wochen massiv rückläufiges Geschäft für den Einzelhandel und viele Dienstleister. Nun wurde der Lockdown erneut verlängert und die Lage wird bedrohlich.“

Die Gewerbetreibenden in Isny haben die Schließung ihrer Läden in all den Wochen jedoch nicht einfach hingenommen, sondern sie sind auf unterschiedlichste Art aktiv geworden. Schon seit Beginn der Pandemie haben sie sich auf zahlreiche Umstellungen einlassen müssen. Von der Erarbeitung und Umsetzung von Hygienekonzepten, über die Einrichtung von Onlineshops und Social-Media-Kanälen, bis hin zu Lieferdiensten und Abholservices. „Die Vorgaben der Verordnungen wurden in Isny akribisch umgesetzt, aus Rücksicht und Respekt und weil sich alle Betroffenen darüber im Klaren waren, dass die Maßnahmen dem Schutz der Bürger dienen und jeder seinen Teil zur Eindämmung des Virus beitragen muss,“ betont Mechler. „Auch wenn es für die betroffenen Händler und Gastronomen Kosten und Aufwand bedeutete, haben sie ihr Möglichstes getan, um Kunden im Lockdown zu erreichen und über die Runden zu kommen.“ Zwar haben einige Läden treue Stammkunden und auch die Zusatzservices wurden teilweise genutzt. „Das reicht faktisch jedoch kaum aus“, erklärt Mechler die Stimmung des Handels. Denn die versprochenen finanziellen Hilfen von Bund und Ländern werden als unzureichend und verspätet beurteilt und die Wettbewerbsverzerrung zum Vorteil der großen Onlinehändler und Discounter als immer stärker wahrgenommen.

„Das grundsätzliche Verständnis für die Maßnahmen ist weitgehend auch immer noch da“, betont Mechler. „Fakt ist aber auch, dass sich unter Händlern und Gastronomen die Sorge um die eigene Existenz und um die Zukunft der Innenstadt ausbreitet. Das Gefühl, nicht gehört zu werden, wird immer stärker. Die erneute Verlängerung des Lockdowns, die vergangenen Mittwoch von Bund und Ländern beschlossen wurde, schwächt das Durchhaltevermögen in der Stadt enorm.“ Der Beschluss bedeutet mindestens weitere zwei Wochen Geschäftsschließung für den Einzelhandel und voraussichtlich noch länger für die Gastronomie. Mit der Plakataktion, die am Tag nach dem Beschluss startete, verhilft Isny Aktiv den Betroffenen dazu, sich Gehör zu verschaffen, die Kräfte in Isny zu bündeln und Einzelaktionen zusammenzuführen. 

Isny Aktiv, der Zusammenschluss von Handel, Gastronomie und Wirtschaft in Isny, unterstützt die Betroffenen und deren Anliegen in Coronazeiten in besonderem Maße: mit kontinuierlichen Informationen, öffentlichen Aktionen und Kampagnen sowie mit nicht-öffentlicher Kommunikation. Seit dem ersten Lockdown läuft die Kampagne „Isny steht zusammen“, die die Zusatzangebote der Geschäfte und Lokale für Isnyer zugänglich macht und zur Solidarität mit den Betrieben aufruft. „Natürlich steht Isny Aktiv hinter den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Gleichzeitig müssen wir darauf aufmerksam machen, dass die Lage kritisch ist und dass mit der erneuten Verlängerung des Lockdowns jeder Einzelne umso mehr gefragt ist, etwas gegen die düstere Prognose, die sich abzeichnet, zu unternehmen. Das soll die Plakataktion erreichen,“ beschließt Mechler. 

 

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Geschrieben von: Redaktion

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