AllgäuHIT Blaulicht-Woche: Probleme in der Intensivpflege

Durch Corona haben wir gemerkt, welche wichtige Bedeutung bestimmte Berufsgruppen für jeden von uns haben. Feuerwehr, Notärzte, das Technische Hilfswerk und die Notaufnahme. Den Abschluss unserer Themenwoche macht ein Thema, über das viel diskutiert wurde und wird: Die Pflege. Die Situation in dem Bereich ist nach wie vor schlecht, trotz der Diskussionen und zahlreichen Hilferufen hat sich hier nicht viel geändert. Anna Ertel ist Pflegedirektorin für die Kliniken Weilheim und wir haben mit ihr gesprochen.

Die Situation in der Pflege, die ist sogar noch schlimmer geworden:

Also grundsätzlich hat sich nicht viel geändert in der Pflege. Es fehlen weiterhin ungefähr bis zu 50.000 Fachkräfte deutschlandweit. Und an sich hat sich die Situation durch Covid-19 nur noch verschärft.

Fühlen Sie sich denn von der Politik hier ausreichend unterstützt?

Also für mich hat die Politik nicht viel gemacht, außer dieser einmaligen Covid-19 Zulage. An sich sind die Probleme woanders und die werden jetzt durch Covid nur noch verschärft. Gerade in diesen sensitiven Bereichen, Intensivstationen, Notaufnahmen und so weiter fehlt Personal überall.

Wo liegen die Probleme der Pflegeberufe und wie könnte man hier vielleicht ein bisschen was verbessern?

Also es sind einfach strukturelle Probleme, die da sind, angefangen in der Ausbildung. Da müsste man ansetzen, diesen Beruf Krankenschwester attraktiver machen. Wenn man da anfängt, auch am Gehalt anzusetzen, dann denke ich, würde es besser werden.

Dem Pflegepersonal hat die Pandemie ja auch stark zugesetzt, oder?

Man hat es, denke ich, jetzt gut überstanden. Wir sind auf einem ganz guten Weg, aber schon mein Eindruck, dass viele Pflegekräfte gerade in den intensiv Bereichen ausgebrannt sind. Gerade in den Großstädten wo die Brennpunkte sind, fehlt ganz viel Pflegepersonal in diesen Bereichen. Wir in der Krankenhaus GmbH haben in den letzten drei Jahren sehr gute Akquise gemacht, haben viel gemacht, viele Aktionen und sind momentan gut aufgestellt.