AllgäuHIT SonnTalk: Schlager und mehr

Ein Bericht von Norbert Kolz

Laut Wikipedia werden als Schlager allgemein leicht eingängige instrumentalbegleitete Gesangsstücke der populären Musik mit oft deutschsprachigen Texten bezeichnet. Manche Schlager entwickeln sich zu sogenannten Gassenhauern. Klingt sehr sachlich, dabei ist Schlager mehr. In unserer SonnTalk-Sendung am Wochenende zeigte Kollege Norbert Kolz was es mit dem „Schlager“ auf sich hat. Mit dabei waren Luca Riccobono und Bernd Krause.

Maite Kelly und Roland Kaiser stehen gewissermaßen für den Erfolg und den Stellenwert des deutschen Schlagers. Seit Jahren erfährt diese Musikrichtung große Akzeptanz und Anerkennung. Florina Silbereisen und Giovanni Zarella sind auch im TV der Beweis für gute Einschaltquote. Im Radio gibt es Sender, die den ganzen Tag nur Schlager spielen und das aus gutem Grund. Gut, dass wir bei Radio AllgäuHIT zwei ausgewiesene Schlagerexperten haben. Der eine, Geburtsjahr 2000, heißt Luca Riccobono. Schon der Name ist aussagekräftig und lässt sich zumindest mit italienischem Schlager in Verbindung bringen. Luca ist unter anderem für unsere Veranstaltungen zuständig. Der andere, Bernd Krause, ist AllgäuHIT-Moderator und Baujahr 1975. Bei ihm liegt der Schlager gewissermaßen im Blut. Beide haben viel zu erzählen über den deutschen Schlager: Amüsantes, Kritisches und Keschichtliches.

Norbert Kolz: "Warum hält sich jemand wie Roland Kaiser? Warum halten sich der leider viel zu früh verstorbene Udo Jürgens oder auch andere so lange?"

Bernd Krause: "Also ich sehe das so. Roland Kaiser war genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit seiner Musik, genauso wie bei Udo Jürgens."

Norbert Kolz: "Luca, du bist bei uns unter anderem zuständig für Veranstaltungen. Gibt es für dich beim Schlager Grenzen?"

Luca Riccobono: "Eigentlich nicht, wenn ich überlege, was es sonst auf dem Markt gibt."

Norbert Kolz: "Wenn Songs zu oft gespielt werden, wenn Stars zu oft auf der Mattscheibe sind und wenn die Illustrierten permanent voll sind, bleiben wir beim Beispiel Helene Fischer, haben wir dann sowas wie eine gewisse Abnutzung?"

Bernd Krause: "Absolut, da stimme ich dir sofort zu. Das ist aber nicht nur bei Helene Fischer so, es gibt ja auch viele andere, wo das genauso ist. Bleiben wir bei Roland Kaiser und Maite Kelly und dem Song „Warum hast du nicht nein gesagt", ein tolles Lied. Es wurde dann aber rauf und runter gespielt. Irgendwann reicht es dann irgendwann mal."

Norbert Kolz: "Bei den Songs der 50er und 60er Jahre kommt es mir manchmal so vor, dass da mehr Leichtigkeit im Schlager war. Also Spaß, denn Schlager soll Spaß bereiten."

Bernd Krause: "Mein Standardsatz lautet, Schlager der 50er, 60er, 70er Jahre war noch handgemacht. Heute hast du viel Elektronik in den Songs, das sagen auch viele Künstler in Gesprächen. Früher war alles wirklich handgemacht. Es war ja auch schwieriger aufzunehmen, zu schneiden. Das ist heute leichter geworden."