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Panorama

AllgäuHIT SonnTalk über die Johanniter Rettungshundestaffel

today10. Juli 2023 18

Hintergrund
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Ein Beitrag von Norbert Kolz

In unserer SonnTalk-Sendung am Wochenende war German Beinder Gast bei Norbert Kolz. Er ist der Leiter der Rettungshundestaffel der Johanniter in Kempten.

Die Rettungshundestaffel Kempten der Johanniter wird gerufen, wenn Menschen sich verirren, nicht mehr auffindbar sind oder zum Beispiel aus Heimen weglaufen. Kurz gesagt, wenn Menschen vermisst werden kommen sie zum Einsatz. Für die Suchhunde der Johanniter-Rettungshundestaffel gibt es keinen Feierabend, kein Wochenende, sie sind 365 Tage im Jahr im Einsatz, wenn es notwendig ist. Im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes unterstützen sie Polizei und Feuerwehr.

In der Fläche ersetzt ein Hund etwa 40 bis 50 Helfende und kann in 15 Minuten bis zu 30.000 Quadratmeter absuchen. Die Arbeit der Rettungshundestaffel erfolgt ehrenamtlich und ist auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Monate aufgefrischt werden muss. Nachfolgend einen Auszug aus dem Interview. Die ganze Sendung finden sie auf unserer Homepage „allgaeuhit.de“

Norbert Kolz: "Erzählen Sie zunächst etwas von der Ausbildung der Hunde. Wie hat es angefangen?"

Hermann Beinder: "Das Ziel ist, dass muss man wissen, dass es irgendwann in einen Einsatz geht, also in eine Vermisstensuche. Das ist Voraussetzung, dass man eine Ausbildung überhaupt absolviert. Das bedeutet, man fängt mit der ersten Hilfe an, erste Hilfe am Menschen, erste Hilfe am Hund. Hier geht es um die notwendigen Griffe, die notwendigen Geschichten lernen. Weiter ist natürlich eine Spezialausbildung wichtig, gerade bei den Johannitern. Bei uns gibt es eine fundierte fortgeschrittene Ausbildung."

Norbert Kolz: "Welche Sinnesorgane beim Hund spielen eine wichtige Rolle?"

Hermann Beinder: "Eindeutig die Nase und nochmals die Nase. Der Hund sucht mit der Nase und orientiert sich hier an Gegenständen, die die vermisste Person benutzt hat."

Norbert Kolz: "Und der Hund weiß dann genau wonach er suchen muss?"

Hermann Beinder: "Genauso ist es, dies ist Gegenstand der Einsätze. Mit Hilfe der Polizei gehen wir zu den Angehörigen oder z.B. in ein Seniorenheim und fragen dort nach Kleidungsstücken oder irgendwelchen Dingen der vermissten Person. Der Geruch dieser Dinge wird genutzt um die Hunde auf die Spur zu führen und letztlich zur vermissten Person."

Norbert Kolz: "Welche Hunderassen sind besonders für solche Einsätze geeignet?"

Hermann Beinder: "Alles was vier Beine hat."

Norbert Kolz: Dann nehme ich jetzt mal etwas provokant den Dackel.

Hermann Beinder: "Nein, der leider nicht, weil er kurze Beine hat. Wir sind hier im Allgäu, das bedeutet im Winter Schnee und der Einsatzhund muss hier in der Lage sein über gewisse Schneemengen laufen zu können. Auch hohes Gebüsch gilt es zu bewältigen. Also, eine gewisse Beweglichkeit ist Voraussetzung."

Norbert Kolz: Welche Hunderassen sind geeignet?

Hermann Beinder: "Alles von Golden Doodle bis Retriever ist möglich."

Norbert Kolz: "Ist die Größe und Wesensart des Hundes wichtig?"

Hermann Beinder: "Beides ist wichtig, mal mehr oder weniger ausgeprägt. Von der Größe ist eine durchschnittliche mittlere Größe geeignet mit entsprechender Kondition."

Norbert Kolz: "Was war ihr schlimmster Einsatz?"

Hermann Beinder: "Schlimme Einsätze sind immer die mit Kindern. Wir hatten vor Jahren einen Einsatz, bei dem ein Kind aus einem Hotel unbemerkt verschwunden ist. Gott sei Dank haben wir das Kind schnell wieder wohlbehalten gefunden."

Hier gibt es den AllgäuHIT SonnTalk zum Nachhören:

 

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Geschrieben von: Redaktion

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