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Panorama

Griselda Grausekinn: Eine Hexe zwischen Normen & Selbstakzeptanz

today20. Juni 2023 18

Hintergrund
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Die faszinierende Welt der Literatur hält immer wieder Überraschungen bereit, und manchmal werden sogar völlig neue Geschöpfe erschaffen. Ein solches Wesen ist die Troll-Hexe, die der Allgäuer Schriftsteller Dominik Hofmann in seinem neuesten Kinderbuch zum Leben erweckt hat. Die Hauptfigur dieses Buches ist Griselda Grausekinn, eine ganz besondere Hexe mit einer einzigartigen Kombination aus trollischen und hexischen Eigenschaften. Zum Beispiel soll durch die Hexe die Selbstakzeptanz steigen. Niklas Bitzenauer hat sich mit Dominik Hofmann getroffen und wollte erst einmal wissen, um was es in dem Buch geht.

Ja, generell setzt sich das Buch mit Stereotypen auseinander. Was ist normal? Bin ich normal? Und diese Frage stellt sich eben auch eine ganz besondere Hexe. Sie ist nämlich halb Hexe und halb Troll und leidet seitdem unter einem nicht stillbaren Trollhunger, also sie isst so viel, bis sie zu schwer für Ihren Besen wird. Deshalb wird sie dann auch von anderen gehänselt, die alle auch einen Makel haben, aber natürlich nicht sehen. Also Nobody is perfect. 

Wie gehts denn dann weiter, was muss Griselda machen? 

Ja, also sie wird dann von den anderen Hexen zu einer Diät genötigt, bis zum Funkenfest. Also sind wir auch ein bisschen regional im Allgäu, und dann erlebt sie eben spannende Geschichten mit ihren Freunden, wie zum Beispiel dem Bären Bruno Schleckermaul oder dem Kuckuck, dem Cookie. Sie lernt Skifahren, sie tanzt mit dem Krampus, sie geht ins Fitnesscenter oder wünscht sich und ihren Hunger dahin, wo der Pfeffer wächst. Bis sie eben eine Diät mit Radieschen macht und schlussendlich schafft, abzunehmen. Und dabei bemerkt sie, dass ein bisschen pummelig sein gehört doch zu mir und das ist ganz okay so wie ich bin. 

Wie bist du denn überhaupt dazu gekommen, das Buch zu schreiben? 

Das ist ein längerer Prozess gewesen. Es war schon immer meine Leidenschaft zu schreiben, also Welten zu erfinden. Zum anderen wollte ich schon immer ein Hexenbuch schreiben. Ich war schon immer Fan von der lausigen Hexe, oder von Harry Potter, Hexe Schrumpeldei, Die kleine Hexe, Ich bin damit aufgewachsen, kann man sagen. Den Namen Gisela Krausekinn gab es schon seit Anfang an. Nur war Gisela Grausekinn einfach nicht pummelig. Der Gedanke kam dann erst später und da kam dann beruflich noch hinzu, dass ich mich umgeschult habe, also vom Mediengestalter zum Erzieher. Zu dieser Zeit war ich dann in einem nicht so schönen Kindergarten, der war sehr militärisch und autoritär geführt und in dieser Zeit habe ich dann auch den adipösen Jungen kennengelernt, der wurde gemobbt und gehänselt von den anderen Kindern. Und die Erzieher dort waren dann auch nicht so empathisch oder haben auch Sprüche gegen den Jungen abgelassen. Der Junge litt dann eben sehr darunter und hat auch patzig reagiert. Das war so ein Teufelskreis, weil er hat immer mehr einfach gegessen, das war so eine Art Schutzmauer und ich habe mich auch ein bisschen identifiziert mit dem Jungen, weil es gab auch eine Zeit wo ich nicht so ganz zufrieden war mit meinem Körper und leider kam dann Corona dazwischen und der Kindergarten wurde geschlossen und ich saß dann einfach mal im Garten mit einer Schale Radieschen in der Hand und habe überlegt, wie ich mich von den Kindern verabschieden kann und plötzlich kam der Geistesblitz. Die Griselda Grausekinn in meinem Hexenbuch, die ist pummelig und wird zu schwer für ihren Besen. 

Wie bist du auf den Namen Griselda Grausekinn gekommen? 

Den Namen Griselda Grausekinn gab es schon länger und in meiner Vorstellung war die Griselda Krausekinn schlank, bloß hatte sie eben eine Warze auf dem Kin und ein graues Haar. Ich habe dann auch einmal überlegt, ob ich sie Grausebauch nennen soll, aber ich dachte nein, die anderen Hexen, die haben ja alle einen Makel und dann namentlich benannt, wie zum Beispiel Helga, Hunde Nase oder Charlotte Schwarz Zahn oder Doris Drachenzunge. Ich muss dazu sagen, dass  ich das Buch ein bisschen meinen Omas und Großtanten gewittmet habe. So ist dann eben der Name entstanden. Ich wollte nicht zu sehr auf ihr pummelig sein, draufgehen. 

Und das Buch soll jetzt Kinder auch dazu bringen, gesünder zu essen. Oder stimmt es? 

Ja, das wäre schön. Also passenderweise sind natürlich auch Kochrezepte im Buch hinten drin, radieschen Rezepte, zum Beispiel, Honig, Radieschen mit Spinat oder das klassische Radieschen Brot oder auch ein Radieschen Cocktail, der ist aber wirklich nur hartgesottene Radieschen Fans. 

Hast du das schon mal ausprobiert? 

Ja, ich habe alle ausprobiert und esse auch ganz gerne ab und zu immer wieder mal radischen, weil sie lecker und knackig sind. Es wäre natürlich der Grundgedanke, dass sich Kinder ausgewogen und gesund ernähren, aber natürlich auch lernen, sich selbst zu akzeptieren. Es ist auch OK, wenn ich mal einen Schokoriegel esse. 

Du hast die ersten Lesungen bereits hinter dich gebracht, zum Beispiel in Memmingen im Marionetten Theater und Ende Juni geht es dann bei einem Festival in Kempten weiter. Wie lief es denn bis jetzt? 

Ja, also prinzipiell sind die Lesungen ganz gut verlaufen und auch die Resonanz war echt positiv, wir haben ja im Marionettentheater die ersten Lesungen gehabt, und die haben wir eben auch mit einem Marionettenspiel ergänzt, also die Griselda gibt es jetzt auch als Marionette zum Anschauen und Anfassen, und das hat ja hat sowohl groß und klein gefallen. Jetzt im Herbst geht es eben weiter mit den anderen Lesungen und ich biete auch gerne Grundschulen und Kindergärten an, einfach vorbeizukommen, dort Lesung abzuhalten, auch mit Marionettenspiel. 

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Geschrieben von: Redaktion

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