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Sensationsfund am Grund des – wie jeden Winter abgelassenen – Forggensees: Kinder haben beim Spielen Überreste eines menschenähnlichen Skeletts gefunden. Eine erste Untersuchung durch Wissenschaftler der Uni Tübingen ergab ein sensationelles Ergebnis: Es könnte sich um einen nahen Verwandten des Menschenaffen "Udo" handeln, dessen Überreste bei Pforzen im Ostallgäu gefunden wurden.
Wie jedes Jahr wurde auch in diesem Winter der Forggensee abgelassen. In diesem Jahr wird er allerdings nicht mehr mit Wasser gefüllt werden – und vermutlich auch die nächsten paar Jahre nicht. Hintergrund ist eine sensationelle Entdeckung.
Mitte Februar 2023 haben drei Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren beim Spielen am Grund des abgelassenen Forggensees Knochen gefunden. Sie zeigten sie ihren Eltern. Einer der Väter hat – glücklicherweise – ein Archäologie-Studium absolviert. Auch wenn der betreffende Vater nie in dieser Richtung gearbeitet hat, sondern in die Wirtschaft gegangen ist und dort als Berater viel Geld verdient, war ihm sofort bewusst, dass es sich nicht um die Überreste eines Tieres handelt, sondern dass er einen sensationellen, uralten, Fund in der Hand hält – einen menschlichen bzw. menschenähnlichen Knochen!
Ein Verwandter von "Udo"!
Der Vater der Kinder bat einen ehemaligen Kommilitonen um Rat, der an der Universität Tübingen als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Dieser kam, sah sich den Knochen genauer an und erkannte sofort die Einmaligkeit des Fundes. Nach Meldung an das Landratsamt wurde der Fundort großräumig abgesperrt. Der Knochen wurde an die Universität Tübingen gebracht. Ein paar tiefergehende Untersuchungen später war klar: Der Knochen ist tatsächlich alt, um nicht zu sagen sehr alt. Die Wissenschaftler vermuten, dass er ein naher Verwandter eines sehr bekannten Allgäuers ist – und zwar von "Udo", ein Vertreter einer ausgestorbenen Gattung der Primaten aus der Familie der Menschenaffen, die während des späten Miozäns in Europa vorkam. Die Überreste von "Udo" wurden vor einigen Jahren im ostallgäuer Pforzen gefunden – sie sind rund 11,6 Millionen Jahre alt.
Ein kleines Team von Archäologen hat in der Zwischenzeit am Fundort des Knochens am Grund des Forggensees weitere Knochenfragmente gefunden. Alle den gefundenen Knochen von Udo extrem ähnlich. Ab kommender Woche werden nun längere Ausgrabungen am Forggensee stattfinden. Wenn sich die Verwandtschaft bestätigt, müsste die Geschichte von Udo und seinen Verwandten völlig neu geschrieben werden, schließlich war bislang nicht bekannt, dass sich die Primaten so weit voneinander entfernten.
Forggensee bleibt erst einmal trocken
Der Forggensee wird, bis die Ausgrabungen beendet sind, auf jeden Fall nicht mehr mit Wasser gefüllt. Dies kann mindestens 3 bis 4 Jahre dauern, heißt es von Seiten der Universität.
Warum die Knochen gerade jetzt ans Tageslicht kamen ist den Wissenschaftlern auf jeden Fall noch ein Rätsel. Schließlich haben die Kinder, die den Knochen gefunden haben, nicht sonderlich tief gegraben. Möglicherweise wurden die Fragmente durch diffuse Erdbewegungen nach und nach nach oben getragen.
Forggensee-Schiffahrt macht das Beste aus der Situation
Die Forggensee-Schifffahrt hat auf jeden Fall schon das Beste aus der für sie miserablen Situation gemacht: In den Schiffen, die ja nun festsitzen, werden kleine Ausstellungen über die Frühgeschichte des Ostallgäus eingerichtet. Und die Schiffskapitäne werden für die nächste Zeit "umsatteln", und ihre Passagiere per Kutsche durch den trockenen See fahren, vorbei an den Ausgrabungen!
APRIL, APRIL!! – Wir wünschen euch einen schönen 1. April!
Written by: Redaktion