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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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„Trotz der leicht gestiegenen Arbeitslosenquote – wie sie im August ja saisonüblich ist – zeigt sich die Wirtschaft im Allgäu weiter im Aufwind“, ist sich Horst Holas, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen, sicher.
„Die Firmen haben uns im August mehr offene Stellen gemeldet als im Vorkrisen-August 2019 und suchen dringend Arbeitskräfte. Und auf dem Ausbildungsmarkt sind für den Start am 1. September morgen noch 1900 offene Ausbildungsstellen vorhanden.“ Er rät daher: „Jugendliche, die jetzt noch auf der Suche nach einer Ausbildung sind, sollten unbedingt mit der Berufsberatung Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, wo und wie sie die freien Stellen finden können. Eine Ausbildung kann problemlos auch noch nach dem 1. September begonnen werden.“
Die Arbeitslosenquote im Gesamtbezirk der Agentur Kempten-Memmingen ist im August im Vergleich zu Juli leicht um 0,1 Punkt auf 2,7 Prozent gestiegen. Dies bedeutet, dass zum Statistiktermin im August 175 Personen mehr arbeitslos gemeldet waren als im Juli. Dieser leichte Anstieg ist saisonüblich und hängt mit dem Ende vieler Ausbildungen, Schulen und Studiengängen im Sommer zusammen. Belegt wird dies durch die Altersstruktur der neu arbeitslos gemeldeten Personen: während bei den über 50-Jährigen 140 Personen weniger arbeitslos gemeldet waren als im Juli, ist bei den unter 25-Jährigen ein Anstieg um 286 Personen zu verzeichnen. Vergleicht man den Anstieg der Arbeitslosenzahl des aktuellen Monats mit der des Vor-Corona-Augusts 2019 ist festzustellen, dass der augustübliche Anstieg in diesem Jahr deutlich geringer ausfällt: im August 2019 stieg der Bestand an arbeitslosen Personen im Vergleich zum Juli 2019 um 800 Personen, das waren 9,4 Prozent.
Ein weiterer Indikator, wie stabil der Arbeitsmarkt für Beschäftigte ist, ist die Zahl der Personen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet haben: in diesem August betrug diese Zahl im Gesamtagenturbezirk 1.245 Personen – so niedrig wie in den drei vorherigen Jahren nicht (zum Vergleich: im August 2020 waren es 1.392, 2019 1.471 und im August 2018 1.413 Personen). Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist erfreulicherweise bei den langzeitarbeitslosen Allgäuern zu verzeichnen: im Vergleich zu Juli ging hier die Arbeitslosigkeit um 2,4 Prozent und damit 69 Personen zurück. Dies belegt die gute wirtschaftliche Lage im Allgäu: auch Menschen mit Hemmnissen haben Chancen, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen.
Der anhaltende Aufschwung der Wirtschaft im bayerischen Allgäu zeigt sich am deutlichsten in der im August weiter gestiegenen Zahl der offenen Arbeitsstellen: mit 6.829 gemeldeten Stellen sind es im August 385 bzw. 6,0 Prozent mehr Stellen als noch im Juli. Dies übersteigt nicht nur den Bestand des Vorjahresmonats um 625 Stellen (das sind 60,3 Prozent), sondern sogar den des Vorkrisenjahres: im August 2019 waren mit 6.728 unbesetzten Arbeitsplätzen 101 Stellen weniger vakant. Gesucht werden Beschäftigte in einem breiten Spektrum. Durch einen besonders hohen Arbeitskräftebedarf stechen die Branchen Hotellerie und Gastronomie incl. Speisenzubereitung mit ca. 1000 freien Stellen, Handel und Verkauf in allen Branchen mit ca. 580 Stellen, Lagerwirtschaft mit ca. 450 Stellen und Metallbearbeitung und Maschinenbau-/Betriebstechnik mit ca. 340 bzw. 300 Stellen heraus. Momentan ist für Betriebe in vielen Fällen nicht mehr Corona, sondern die Suche nach Arbeitskräften das drängendste Problem.
1.931 immer noch offenen Ausbildungsstellen für den morgigen Ausbildungsstart 1. September stehen im Agenturbezirk derzeit noch 469 ausbildungssuchende Jugendliche gegenüber. Statistisch gesehen kann damit jeder von ihnen unter vier Ausbildungsplätzen wählen. Es zeichnet sich ab, dass Betriebe viele Ausbildungsplätze nicht werden besetzen können – und damit große Nachwuchsprobleme bekommen können. Die meisten freien Ausbildungsplätze finden sich im Bereich Verkauf, Hotel- und Gastronomiebereich, Lagerhaltung aber auch in verschiedenen handwerklichen Bereichen wie Kfz, Heizungsbau und Bau allgemein. Auch Arztpraxen haben noch Ausbildungsplätze zu vergeben. Dazu gibt es eine Vielzahl an einzelnen Ausbildungsstellen in oft unbekannteren Bereichen: Milchtechnologen, Stuckateure, Augenoptiker oder auch Kaufleute E-Commerce, um einige Beispiele zu nennen. Um hier mehr Informationen zu erhalten, empfiehlt sich ein Termin bei der Berufsberatung unter Berufsberatung-Allgaeu@arbeitsagentur.de.
Auch wenn der 1. September der klassische Starttermin für Ausbildungen ist: auch einige Wochen später können noch Ausbildungen begonnen werden – im Ausnahmefall bis in den Dezember hinein.
Vergleicht man die August-Arbeitslosenquoten der Städte und Landkreise des bayerischen Allgäus mit denen des Augusts 2020 und 2019, liegen sie deutlich unter den Quoten des letztjährigen Augusts, aber meist noch leicht über denen des Vorkrisenjahres 2019. Allerdings nähern sie sich diesen immer mehr an, und im Stadtgebiet Memmingen wurde mit 3,4 Prozent bereits das Niveau des Augusts 2019 erreicht.
Der Stellenmarkt zeigt sich regional sehr unterschiedlich: während in den tourismusgeprägten Regionen des südlichen Ober- und Ostallgäus besonders viele Stellen im Bereich Hotellerie, Gastronomie und Speisenzubereitung zu finden sind, liegt der Schwerpunkt im nördlichen Ostallgäu und besonders im Unterallgäu mit seinen mittelständischen Industriebetrieben bei Metallverarbeitung, Maschinen- und Betriebstechnik sowie Lagerwirtschaft und Güterumschlag. Im Bereich Lindau finden sich beide Schwerpunkte: sowohl der Hotel- und Gaststätten-, wie auch der Metall-/Elektrobereich bieten viele freie Arbeitsplätze.
Im Gebiet der Stadt Kempten waren im August 1.406 Menschen arbeitslos gemeldet und damit vier Personen weniger als im Juli 2021. Die Arbeitslosenquote blieb damit konstant bei 3,6 Prozent. Von den Kemptener Unternehmen wurden der Arbeitsagentur im August 171 neue vakante Stellen gemeldet, so dass insgesamt 654 Arbeitsstellen zu besetzen waren. Dies entspricht einer Steigerung zum Juli um 7,9 Prozent. Den noch 232 unbesetzten Ausbildungsstellen standen 98 ausbildungssuchende Jugendliche gegenüber.
872 Bürger waren im August im Stadtgebiet Memmingen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent. Damit ist die Stadt Memmingen die erste Kommune im Agenturbezirk, die das Niveau des Vorkrisen-Augusts 2019 erreicht hat. Auch im Vergleich zum Vormonat Juli hat sie als einzige keine Erhöhung der Arbeitslosenquote hinzunehmen – ein deutlicher Hinweis auf die Wirtschaftskraft der angesiedelten Unternehmen. Diese meldeten im August 147 neue vakante Stellen – insgesamt gab es im August damit 697 offene Arbeitsstellen, ein Plus von 28 Stellen zum Vormonat Juli. Der Schwerpunkt der zu besetzenden Arbeitsplätze liegt im Bereich Fertigung/Produktion, gefolgt von Logistik und Handel. Lediglich 35 Jugendliche sind noch für diesen Herbst ausbildungssuchend gemeldet – und können unter 225 offenen Ausbildungsstellen wählen.
Im Stadtgebiet Kaufbeuren waren im August 1.016 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – 52 Personen mehr als im Vormonat Juli. Die Arbeitslosenquote stieg damit im Vergleich zu Juli 2021 leicht um 0,2 Punkte auf 4,1 Prozent. Die Betriebe meldeten 137 neue offene Arbeitsstellen, deren Bestand damit auf 444 anstieg. Dies entspricht 4 Prozent mehr zu besetzenden Arbeitsplätzen als im Juli. Auf dem Ausbildungsmarkt standen 232 unbesetzten Ausbildungsplätzen 98 Jugendliche gegenüber, die noch auf Ausbildungssuche waren.
Im Landkreis Lindau (Bodensee) waren im August 1.163 Bürger arbeitslos gemeldet – zwei mehr als im Vormonat Juli, weshalb die Arbeitslosenquote konstant bei 2,6 Prozent blieb. Die Betriebe meldeten im August 397 neue offene Stellen – ein Plus von 70 Stellen zum Vormonat Juli. Der Bestand an vakanten Arbeitsstellen belief sich damit auf 1.300. Fast 600 Stellen davon gehören in den Bereich Produktion und Fertigung, aber auch in Hotellerie und Gastronomie wird stark nach Arbeitskräften gesucht. 32 Jugendlichen, die noch auf Ausbildungssuche sind, stehen 229 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.
Die Arbeitslosenquote betrug im Landkreis Oberallgäu im August 2,3 Prozent und ist damit im Vergleich zu Juli gleichgeblieben. Es waren 2.054 Oberallgäuer arbeitslos gemeldet, 29 Personen mehr als im Juli. Von den Firmen wurden 294 vakante Stellen gemeldet, der Bestand an offenen Arbeitsstellen betrug damit 1.201. Besonders im südlichen Oberallgäu (Sonthofen) gibt es viele freie Stellen im Hotel- und Gaststättenbereich. 108 Jugendlichen, die noch auf Ausbildungssuche sind, können unter 375 unbesetzten Ausbildungsstellen wählen.
2.120 Personen waren im August im Landkreis Ostallgäu arbeitslos gemeldet – 55 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote betrug im August 2,6 Prozent und ist damit von Juli zu August gleichgeblieben. 208 offene Arbeitsplätze wurden der Agentur von den Unternehmen gemeldet – der Bestand erhöhte sich damit um 71 Stellen auf 992 zu besetzende Arbeitsplätze. Während in der Region Füssen vor allem Hotel- und Gastronomiebetriebe dringend Arbeitskräfte suchen, sind im nördlichen Ostallgäu in vielen Branchen ohne deutlichen Schwerpunkt freie Stellen vorhanden.401 Ausbildungsstellen konnten im August von den Betrieben noch nicht besetzt werden – auf jeden der noch 74 ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen kommen damit statistisch 5,42 Ausbildungsplätze.
Im Landkreis Unterallgäu waren im August 1.833 Bürger arbeitslos gemeldet – das waren 45 Personen mehr als im Juli und die Arbeitslosenquote stieg damit um 0,1 Punkt auf 2,2 Prozent. Die Firmen meldeten der Arbeitsagentur 411 neue Stellen, der Bestand erhöhte sich damit auf 1.541 zu besetzende Arbeitsplätze – 84,3 Prozent mehr, als im Vorjahresmonat. Ein Schwerpunkt der freien Arbeitsplätze ist in den Bereichen Metallverarbeitung, Betriebs- und Maschinentechnik und Logistik zu finden. Auf dem Ausbildungsmarkt sind noch 349 Plätze zu besetzen, denen 73 ausbildungssuchend gemeldete junge Menschen gegenüberstehen.
Geschrieben von: Redaktion