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Polizei

Häusliche Gewalt: Kooperationsvertrag zwischen Caritas & Polizei

today2. Juni 2022 11

Hintergrund
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Ein kürzlich unterzeichneter Kooperationsvertrag, der zwischen der Caritas und der Polizei Schwaben Süd/West geschlossen wurde, soll das Präventionsangebot zur Vorbeugung häuslicher Gewalt stärken.

Ziel der neuen Kooperation sei es, analog zur Opferberatung möglichst vielen Tätern die Möglichkeit zu geben, aus dem Kreislauf der Gewalt auszusteigen“, so Dr. Dominikus Stadler, Leiter der Abteilung Einsatz beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West.

Häusliche Gewalt findet in jeder Altersklasse und in allen gesellschaftlichen Schichten statt. Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt durch den Partner betroffen, Familiäre Gewalt ist Hauptursache von Jugendgewalt. Die Anwesenheit von Kindern bei Fällen häuslicher Gewalt liegt durchschnittlich bei 40 Prozent.

In Schwaben Süd/West verhält sich die Anzahl der gemeldeten Fälle häuslicher Gewalt abgesehen von leichten Schwankungen auf einem gleichbleibenden Niveau. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 1.462 Fälle gemeldet (2020: 1.587, 2019: 1.407 Fälle). Die häufigsten Straftaten im Phänomenbereich häusliche Gewalt sind seit Jahren:

 

Körperverletzung, Gefährliche Körperverletzung     (2021:1090 Delikte)   

Beleidigung                                                               (2021:  398 Delikte)

Bedrohung                                                                (2021:  325 Delikte)

Nötigung                                                                   (2021:  112 Delikte)

Sachbeschädigung                                                   (2021:  109 Delikte)

 

Kooperationsvertrag stärkt das Präventionsangebot
Polizeiliche Intervention reicht trotz vernetzter Arbeitsweise nicht aus, um die oft generationenübergreifende Gewaltspirale zu durchbrechen. Hierzu bedarf es zielgerichteter Fachberatungsstellen, wie die „Fachstelle Schwaben Süd -Täter*innenarbeit“, deren geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychosoziale Beratung leisten. Die Fachstelle ist ein Teil der Caritas Beratungsstelle Kempten-Oberallgäu e.V. Das Beratungsangebot soll Männern und Frauen, die zum Täter oder zur Täterin werden helfen, respektvoll und gewaltfrei mit der Partnerin oder dem Partner umzugehen sowie ihre Aggressionen in den Griff zu bekommen.

Zusätzlich zu einem proaktiven Beratungsansatz für Opfer von häuslicher Gewalt bieten die Erstzugriffsbeamten der Polizeiinspektionen in Schwaben Süd/West den Tatverdächtigen Häuslicher Gewalt bereits seit März 2021 die „Fachstelle Täter*innenarbeit“ an. Der nun geschlossene Kooperationsvertrag hat zum Ziel, die Bekanntheit der Fachstelle zu verbessern und die Vermittlungen von Tatverdächtigen zu fördern. Die Fachstelle arbeitet hierbei sowohl mit Selbstmeldern, als auch mit institutionell vermittelten bzw. zugewiesenen Personen.

Die Ziele des Programms:

Keine erneute Gewaltausübung durch das erlernen vorbeugender Maßnahmen
Verantwortungsübernahme durch Reflexion
Selbstwahrnehmung und -kontrolle
Empathie lernen
Alternative Konfliktlösungsstrategien erlernen
Beziehungsfähigkeit verbessern
„In das Täterprogramm werden nur Personen aufgenommen, die sich ihre Taten eingestehen, ein Mindestmaß an Bereitschaft zur Mitarbeit zeigen und gruppenfähig sind“, so Andrea Springborn von der Caritas-Beratungsstelle Kempten-Oberallgäu e. V.

Bei den Polizeiinspektionen im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gibt es spezielle Sachbearbeiter „Häusliche Gewalt“. Bei einem Arbeitstreffen am 02. Juni 2022 stellten Andrea Springborn und Dr. Dominikus Stadler den Kooperationsvertrag in den Mittelpunkt.

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Geschrieben von: Redaktion

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