Immer mehr Details zum Umweltskandal im Rappenalptal im Allgäu
Im Umweltskandal im Rappenalptal im Allgäu kommen immer mehr Details ans Licht. So sollen die Arbeiten auch, nachdem das Landratsamt einen Baustopp angeordnet hatte, weiter gegangen sein.
Im Rappenalptal bei Oberstdorf im Allgäu hat eine Alpgenossenschaft einen Wildbach ohne Baugenehmigung begradigt. Das Rappenalptal liegt in einem der am höchsten geschützten Naturschutzgebiete Deutschlands.
Neben der Begradigung des Baches wurden zudem die Arbeiten für einen - ebenfalls nicht genehmigten - Hubschrauberlandeplatz begonnen.
Mehr Informationen zum Skandal gibt es unter anderem hier.
Wie die Sprecherin des Landratsamtes Oberallgäu, Franziska Springer, gegenüber AllgäuHIT erläutert, hat das Landratsamt Ende der ersten Oktoberwoche Kenntnis über die nicht abgesprochenen und illegal durchgeführten Gewässerausbaumaßnahmen im Rappenalptal erhalten. Noch am selben Tag verfügte das Landratsamt einen sofortigen Baustopp.
Bis dahin war die Behörde davon ausgegangen, dass lediglich kleiner Arbeiten zum Gewässerunterhalt durchgeführt würden. Nach einem Schlagwetter im April war der Bach durch Kieseinlagerungen in Mitleidenschaft gezogen worden. In Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde wollte die Alpgenossenschaft die Einlagerungen beseitigen und den natürlichen Bachlauf wieder herstellen.
Stattdessen wurden riesige Kieswälle aufgeschüttet und der Bachlauf begradigt. Durch die Arbeiten im Bachbett wurde der Lebensraum von zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich zerstört, so der Bund Naturschutz, der gegen die Alpgenossenschaft Anzeige gestellt hat.
Trotz Baustopp weitergearbeitet
Inzwischen geht das Landratsamt davon aus, dass trotz des von seiner Seite ausgesprochenen Stopps für die Baumaßnahmen am Rappenalpbach weiter gearbeitet wurde.
Das tatsächliche Ausmaß der durchgeführten Arbeiten wurde dann bei einem gemeinsamen Ortstermin des Landratsamtes mit der Alpgenossenschaft, dem Wasserwirtschaftsamt und dem Markt Oberstdorf Ende Oktober ersichtlich. Die baulichen Veränderungen am Gewässer waren zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen.
Zusätzlich war ein Bagger gerade damit beschäftigt, ohne die erforderliche Genehmigung, eine Kiesfläche für einen Hubschrauberlandeplatz zu befestigen. Auch diese Arbeiten wurden vom Landratsamt sofort eingestellt.
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