Autofahrerinnen und Autofahrer aufgepasst: Morgen ist es mal wieder soweit, es startet der diesjährige Blitzermarathon. Die Bayerische Polizei wird von 6 Uhr morgens bis Donnerstag, den 10. April, um 6 Uhr, verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführen.
Ziel dieser Aktion ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und auf die Gefahren von überhöhter Geschwindigkeit aufmerksam zu machen. Im Allgäu sind zahlreiche Messstellen eingerichtet, zum Beispiel in der Heggener und Lindauer Straße in Kempten, in Buchloe bei der Münchener Straße und auf der B12 Höhe Weitnau. Christian Lindstedt ist Pressesprecher der Allgäuer Polizei. Wir haben mit ihm über den Blitzermarathon gesprochen.
Warum wird dieser Blitzermarathon überhaupt durchgeführt?
Der Hintergrund ist, und das möchte ich gleich vorwegnehmen, weil sich das vielleicht der ein oder andere denken mag, nicht, dass wir möglichst viel Buß- und Verwarnungsgeld einnehmen wollen. Bei uns steht eindeutig die Verkehrssicherheit im Vordergrund, also die Vermeidung von Verkehrsunfällen.
Sind die Zahlen der Verkehrssünder seit Einführung des Blitzermarathons rückläufig oder angestiegen?
Wir haben in diesem Jahr bereits das zwölfte Jubiläum des Blitzermarathons. Man muss im Fazit, beziehungsweise in der Gesamtschau, tatsächlich sagen, dass wir trotz der Ankündigung jedes Jahr weiterhin sehr hohe Beanstandungsquoten haben. Und obwohl wir alle Messstellen im Bereich des Polizeipräsidiums vorab ankündigen, fahren trotzdem noch sehr viele Verkehrsteilnehmer in die Kontrollen.
Warum werden die Messstationen überhaupt angekündigt? Wäre es nicht sinnvoller, die Kontrollstellen ein bisschen geheimer zu halten?
Unser Ziel ist, wie gesagt, nicht, möglichst viele Bußgelder einzutreiben, sondern die Verkehrsteilnehmer zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen zu ermutigen und für die Thematik zu sensibilisieren. Wir wollen einfach, dass sich jeder der Geschwindigkeitsproblematik im Straßenverkehr bewusst wird.
Gibt es dann ein besonderes Augenmerk bei den Messstellen? Wird eher in der Stadt oder auf dem Land geblitzt?
So genau kann man das nicht sagen. Wir haben sehr vielfältige Messstellen, sowohl im innerörtlichen als auch im außerörtlichen Bereich. Unsere Verkehrsstatistik aus dem vergangenen Jahr hat gezeigt, dass zwar der überwiegende Anteil der Unfälle im innerstädtischen Bereich passiert, die Unfallfolgen sind jedoch außerorts aufgrund der höheren Geschwindigkeiten gravierender. Deshalb werden wir sowohl innerorts als auch außerorts kontrollieren. An dieser Stelle darf ich noch darauf hinweisen, dass wir alle Messstellen vorab veröffentlichen. Interessierte Verkehrsteilnehmer können diese zum Beispiel über unseren WhatsApp-Kanal einsehen. Dort stellen wir den Link zur Messstellenliste des Bayerischen Innenministeriums bereit.
Was war bis jetzt die krasseste Geschwindigkeitsüberschreitung, an die Sie sich beim Blitzermarathon erinnern können?
Ich weiß es nicht mehr hundertprozentig, aber im vergangenen Jahr hatten wir, soweit ich weiß, im außerörtlichen Bereich einen sehr extremen Geschwindigkeitsverstoß, der deutlich über 60 km/h über der zulässigen Geschwindigkeit lag. Solche Ausreißer gab es in den vergangenen Jahren immer wieder, und ich vermute leider, dass auch in diesem Jahr wieder ein extremer Spitzenreiter dabei sein wird.
Und noch kurz zum Schluss, Hand aufs Herz: Wie oft wurden Sie als Polizist schon geblitzt?
Ja, auch ich bin nicht unfehlbar, ich habe auch schon insgesamt zwei Bußgeldbescheide bekommen. Die waren aber alle noch im Bereich einer niedrigen Verwarnung, also kein gravierender Verstoß. Seitdem fahre ich auch deutlich anständiger.
Der 12. Blitzermarathon startet also morgen früh um sechs Uhr und dauert dann 24 Stunden, bis Donnerstag um 6 Uhr morgens an.
Übrigens: Eine vollständige Liste aller Messstellen findet Ihr hier.
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