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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die Arbeitslosenzahlen im Allgäu sind im April erneut zurückgegangen auf aktuell 2,3 Prozent. Die Arbeitsagentur bietet aktuell zahlreiche Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen sowie Beratungen für Jugendliche an.
„Im Vergleich zum Vormonat sind die Arbeitslosenzahlen im April noch einmal deutlich gesunken“, freut sich Maria Amtmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Die Arbeitslosenquote unterschreitet mit aktuell 2,3 Prozent auch die des Vorpandemiemonats April 2019: damals lag die Quote bei 2,4 Prozent.“
Zu den niedrigen Arbeitslosenzahlen kommt ein neuer Rekordwert an offenen Stellen: 8.098 vakante Stellen meldeten die Allgäuer Firmen der Arbeitsagentur im April. „Das sind deutlich mehr offene Stellen als im Vor-Corona April 2019: damals betrug der Stellenbestand 6.907 Stellen“, erklärt Maria Amtmann.
Aktuelle Zahlen
Der aktuelle Bestand an Arbeitslosen lag zum Stichtag im April im Gesamtagenturbezirk Kempten-Memmingen bei 9.016 – 602 Personen bzw. 6,3 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2021 ist der Bestand noch deutlicher gesunken: in jenem Monat waren 3.550 Personen bzw. 28,3 Prozent mehr Menschen arbeitslos als jetzt.
Die Arbeitslosenquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 2,3 Prozent – 0,2 Punkte niedriger als im Vormonat und deutlich unter den Quoten der Vorjahre (April 2021: 3,2 Prozent, April 2020: 3,3 Prozent und April 2019: 2,4 Prozent). Sie hat damit den niedrigsten Wert im April seit vielen Jahren erreicht. Auch in diesem Monat konnten alle Personengruppen von der guten wirtschaftlichen Lage profitieren, wobei die Rückgänge aus der Arbeitslosigkeit unterschiedlich ausfallen: nahm die Gruppe der Unter-25-Jährigen arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vormonat um 7,6 Prozent (- 64 Personen) ab, waren es bei den Über-50-Jährigen 5,7 Prozent (-248 Personen). Die Personengruppe der langzeitarbeitslosen Menschen verringerte sich um 2,5 Prozent (- 62 Personen).
Auch im April war der Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem auf den Personenkreis aus dem Rechtskreis der Arbeitsagentur zurückzuführen, aus dem sich 493 Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmeldeten (- 8,2 Prozent), während aus dem Bereich der Jobcenter lediglich 109 Personen weniger arbeitslos gemeldet waren (- 3 Prozent). Betrachtet man die Zugänge und Abgänge in und aus Arbeitslosigkeit, meldeten sich zum Stichtag im April 1.277 Personen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos und 1.578 Personen meldeten sich aus Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit ab – der Allgäuer Arbeitsmarkt zeigt sich damit sehr belebt und flexibel.
Der Arbeitsmarkt in den Regionen
Ab April 2020 war der erste Lockdown im Zuge der Coronapandemie in vollem Gange. Dementsprechend schnellten die Arbeitslosenzahlen und -quoten auch im Bezirk der Arbeitsagentur-Kempten-Memmingen in die Höhe. Der dreijährige Vergleich zeigt daher nun in allen Regionen im aktuellen Monat April 2022 deutlich niedrigere Arbeitslosenquoten als in den Vergleichsmonaten der letzten beiden pandemiegeprägten Jahren.
Zum Stichtag im April waren in der Stadt Kaufbeuren 911 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet – 57 Personen bzw. 5,9 Prozent weniger als im Vormonat. Damit sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zu März um 0,2 Punkte auf 3,7 Prozent. Die Kaufbeurer Betriebe meldeten der Arbeitsagentur 119 neue vakante Arbeitsstellen – 26 Stellen mehr als im Vormonat (plus 28,0 Prozent). Der Stellenbestand sank damit im April ganz leicht auf 588 Stellen (eine Stelle weniger bzw. minus 0,2 Prozent im Vergleich zu März). Die Kaufbeurer Unternehmen suchten vor allem in den Bereichen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen inkl. der Zeitarbeit (215 vakante Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (75 Stellen), im Handel (68 Stellen), im Baugewerbe (53 Stellen) und im verarbeitenden Gewerbe (50 Stellen).
Im Stadtgebiet Kempten waren zum Stichtag im April 1.167 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet – 55 Personen weniger als im März. Dies entspricht einem Rückgang von 4,5 Prozent und einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent, die damit um 0,1 Punkte niedriger liegt als im Vormonat. Die Kemptener Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur 230 neue Stellen – 32 mehr als im März und ein Plus von 16,2 Prozent. Der Bestand an vakanten Stellen betrug 901 Stellen – ein Plus von 49 Stellen bzw. 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die meisten vakanten Stellen finden sich im Bereich Verkehr und Lagerei (192 offene Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (130 Stellen), im Handel (128 Stellen), in freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen (hier zählen auch Stellen in der Unternehmensführung, Unternehmensberatung oder Steuerberatung, insgesamt 120 Stellen) und im Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen inkl. Zeitarbeit (115 Stellen).
In der Stadt Memmingen waren im April 708 Menschen arbeitslos gemeldet, 15 Personen bzw. 2,1 Prozent) weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote betrug 2,8 Prozent und blieb damit konstant. Von den Memminger Unternehmen wurden der Arbeitsagentur 152 neue vakante Stellen gemeldet – 31 Stellen bzw. 25,6 Prozent mehr als im März. Der Stellenbestand belief sich zum Stichtag auf 804 vakante Arbeitsplätze – acht mehr als im März (plus 1,0 Prozent). Spitzenplatz bei den zu besetzenden Stellen sind die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. Zeitarbeit (296 offene Stellen), gefolgt von Handel (131 Stellen), dem verarbeitenden Gewerbe (112 Stellen), freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (70 Stellen) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (61 Stellen).
Im Kreis Bodensee/Lindau waren im April 932 Personen arbeitslos gemeldet – 156 Personen bzw. 14,3 Prozent weniger als im März. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,3 Punkte auf 2,1 Prozent. Der Zugang an neuen zu besetzenden Arbeitsstellen bei den Unternehmen betrug 337 Stellen – 66 mehr als im Vormonat (plus 24,4 Prozent). Der Stellenbestand belief sich damit auf 1.567 vakante Stellen – ein Plus von 85 Stellen bzw. 5,7 Prozent im Vergleich zu März. Am häufigsten waren offene Stellen im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. Arbeitnehmerüberlassung (629 offene Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (233 Stellen), im Gastgewerbe (191 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (107 Stellen) sowie im Baugewerbe (101 Stellen) zu finden.
Die Zahl der im Kreis Oberallgäu arbeitslos gemeldeten Bürgerinnen und Bürger betrug zum Stichtag im April 1.895 Personen – 25 Personen weniger als im Vormonat (minus 1,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb damit konstant bei 2,1 Prozent. Die Oberallgäuer Betriebe meldeten der Arbeitsagentur 230 neue offene Stellen, 21 mehr als im März (plus 10,0 Prozent). Der Bestand vakanten Arbeitsstellen bekam damit im April einen Zuwachs von 57 Stellen auf 1.250 (plus 4,8 Prozent). Am häufigsten wurden Arbeitskräfte in den Bereichen Gastgewerbe (396 vakante Stellen), Handel (160 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (152 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (143 Stellen) sowie im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. Zeitarbeit (108 Stellen) und der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (107 Stellen) gesucht.
Im Kreis Ostallgäu sank der Bestand an arbeitslosen Bürgerinnen und Bürger im April im Vergleich zum Vormonat um 172 auf 1.776 Personen (minus 8,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,2 Punkte auf 2,2 Prozent. Ostallgäuer Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur 217 neue zu besetzende Arbeitsstellen – 41 mehr als im März (plus 23,3 Prozent). Der Bestand offener Stellen stieg damit um 17 Stellen auf 1.145 (plus 1,5 Prozent). Die meisten vakanten Stellen sind hier im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. Zeitarbeit (232 offene Stellen), im Baugewerbe (173 offene Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (166 Stellen), im Handel (152 Stellen) sowie im verarbeitenden Gewerbe (137 Stellen) und im Gastgewerbe (120 offene Stellen) zu finden.
1.627 Unterallgäuer waren im April im Kreis Unterallgäu arbeitslos gemeldet – 122 Personen weniger als im Vormonat und ein Minus von 7,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum März um 0,2 Punkte auf 1,9 Prozent. Die Firmen meldeten der Arbeitsagentur 342 neue vakante Stellen, 22 weniger als im Vormonat (minus 6,0 Prozent). Der Stellenbestand stieg damit um 76 Stellen auf 1.843 Stellen (plus 4,3 Prozent). Am höchsten war die Arbeitskräftenachfrage bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. Arbeitnehmerüberlassung (674 zu besetzende Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (339 vakante Stellen), im Baugewerbe (166 Stellen), im Handel (133 Stellen) und im Gesundheits- und Sozialwesen (144 Stellen).
Weiterbildungen
Das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine zeigt derzeit noch keine Auswirkung auf die Allgäuer Arbeitsmarktzahlen. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind voll, und weiterhin ist der Fachkräftemangel ein drängendes Problem der Allgäuer Betriebe. „Hier unterstützt die Arbeitsagentur mit mehreren Instrumenten“, führt die Leiterin der Arbeitsagentur aus. „Mit Hilfe des Qualifizierungschancengesetzes fördern wir in Unternehmen die Qualifizierung beschäftigter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am 10. Mai informieren unsere Vermittlungsfachkräfte interessierte Betriebe online über die Qualifizierungsmöglichkeit ihrer Mitarbeiter zum Maschinen- und Anlagenführer. Die Firmen können sich bei ihren Vermittlungsfachkräften oder unter Telefon 0800/4 5555 20 für diese Veranstaltung anmelden. Arbeits- und Ausbildungssuchende, die sich beruflich verändern, in den Beruf wiedereinsteigen oder überhaupt zum ersten Mal eine Ausbildung beginnen möchten, erhalten im Mai in vier Veranstaltungen alle Informationen über Erziehungs- und Pflegeberufe, in denen derzeit besonders gute Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen“, so Maria Amtmann.
„Auch hier gibt es in vielen Fällen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Unsere Beraterinnen und Berater sind bei den Veranstaltungen für alle Fragen dazu vor Ort – nutzen Sie das Angebot.“ Informationen und Anmeldungen sind über die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Christina Zahnow, möglich: Kempten-Memmingen.BCA@arbeitsagentur.de
Die Veranstaltungen machen deutlich: derzeit sind alle Aktivitäten der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen darauf gerichtet, dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken.
Arbeitsstellen
Im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen belief sich der Bestand vakanter Arbeitsstellen auf 8.098 – ein erneuter Höchststand. Gegenüber März ist dies ein Plus von 291 Stellen bzw. vier Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 2.762 Stellen mehr – ein Plus von 52 Prozent.
Arbeitgeber meldeten der Arbeitsagentur im April 1.627 neue Stellen – 195 Stellen bzw. 13,6 Prozent mehr als noch im Vormonat und 330 Stellen bzw. 25 Prozent mehr als im Vorjahresmonat während der Pandemie. Am häufigsten gesucht wurden Arbeitskräfte im Bereich Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen inkl. der Arbeitnehmerüberlassung (2.269 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (1.073 Stellen), im Handel (859 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (826 Stellen) sowie im Baugewerbe (614 Stellen).
Kurzarbeit
Betriebe haben drei Monate Zeit, ihren Antrag auf Kurzarbeitergeld zu stellen. Daher ist der derzeit letzte vollständig abgerechnete Monat der Oktober 2021 und für die Monate November und Dezember 2021 liegen Hochrechnungen vor.
Liefer- und Materialengpässe sowie Beschränkungen aufgrund von coronabedingten Auflagen führten in den Herbst- und Wintermonaten 2021 zu einem erneuten Anstieg der Kurzarbeit in der Region. Allerdings blieben die Zahlen deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Hochgerechnete Daten ergeben für Dezember 2021 1.224 Betriebe und 8.583 Personen in Kurzarbeit. Zum Vergleich: im Dezember 2020 waren es 3.941 Betriebe und 31.302 Personen in Kurzarbeit. Im März 2022 wurden von 112 Betrieben bzw. Betriebszweigen 1.229 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind 361 Anzeigen weniger und 2.843 Personen in Anzeigen weniger im Vergleich zum Vormonat – ein deutlicher Rückgang.
Inwieweit sich aus den Anzeigen tatsächliche Antragstellungen auf Kurzarbeitergeld ergeben werden, bleibt abzuwarten. Die Top-Wirtschaftsklassen, aus denen Anzeigen im März eingegangen sind, sind die Herstellung von Metallerzeugnissen, Gastronomie und Handel.
Ukraine-Krieg und der Lockdown in China lassen weitere Liefer-, Material- und Güterengpässe erwarten: deren Auswirkung auf den tatsächlichen Bezug von Kurzarbeitergeld lässt sich noch nicht abschätzen.
Der Ausbildungsmarkt: eine Zwischenbilanz
Im Berichtsjahr 2021/22 zeichnet sich ab, dass – gemessen an den letzten fünf Jahren – einem neuen Höchststand von 5.664 gemeldeten Ausbildungsstellen ein neuer Bewerbertiefststand von 2.527 Bewerbern gegenübersteht. Gegenüber dem Vorjahresmonat April 2021 ist dies ein Plus von 423 gemeldeten Ausbildungsstellen (+ 8,1 Prozent) und ein moderates Minus von 39 ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen (-1,5 Prozent).
Im April waren noch 3.327 Ausbildungsstellen unbesetzt und 1.176 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Statistisch kommen daher aktuell auf jeden derzeit noch unversorgten Ausbildungssuchenden 2,83 offene Stellen. Es ist bereits absehbar, dass auch in diesem Jahr viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben werden.
Vor diesem Hintergrund wird die Qualifizierung „ungelernter“ erwachsener Personen zu Fachkräften noch wichtiger: gerade bereits in Betrieben Beschäftigte, die über keinen formalen Berufsabschluss verfügen oder denen Teilqualifizierungen fehlen, bilden ein großes Potential künftiger Fachkräfte für Unternehmen. In vielen Fällen kann hier die Arbeitsagentur finanziell bei der passenden Qualifizierung unterstützen.
Sehr erfreulich ist die anhaltend große Ausbildungsbereitschaft der Allgäuer Betriebe: trotz einer mit schwer einschätzbaren Risiken behafteten wirtschaftlichen Situation suchen die Unternehmen so viele Auszubildende wie nie zuvor. Dem Thema Fachkräftemangel versuchen sie verstärkt, mit eigener Ausbildung zu begegnen. Gleichzeitig sind derzeit weniger junge Menschen bei der Arbeitsagentur ausbildungssuchend gemeldet als in den Vorjahren: die pandemiebedingte Krise hat dazu geführt, dass aufgrund von ausgefallenen Praktika die Jugendlichen weniger Kontakt zu Betrieben hatten und sich schwerer tun, die richtige Berufswahl zu treffen. Auch ausgefallene bzw. digital durchgeführte Ausbildungsmessen haben den direkten Kontakt zwischen Jugendlichen und Unternehmen erschwert. Dazu kamen immer wieder Phasen, in denen die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur nur eingeschränkt persönlich an die Schulen kommen konnten: ein Beratungsdefizit für die Schülerinnen und Schüler, welches auch die angebotenen Videoberatungen nicht völlig auffangen konnten.
Im Rückblick wird deutlich, dass Online-Veranstaltungen und -beratungen zwar alternativlos und ein Gebot der Stunde waren, letztlich den persönlichen Kontakt mit den Jugendlichen aber nicht vollwertig ersetzen konnten. Im Zuge dessen entscheiden sich momentan mehr junge Menschen für weitere Schulbesuche z. B. an weiterführenden Schulen und zögern so ihren Berufseintritt hinaus.
Betrachtet man, in welchen Branchen am meisten nach Auszubildenden gesucht wird, so steht an der Spitze das verarbeitende Gewerbe (1.492 gemeldete Ausbildungsplätze), gefolgt von Handel (1.279 Plätze), freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (832 Plätze), dem Baugewerbe (728 Plätze), dem Gastgewerbe (395 Plätze) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (222 Plätze). Während die zehn am häufigsten gewünschten Ausbildungsberufe bei den Jugendlichen Kaufleute – Büromanagement, Industriemechaniker/in, Verkäufer/in, Kfz-Mechatroniker/in, Medizinische Fachangestellte, Industriekaufleute, Kaufleute im Einzelhandel, Elektroniker/in – Energie- und Gebäudetechnik, Fachinformatiker/in Systemintegration und Fachlagerist/in waren, suchten die Betriebe die meisten Azubis für die Ausbildungsberufe Verkäufer/in, Kaufleute – Einzelhandel, Industriekaufleute, Kaufleute/Büromanagement, Industriemechaniker/in, Fachkraft – Lagerlogistik, Kfz-Mechatroniker/in, Hotelfachleute, Köchin/Koch sowie als Fachverkäufer/in – Fleischerei.
Während es bei den Wunschberufen der Jugendlichen und den häufig angebotenen Berufen der Firmen durchaus in der Mehrzahl Überschneidungen gibt, stehen Ausbildungsberufe in der Gastronomie und im Lebensmittelhandwerksverkauf bei den Ausbildungssuchenden nicht so hoch im Kurs. Ca. 40 Prozent der ausbildungssuchenden Jugendlichen möchten einen der zehn häufigsten Wunschberufe erlernen – ca. 60 Prozent der jungen Menschen haben andere Ausbildungswünsche. Damit wählt über ein Drittel der Jugendlichen in einem relativ engen Berufsspektrum – und übersieht möglicherweise eine Vielzahl von interessanten, unbekannteren Ausbildungsberufen.
Beispiele für solche wenig bekannten Berufe sind die Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Fischwirt/innen oder Orthopädietechnik-Mechaniker/innen. „Nutzen Sie das Beratungsangebot unserer Berufsberaterinnen und Berufsberater“, wirbt Maria Amtmann. „Sie kennen den Ausbildungsmarkt der Region sehr genau und wissen, wo gute Einmündungsmöglichkeiten bestehen – auch in Berufsbereichen, die eher unbekannt sind. Dazu haben sie die Interessen und Fähigkeiten der Jugendlichen im Fokus – oft hilft gerade hier eine Beratung weiter, um den zu den eigenen Stärken passenden Ausbildungsberuf zu finden. Anmeldungen zu Beratungsgesprächen – online oder persönlich – sind unter Berufsberatung-Allgaeu@arbeitsagentur.de oder Telefon 0800/4 5555 00 möglich.“
Geschrieben von: Redaktion