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Wirtschaft

2020 – Das Coronajahr auf dem Arbeitsmarkt

today5. Januar 2021 4 7

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2020 hat die Pandemie auch den Arbeitsmarkt massiv geprägt. Menschen und Betriebe standen vor hohen finanziellen Herausforderungen. Noch nie waren so viele Menschen in Kurzarbeit wie im vergangenen Jahr. Wir haben Betroffene in dieser besonderen Situation unterstützt und durch die Zahlung von Geldleistungen die finanzielle Lage für Unternehmen, Beschäftigte und arbeitslose Menschen stabilisiert“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Erfreulich hoch blieb in dieser schwierigen Zeit bis zur Jahresmitte die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen im Allgäu. Und in den letzten Wochen meldeten Betriebe wieder in stärkerem Maß zusätzliche Stellen zur Besetzung als noch zur Jahresmitte. Nach einem Dreivierteljahr Leben und Arbeiten im Corona-Modus bin ich zuversichtlich, dass mit flächendeckenden Impfungen auch der Arbeitsmarkt perspektivisch Stabilität zurückgewinnt.

In den letzten Jahren erreichte der Arbeitsmarkt im bayerischen Teil des Allgäus kontinuierlich Bestmarken. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ging seit 2014 im Jahresdurchschnitt jeweils zurück und erreichte mit etwas mehr als 9.100 arbeitslosen Menschen in 2019 den niedrigsten Wert. Dieser Entwicklung konnte sich in 2020 nicht weiter fortsetzen. Wie in den vorausgegangenen Jahren deutete sich zunächst auch zum Jahresauftakt 2020 eine weiter anhaltende positive Entwicklung an, denn von Januar bis März waren in jedem Monat weniger Menschen arbeitslos. Nach dem ersten Lockdown Mitte März erhöhte sich im April die Zahl arbeitsloser Menschen auf etwas mehr als 12.650 Frauen und Männer, gut 2.700 mehr als im Monat zuvor. Die drastischen Einschränkungen führten im Mai zum Jahreshöchstwert von 13.475 beschäftigungslosen Menschen.

Schrittweise Öffnungen ließ die Zahl arbeitsloser Menschen in den Folgemonaten nahezu kontinuierlich zurückgehen. Mit 11.821 betroffenen Menschen wurde im Oktober die niedrigste Zahl in der bisherigen Coronavirus-Pandemie erreicht. Lediglich im August führte das Ende von schulischen und betrieblichen Ausbildungen zu einer vorübergehenden Zunahme vor allem bei jungen Menschen, die nach ihrer Ausbildung nicht übernommen wurden bzw. sich anderweitig beruflich orientierten. Wie in den Jahren zuvor erhöhte sich die Zahl arbeitslos gemeldeter Frauen und Männer in den Schlussmonaten November und Dezember. Insbesondere aus dem Tourismusgewerbe meldeten sich Kräfte neu arbeitslos. In früheren Jahren waren sie in vielen Fällen meist nur für kurze Zeit zwischen dem Ende der Herbst- und dem Start der Wintersaison ohne Beschäftigung. Dieses Mal verhinderten das die Mitte Dezember erneut ausgesprochenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. 
Im zu Ende gegangenen Jahr waren durchschnittlich 12.100 Menschen arbeitslos, knapp 3.000 mehr als im Jahr zuvor. Zuletzt waren im Jahr 2010 mit 13.427 betroffenen Kräften mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 3,1 Prozent. Sie lag um 0,7 Prozentpunkte über dem Ergebnis des Vorjahres. Zuletzt hatte die Quote im Jahr 2014 einen höheren Wert erreicht.

Insgesamt lag die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Drittel höher. Der Jahresvergleich zeigt auch, dass Männer stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Frauen. Knapp 55 Prozent aller arbeitslosen Menschen sind männlich, 45 Prozent sind Frauen. Zum Vorjahr erhöhte sich bei Männern die Arbeitslosigkeit um 35 Prozent, bei Frauen lag der Vergleichswert bei knapp 30 Prozent. Das hat auch damit zu tun, dass Männer stärker im verarbeitenden Gewerbe tätig sind. In diesem Bereich ist die Beschäftigung zurückgegangen. Frauen sind vermehrt in Branchen tätig, die in der Pandemie stark gefordert waren, wie z.B. Pflege, Verkauf und Dienstleistung. 
Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung. Das tägliche Geschehen auf dem Arbeitsmarkt wird mit Jahresdurchschnittswerten nur zum Teil dargestellt. Im Verlauf des Jahres meldeten sich gut 39.000 Menschen bei den Mitarbeitern der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern arbeitslos, 36.200 konnten ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. In den beiden Jahren zuvor waren diese Bewegungen stärker ausgeprägt.

Zum Jahreswechsel nahm die Arbeitslosigkeit im Allgäu zu. Im Dezember erreichte die Arbeitslosenquote den Wert von 3,2 Prozent. Sie lag damit um 0,1 Prozentpunkte über der Novembermarke. Im Dezember 2019 hatte die Arbeitslosenquote noch ein merklich günstigeres Ergebnis von 2,5 Prozent dargestellt. Aktuell waren etwas mehr als 12.360 Frauen und Männer bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den sieben Jobcentern gemeldet, 250 mehr als im November. Deutlich blieb der Abstand zum Dezember des Vorjahres. Seinerzeit waren gut 2.730 Frauen und Männer weniger arbeitslos. 
Die Coronavirus-Pandemie hat den Arbeitsmarkt auch im Dezember weiter beeinflusst. Die seit 16.12.2020 geltenden verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind derzeit in der Statistik nicht abgebildet, da die Daten unmittelbar vor diesem Termin bundesweit für den Berichtsmonat Dezember aufbereitet wurden.

 

 

 

 

 

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Written by: Redaktion

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