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Aktuelles

Allgäu: Gewalt gegen Polizeibeamte: Polizeipräsidium Schwaben Süd/West zieht Bilanz für 2024

today26. Juni 2025

Hintergrund
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Die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamtinnen und -beamte im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ist im Jahr 2024 weiter zurückgegangen. Insgesamt wurden 566 Fälle von körperlicher und verbaler Gewalt gezählt – ein Minus von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sich der rückläufige Trend bereits im vierten Jahr in Folge fort.

Symbolbild Polizei / Foto: Pixabay

Rückgang bei Verletzten – aber weiterhin Sorge um tätliche Angriffe

Auch die Zahl verletzter Polizeikräfte ist gesunken: 217 Beamtinnen und Beamte wurden 2024 bei Einsätzen verletzt – ein Rückgang um 15,6 Prozent. Schwerverletzte gab es nicht. Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner bewertet diese Entwicklung zwar positiv, betont jedoch: „Mit großer Sorge stelle ich fest, dass fast ein Drittel der Fälle tätliche Angriffe auf unsere Einsatzkräfte sind. Dieses Verhalten ist absolut inakzeptabel und respektlos.“

Besonders deutlich war der Rückgang im Landkreis Unterallgäu mit fast 30 Prozent weniger Fällen. Einzige Ausnahme bleibt der Landkreis Neu-Ulm, in dem die Zahlen nicht gesunken sind.

Beispiel aus dem Einsatzalltag: Angriff auf Beamte in Kempten

Ein Fall aus dem August 2024 zeigt die Gefahren im Einsatz: In der Kemptener Innenstadt griff ein 31-jähriger Mann eine Streife an, nachdem er wegen auffälligen Verhaltens angesprochen worden war. Der Mann beleidigte die Polizisten, widersetzte sich der Festnahme und schlug auf mehrere Einsatzkräfte ein. Erst mit erheblichem Kraftaufwand und unter Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray konnte der Mann überwältigt werden. Sechs Polizeibeamte wurden dabei leicht verletzt.

Hintergründe und Täterprofile

Die Mehrheit der Tatverdächtigen stand laut Polizei unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. In etwa 80 Prozent der Fälle handelte es sich um Männer, rund drei Viertel waren Wiederholungstäter. In zwei Dritteln der Fälle kam es zu körperlichen Angriffen, in einem Drittel zu verbalen Beleidigungen. Die Übergriffe ereigneten sich meist im öffentlichen Raum oder im Rahmen polizeilicher Maßnahmen wie Festnahmen oder Kontrollen.

Insgesamt verzeichnete das Präsidium 188 Fälle von Beleidigung, 172 tätliche Angriffe, 114 Widerstandshandlungen und 55 Fälle von Körperverletzung gegen Polizeibeamte.

Zunehmende Gewalt im Netz – Polizei kündigt konsequentes Vorgehen an

Neben körperlicher Gewalt beobachtet das Polizeipräsidium auch eine zunehmende Zahl an Beleidigungen und Hasskommentaren im Internet. „Gerade in sozialen Medien sinkt die Hemmschwelle deutlich“, so Strößner. Ziel der Polizei sei es, Verfasser solcher Beiträge zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen. Die Polizeipräsidentin warnt: „Hasspostings und Beleidigungen gegen Polizeibeamte können leicht zu realen Angriffen auf unsere Einsatzkräfte werden.“

Klare Haltung der Polizei

Strößner macht abschließend deutlich: „Wer Polizistinnen und Polizisten in Ausübung ihres Amtes angreift oder verletzt, greift damit auch unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie an. Derartigen Handlungen treten wir mit aller Konsequenz und Entschlossenheit entgegen.“

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Geschrieben von: Bernd Krause

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